Charlotte Lyne: Die zwölfte Nacht

  • Die Glocken von Vineta hatte ich mal eine Weile auf meinem Wunschzettel, bevor es Die zwölfte Nacht überhaupt gab, habe es aber wieder gelöscht, weil mich das Thema auch nicht so sehr interessiert. Aber dass es bald einen neuen Roman über die englische Geschichte geben soll, finde ich klasse, danke für die Info, €nigma! Den werde ich mir natürlich auch sofort zulegen müssen! :bounce:

  • :roll: oje, so wird meine Wunschliste natürlich immer größer.


    Trotzdem danke für die tolle Vorstellung diese Buches.


    Liebe Grüße
    Mae

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.


    (Aldous Huxley, englischer Schriftsteller, 1894 - 1963)

  • Hallo,
    nach euren begeisterten Rezensionen hab ich doch glatt zugegriffen, als ich das Buch in der Bibliothek gesehen habe.


    Gefallen hat es mir gut, wenngleich ich durch die ungewohnte Zeitspanne etwas orientierungslos war - als Nicht-Anglizist hatte ich bisher zwar natürlich von Heinrich VIII und seinen Frauen gelesen, musste bei diesem Buch aber dennoch häufig nach einzelnen Personen googeln :uups: ... dadurch zog sich die Handlung für mich auch etwas in die Länge.
    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die schon erwähnte Unterteilung des Buches durch die "Twelfth Night" und den jeweils passenden Vers zum Kapitelanfang.


    Was würdet ihr als Experten sagen, wie realistisch ist Cathie Parr dargestellt? Sie ist in dem Buch ja schon ein sehr eigener Charakter...


    LG schnakchen

  • Was würdet ihr als Experten sagen, wie realistisch ist Cathie Parr dargestellt? Sie ist in dem Buch ja schon ein sehr eigener Charakter...


    Nach den Sachbüchern, die ich zum Thema gelesen habe, scheint mir Cathie sehr realitätsnah dargestellt. Es ist nachgewiesen, dass sie die gebildetste von Heinis Frauen war. Dass sie gleichzeitig aber auch religiös geprägt und deshalb nicht so "rebellisch" wie gebildete Frauen späterer Generationen war, ist zur damaligen Zeit (als die Religion im persönlichen Leben noch eine große Rolle spielte), noch nachvollziehbar.
    Sie muss auch tatsächlich über eine gehörige Portion Klugheit und Diplomatie verfügt haben, um ihre Ehe mit Heini zu überleben.


    Zitat


    Gefallen hat es mir gut, wenngleich ich durch die ungewohnte Zeitspanne etwas orientierungslos war

    Auch für mich war es nicht immer ganz einfach, dem Zeitablauf zu folgen, weil die Handlung sehr komplex ist. Trotz meiner nicht geringen Geschichtskenntnisse habe ich auch zusätzlich gegoogelt und in meinen Sachbüchern parallelgelesen. ;)

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Hallo, ist dieses Buch eigentlich auch empfehlenswert, wenn man keine Vorkenntnisse über die englische Geschichte hat und nichts studiert?


    Ich mag eigentlich gerne Bücher, bei denen ich nebenbei noch was lernen kann, wobei der Lesegenuss allerdings im Vordergrund stehen sollte. Wenn mir das Buch wie ein Lehrbuch vorkommt, verliere ich die Lust daran.

  • Hallo, ist dieses Buch eigentlich auch empfehlenswert, wenn man keine Vorkenntnisse über die englische Geschichte hat und nichts studiert?


    Ich mag eigentlich gerne Bücher, bei denen ich nebenbei noch was lernen kann, wobei der Lesegenuss allerdings im Vordergrund stehen sollte. Wenn mir das Buch wie ein Lehrbuch vorkommt, verliere ich die Lust daran.

    Naja, eigentlich ist es ein "ganz normaler" historischer Roman und somit natürlich auch für Leute geeignet, die nur den Klappentext interessant finden. Ich bin zwar ein Mensch, der nebenher immer recherchiert, wenn es um eine Thematik geht, die ich nciht kenne, aber ich denke, im Buch ist genug erklärt, dass man das nicht machen MUSS. Und vom Scheibstil her ist es eben ein typischer Roman und kein Sachbuch. :queen:

  • Hallo, ist dieses Buch eigentlich auch empfehlenswert, wenn man keine Vorkenntnisse über die englische Geschichte hat und nichts studiert?

    Nun ja, da alle Charaktere in diesem Buch Personen sind, die es wirklich gegeben hat, und keine bloßen fiktiven Figuren wie in anderen historischen Romanen, würde ich schon sagen, dass Vorkenntnisse von Nutzen wären, um die vollen Zusammenhänge zu verstehen. Ich finde, bei historischen Romanen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, ist das Lesen ein anderes, als bei fiktiven Geschichten. Fiktive Charaktere und ihre Geschichte lese ich einfach um der Unterhaltung willen und es werden sämtliche Zusammenhänge im Buch erklärt, da es eine in sich abgeschlossene Welt darstellt. Aber reale Geschichten liest man ja, weil man sich erhofft, sein Wissen über die Geschichte zu erweitern, und dort wird auch nicht immer alles, was dazugehört, im Buch erklärt, da es eben keine abgeschlossene Sache ist, sondern ihre Wurzeln in der Vorgeschichte und Auswirkungen auf die Nachgeschichte hat, da kann man einfach nicht alles reinbringen. Deshalb würde ich sagen, dass man solche Bücher entweder nur mit wenigstens ein paar Vorkenntnissen lesen sollte, um eben alles richtig einschätzen zu können, oder eben bereit sein sollte, während des Lesens anderweitig zu recherchieren. Natürlich kann man auch solche Bücher einfach so zur Unterhaltung lesen, aber ich finde, dann entgeht einem etwas.

