Emile Zola - Ein Blatt Liebe

  • Emile Zola - Ein Blatt Liebe (Une page d'amour 1878 )
    Natur- und Sozialgeschichte einer Familie unter dem zweiten Kaiserreich.


    Inhalt
    Die junge Witwe Helene lernt den Arzt Henri Deberle kennen, der ihre kranke Tochter behandelt. Sie freundet sich mit ihm und seiner Frau Juliette an und verliebt sich schließlich in Henri. Ihre eifersüchtige Tochter Jeanne kann aber nicht akzeptieren, das sie ihre Mutter nicht mehr für sich alleine hat.




    Meine Meinung
    Die verwitwete Helene Grandjean (geborene Mouret - wenn ich den Stammbaum der Familie richtig interpretiere, ist sie die Schwester von Francois Mouret aus Die Eroberung von Plassans) ist nach dem Tode ihres Mannes mit ihrer 11jährigen Tochter Jeanne nach Paris gezogen. Sie lebt still und zurückgezogen, kümmert sich nur um ihre Tochter. Auch zu ihren Nachbarn hat sie kaum Kontakt, von Paris hat sie auch nur das eigene Viertel kennengelernt.
    Als ihre Tochter Jeanne plötzlich erkrankt lernt sie ihre Nachbarn kennen: Den gutaussehenden Arzt Henri Deberle und dessen Ehefrau Juliette. Helene freundet sich mit der lebenslustigen Juliette an. Gleichzeitig hat sie aber auch das Gefühl, das Henri und Juliette nicht zusammenpassen. Schließlich beginnt sie eine Affäre mit Henri und vernachlässigt darüber ihre eifersüchtige Tochter.
    Mir hat es sehr gut gefallen, wie Zola hier eine anständige Frau beschreibt, die durch eine plötzliche Verliebtheit alles auf Spiel setzt, was ihr bisher wertvoll im Leben war.




    Der Autor (Projekt Gutenberg/Spiegel online)
    Emile Zola wurde am 2.4.1840 in Paris geboren. Sein italienischer Vater war Ingenieur, die Mutter war gebürtige Französin. Der Vater starb 1847. 1843-1858 lebte er in Aix-en-Provence. Die Mutter zog Ende 1857 nach Paris und ließ Emile im Februar 1858 nachkommen. Dort bestand er nicht das Abitur im Lycée Louis-le-Grand und arbeitete zuerst als Schreiber beim Hafenzoll, dann als freier Journalist. 1862 bekam er eine Anstellung im Verlagshaus Hachette, das er nach dem Erfolg seiner ersten beiden Bücher wieder verließ. 1898 setzte er sich mit einem Brief für die Unschuld von Dreyfus ein ( J'accuse) und wurde zu Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt, konnte jedoch nach England entfliehen. 1899 kehrte er nach einer Amnestie zurück. Zola starb am 29.9.1902 in Paris.


    PS: Ich habe gerade gesehen, das das Buch bei Amazon auch als Hörbuch angeboten wird. Die Kurzbeschreibung da erinnert allerdings eher an Nana. :scratch: