Emile Zola - Die Eroberung von Plassans

  • Emile Zola - Die Eroberung von Plassans (La conquête de Plassans 1874)
    Natur- und Sozialgeschichte einer Familie unter dem zweiten Kaiserreich.


    Klappentext (von mir gekürzt)
    Der Abbe Faujas ist Geheimagent des kaiserlichen Regimes und wird Beherrscher der politischen Szene einer Provinzstadt. Sein bedenkenloses Ränkespiel führt für die Mourets wie für ihn selbst in die Katastrophe. Zola kehrt für diesen Roman an den Schauplatz seines ersten Romans der Reihe zurück: in das kleine Plassans. Dort lebt die Familie Rougon-Mouret glücklich, bis auch sie an Faujas gerät, von ihm erobert und schließlich zerstört wird.



    Meine Meinung
    Die Familie Mouret besteht aus dem Hausherren Francois seiner Gattin Marthe uns ihren drei Kindern Octave, Serge und Denise. Um etwas Geld dazu zu verdienen, vermietet Francois ein Zimmer an einen Geistlichen, der neu in die Stadt kommt. Abe Faujas zieht nicht alleine ein, sondern bringt auch noch seine Mutter mit.
    Langsam gerät fast die ganze Familie unter dem Einfluss von Faujas. Serge will plötzlich Priester werden. Marthe, die nie besonders religiös war, wird zu eifrigen Kirchgängerin, die schließlich ihre gesamte Zeit der Kirche widmet. Sie vernachlässigt ihre Kinder, vor allem die geistig behinderte Tochter Denise. Ihr Mann ist darüber entsetzt und wütend, kann sich aber nicht gegen seine Frau durchsetzen. Sogar die Hausangestellte Rose stellt sich auf die Seite von Marthe. Und schließlich verliebt sich Marthe in den Abbe.
    Dem jedoch ist ihre Liebe nur lästig.
    Die Erzählweise von Zola mit ihren ausfürlichen Beschreibungen hat mir auch in diesem Roman wieder sehr gut gefallen. Ich fand es sehr faszinierend, wie langsam eine bis dato glückliche -oder nur "zufriedene" ? - Familie durch eine andere Person zerstört wird. Marthe entwickelt einen religiösen Wahn und als sie merkt, das ihr Mann sich gegen sie stellt, rächt sie sich an ihm:


    Leider gibt es das Buch nur noch gebraucht zu kaufen.



    Über den Autor (Quelle: Projekt Gutenberg/Spiegel online)
    Emile Zola wurde am 2.4.1840 in Paris geboren. Sein italienischer Vater war Ingenieur, die Mutter war gebürtige Französin. Der Vater starb 1847. 1843-1858 lebte er in Aix-en-Provence. Die Mutter zog Ende 1857 nach Paris und ließ Emile im Februar 1858 nachkommen. Dort bestand er nicht das Abitur im Lycée Louis-le-Grand und arbeitete zuerst als Schreiber beim Hafenzoll, dann als freier Journalist. 1862 bekam er eine Anstellung im Verlagshaus Hachette, das er nach dem Erfolg seiner ersten beiden Bücher wieder verließ. 1898 setzte er sich mit einem Brief für die Unschuld von Dreyfus ein ( J'accuse) und wurde zu Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt, konnte jedoch nach England entfliehen. 1899 kehrte er nach einer Amnestie zurück. Zola starb am 29.9.1902 in Paris.