  • Nun ja, da alle Charaktere in diesem Buch Personen sind, die es wirklich gegeben hat, und keine bloßen fiktiven Figuren wie in anderen historischen Romanen

    Also ich habe schon VIELE historische Romane gelesen (wenn auch nicht zur englischen Geschichte) und die Charaktere waren zu 98% alle echt! Ich kenne es fast gar nicht anders, als dass die Autoren echte Personen nehmen, dazu einige bekannte Fakten im Buch einspielen und die Geschichte drumrum eben mit einer möglichen Geschichte "verfeinern". :idea:

  • Also ich habe schon VIELE historische Romane gelesen (wenn auch nicht zur englischen Geschichte) und die Charaktere waren zu 98% alle echt! Ich kenne es fast gar nicht anders, als dass die Autoren echte Personen nehmen, dazu einige bekannte Fakten im Buch einspielen und die Geschichte drumrum eben mit einer möglichen Geschichte "verfeinern". :idea:

    Oh, es gibt aber sehr viele historische Romane, bei denen die Protagonisten fiktive Figuren sind, deren Geschichten nur vor dem Hintergrund realer Ereignisse spielen. Denk nur mal an die Bücher von Ken Follett oder Rebecca Gablé oder Iny Lorentz. Natürlich kommt immer mal der ein oder andere "echte" Charakter vor, der in die Geschichte eingebunden wird, aber bei diesem Buch ist es nunmal so, dass wirklich alle Personen real sind. Und die Mehrzahl der historischen Romane läuft doch nach dem Schema, wie ich gerade beschrieben habe, zumindest die, die wirklich auf die Zielgruppe zugeschnitten sind, die solche Bücher zur Unterhaltung lesen. Du greifst vermutlich einfach eher zu den historischen Romanen, in denen fast alle Charaktere real sind und denkst deshalb, dass das bei allen anderen Büchern dieses Genres auch der Fall ist.

  • Denk nur mal an die Bücher von Ken Follett oder Rebecca Gablé oder Iny Lorentz.

    Du greifst vermutlich einfach eher zu den historischen Romanen, in denen fast alle Charaktere real sind und denkst deshalb, dass das bei allen anderen Büchern dieses Genres auch der Fall ist.

    Anscheinend, denn ich hab noch kein Buch der von dir genannten Autoren, bei denen es anders ist, gelesen (außer das Sachbuch von Rebecca Gablé und das ist nunmal kein Roman, zählt also nicht). :geek:

  • Nun ja, da alle Charaktere in diesem Buch Personen sind, die es wirklich gegeben hat, und keine bloßen fiktiven Figuren wie in anderen historischen Romanen, würde ich schon sagen, dass Vorkenntnisse von Nutzen wären, um die vollen Zusammenhänge zu verstehen. Ich finde, bei historischen Romanen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, ist das Lesen ein anderes, als bei fiktiven Geschichten. Fiktive Charaktere und ihre Geschichte lese ich einfach um der Unterhaltung willen und es werden sämtliche Zusammenhänge im Buch erklärt, da es eine in sich abgeschlossene Welt darstellt. Aber reale Geschichten liest man ja, weil man sich erhofft, sein Wissen über die Geschichte zu erweitern, und dort wird auch nicht immer alles, was dazugehört, im Buch erklärt, da es eben keine abgeschlossene Sache ist, sondern ihre Wurzeln in der Vorgeschichte und Auswirkungen auf die Nachgeschichte hat, da kann man einfach nicht alles reinbringen. Deshalb würde ich sagen, dass man solche Bücher entweder nur mit wenigstens ein paar Vorkenntnissen lesen sollte, um eben alles richtig einschätzen zu können, oder eben bereit sein sollte, während des Lesens anderweitig zu recherchieren. Natürlich kann man auch solche Bücher einfach so zur Unterhaltung lesen, aber ich finde, dann entgeht einem etwas.

    Ungeteilte Zustimmung! :applause:

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    (Francis Bacon)
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    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Aber dass es bald einen neuen Roman über die englische Geschichte geben soll, finde ich klasse,


    Das Buch erscheint bereits im Mai als TB und ist bereits bei amazon vorbestellbar. :cheers:

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  • Auf dem Cover der Bertelsmann-Ausgabe ist auch so eine puttenartige Schreckensgestalt... :shock:

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  • Das wird mich aber nicht abschrecken. Solche geschmacklichen Entgleisungen gehen ja nicht auf das Konto der Autorin, die nichtmal beim Titel viel mitzureden hatte. Sie hätte eigentlich "Die Stadt am Meer" bevorzugt, aber offenbar führen die Verlage bei solchen Entscheidungen das große Wort.

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  • €nigma:
    Ich habe gerade die Club-Ausgabe von "Das Haus Gottes" bei Tauschticket ergattert! :D :bounce:

    Dann lies es bitte so schnell wie möglich. :pray: Es erscheint im Mai als TB, nach Deiner geschätzten Empfehlung werde ich es dann auch kaufen.
    Inzwischen habe ich schon mal das Lutherbuch ("Allein aus Gnade" ) der Autorin gelesen.


    *off topic


    "Figures in silk" von Vanora Bennett war übrigens auch spitzenmäßig. :cheers: Im Mai erscheint ihr nächstes HC, "Blood royal" , welches ich bereits vorbestellt habe.

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