Emile Zola - Ein feines Haus

  • Emile Zola - Ein feines Haus (Pot-Bouille 1882)
    Natur- und Sozialgeschichte einer Familie unter dem zweiten Kaiserreich.



    Klappentext
    (von mir gekürzt)
    Der leichtlebige Octave Mouret aus Plassans ist als Untermieter in ein "feines Haus" in der Rue de Choiseul eingezogen. Anfangs geht er davon aus, daß dem ehrfurchtsgebietendem Äußerem der Wohnungen der menschliche Wert ihrer Bewohner entspricht; schließlich jedoch gibt gerade seine Karriere ein exemplarisches Beispiel für die Scheinmoral dieser Kreise, in denen Liebe und Freundschaft, politische und religiöse Überzeugungen bedenkenlos materiellen Interessen geopfert werden und Geld ein Freibrief für Betrugsmanöver aller Art ist.



    Meine Meinung
    Eines der besten Bücher aus dem Rougon-Macquart-Zyklus!
    Octave Mouret (seine Eltern spielen Die Eroberung von Plassans die Hauptrolle) will in Paris sein Glück versuchen. Anfangs ist er von seiner Umgebung noch beeindruckt, aber schnell merkt er, das Betrug an der Tagesordnung ist. Jeder versucht die beste Stelle zu ergattern, den vermögendsten Junggesellen, die reichste Witwe zu erobern. Gleichzeitig amüsiert Mann sich mit dem (weiblichen) Hauspersonal - oder auch mit der willigen Nachbarin. Ungewollte Schwangerschaften allerdings sind nur für das Personal ein Problem - die verheiratete Frau, die von ihrem Liebhaber schwanger wird, hat da keine Probleme. Auch Octave lernt schnell und mischt fleissig mit.
    Auch wenn Octave ein windiger Charmeur ist - mir war er sehr symphatisch. :thumleft:



    Über den Autor (Quelle: Projekt Gutenberg/Spiegel online)
    Emile Zola wurde am 2.4.1840 in Paris geboren. Sein italienischer Vater war Ingenieur, die Mutter war gebürtige Französin. Der Vater starb 1847. 1843-1858 lebte er in Aix-en-Provence. Die Mutter zog Ende 1857 nach Paris und ließ Emile im Februar 1858 nachkommen. Dort bestand er nicht das Abitur im Lycée Louis-le-Grand und arbeitete zuerst als Schreiber beim Hafenzoll, dann als freier Journalist. 1862 bekam er eine Anstellung im Verlagshaus Hachette, das er nach dem Erfolg seiner ersten beiden Bücher wieder verließ. 1898 setzte er sich mit einem Brief für die Unschuld von Dreyfus ein ( J'accuse) und wurde zu Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt, konnte jedoch nach England entfliehen. 1899 kehrte er nach einer Amnestie zurück. Zola starb am 29.9.1902 in Paris.