Titel: Der Rattenfänger - Ein Hamelner Totentanz
Autor: Michael Ende
Verlag Weitbrecht
Seiten: 79
Der Rattenfänger ist ein altes Volksmärchen und kein Theaterstück von Michael Ende?
Ja und Nein lautet die Antwort.
Michael Ende hat sich gefragt, wer der Rattenfänger denn wirklich war.
Woher kommt er und wohin werden die Kinder entführt.
Und warum bekam der Rattenfänger den versprochenen Lohn nicht?
In elf Bildern lässt Ende das Märchen wieder auf erleben und ergänzt die fehlen Bausteine an den entsprechenden Stellen.
Doch ist es keine simple Ergänzung des Märchens.
Vielmehr ist es eine Kritik an den Machtstrukturen des Mittelalters und sicherlich auch noch auf heutige Verhältnisse bezogen.
Im Gegensatz zu anderen Theaterstücken Endes lässt sich dieses sehr leicht lesen und ist durchaus verständlich erzählt.
Das Bühnenbild selber ist nicht so phantasievoll wie von Ende gewohnt, was sich aber sicherlich mit dem ernsten Hintergrund der Geschichte begründen lässt.
Anscheinend ist dieses Buch nicht mehr im Handel erhältlich. Und bei Amazon wird es momentan mit über 20 Euro gehandelt. Ebay Preise möchte ich mir da gar nicht vorstellen.
Solltet ihr als Freunde der Lyrik oder Michael Endes mal zufällig auf dieses Buch stoßen, sichert es euch schnellst möglich.
Für mich ist es jedoch unverständlich wie die Bücher Endes nicht weiter aufgelegt werden.
Mutmaßungen darüber möchte ich nicht anstellen.
Für mich war es ein Genuss diese Sichtweise auf den Rattenfänger zu lesen.