Ina Coelen: Ehrenwerte Mörder

Durch Zufall begegnet Carlotta van Eick dem Vater ihrer Halbschwester. Dies wäre nicht weiter beunruhigend, hätte man ihr nicht seit 30 Jahren erzählt, daß er tot sei und auf dem Krefelder Hauptfriedhof begraben sei. Ein Brief ihrer Großmutter bewirkt, daß Carlotta wieder in das Haus ihrer Kindheit zurückkehrt.

Vordergründig kann man den Roman als Krimi bezeichnen. Die Hauftfigur gräbt und wühlt in der Vergangenheit und bringt so zwei Morde ans Tageslicht.

Letztendlich ist der Roman aber ein Familiendrama. Aus Liebe und Schwäche heraus wird hier das Leben gleich mehrerer Frauen und Generationen zerstört. Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt, nämlich in der Vergangenheit und Gegenwart. So erhält der Leser einen durchgehenden Eindruck von den Ereignissen. Ein Detektiv ist bei dieser Erzählform weder vorgesehen noch erforderlich. Es ist eine ruhige Handlung, die gut lesbar ist. Gerade auf den letzten Seiten kommt so etwas wie Dramatik und Action vor. Wer gute Krimis mag, sollte zu diesem Exemplar greifen.