Lesen als Liebestöter?

  • Hallo!


    Ich hab jetzt mal eine Frage....
    Nachdem ich ein Buch gelesen hab das mich sehr berührt hat, oder sonst in irgendeiner Weise etwas besonderes war ist es mir fast unmöglich irgendwie romantisch zu sein.
    Ich kuschle mit meinem Freund auf der Couch und plötzlich fallen mir irgendwelche Sätze aus einem Buch ein. Oder ich komme drauf, dass ich bereits seit 10 Minuten drüber grüble warum dieses und jenes so passiert ist in der Geschichte...


    Gibt es außer mir noch andere Leute die so sehr in einer Geschichte festhängen?
    Vor allem weil es 1. natürlich für den Partner (oder Freundin, Schwester, egal wer) und 2. für einen selber total blöd ist wenn man mit den Gedanken nie bei der Sache ist. 8-[


    Das ist für mich der einzige Nachteil am lesen....


    Freu mich auf eure Antworten (und hoffentlich auf ein paar gleichgesinnte ) :winken:


    Bücher gelesen 2012: 11
    Bücher gelesen 2011: 37
    Bücher gelesen 2010: 56

  • Hmmm, dieses Problem kenne ich so zum Glück nicht.


    Kann mich auch nicht daran erinnern, dass wir mal am lesen waren, dann der eine von uns beiden zutraulich werden wollte und der andere mit den Worten "jetzt nicht, ist gerade so spannend" abwimmelte. Kann mich jetzt auch nicht daran erinnern, dass mich oder meine Partnerin ein Buch so sehr emotional mitnahm, dass in Liebesdingen dann eine Zeit lang nichts mehr lief.


    In dem Zusammenhang fällt mir "The bad touch" von der Bloodhound-Gang ein, die da intonieren: "... let's do doggy-style, so we can both watch X-File..." Sowas kann ich mir mit einem Buch nicht vorstellen, dass sich der eine oder die andere währenddessen ein Buch unter die Nase hält... :-s

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"


  • In dem Zusammenhang fällt mir "The bad touch" von der Bloodhound-Gang ein, die da intonieren: "... let's do doggy-style, so we can both watch X-File..." Sowas kann ich mir mit einem Buch nicht vorstellen, dass sich der eine oder die andere währenddessen ein Buch unter die Nase hält... :-s


    Na so schlimm ist es bei mir ja zum Glück nicht :flower:
    Wär ja noch schöner...


    Es ist ja nicht so, dass garnichts mehr geht. Es gibt halt einfach ab und zu (also auch nicht immer) Momente in denen ich dann wieder total in meiner Buch-Welt versinke und am grübeln bin.
    Das ärgert mich dann selber. Vor allem weil man sowas ja nicht einfach abstellen kann... ](*,)


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  • So schlimm kenn ich das auch nicht. Also so ein zwei Stunden nachgrübeln und dann is gut (liegt wohl daran, dass das nächste Buch dann schon wartet ;) ).
    Zu deinem "Kuschelproblem" - das Wort gefällt mir :-$ - würde ich empfehlen ein total romantisches Buch zu lesen. Dann kannst du darüber nachdenken. Aber nicht "killing me softly" von Nicci French. Das hat selbst mir die Haare zu Berge stehen lassen. Total grausam (die Geschichte, das Buch im Sinne von Schreibstil war toll :dance: ).


    Hmm... da fällt mir ein, dass ich mal gucken sollte, ob es schon eine Rezi zu gibt :loool:

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • Das finde ich ein/e sehr interessante/s Thema/Frage. :thumleft:


    Ich habe mich auch schon dabei ertappt, beim Kuscheln an Sätze, Handlungen oder Situationen aus einem Buch zu denken. Es gelingt mir jedoch leicht, diese Gedanken abzuwimmeln. Es ist mir also bis jetzt noch nicht richtig bewusst geworden und hat dadurch auch kein Problem ergeben.


    Mir ist eher das Umgekehrte schon bewusst aufgefallen: Nämlich, dass romantische Szenen (Liebesromane les ich zwar nicht, aber es kommen ja auch in anderen Büchern romantische Szenen vor) die Lust am Kuscheln vergrössern. ;)


    Bei richtig starken Leseratten kann ich mir ausserdem vorstellen, dass Zeitmangel ein Problem in der Partnerschaft sein könnte.

  • Nein dieses Problem kenne ich nicht. Wenn ich mit meinem Freund kuschel oder so denke ich nicht mehr an Bücher oder irgendwelche Geschichten. Da schalte ich dann ab und lass mich verwöhnen. Ich habe dafür immer in der Schule gedacht wenn mir langweilig war, zu Hause liegt jetzt ein Buch, dass auf dich wartet :D . Ich würde also eher sagen Bücher als Grund für mangelde Konzentration in der Schule :mrgreen:
    Liebe Grüße Änita :winken:

    In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens. (Albert Einstein)

  • Naja nach einem Jahr würde ich sagen ist die Beziehung schon Alltagstauglich. Aber trotzdem habe ich keinerlei solcher Probleme. Bei meinem Freund ist es auch gut er spielt gerne Gitarre oder Keyboard und dann spielt er mir schon mal was vor während ich lese.


    Liebe Grüße Änita :winken:

    In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens. (Albert Einstein)

  • Mmh, ich finde das eine sehr gute Frage :P


    Ich denke es kommt auf das Buch an :lol:


    Wenn es ein trauriges Buch bspw ist, dass einen berührt und mitnehmt - kann cic mir auch nicht vorstellen dann noch irgendwie


    Liebesmäßig aktiv zu werden :tongue:


    Doch betrachtet es doch einmal so.... was ist wenn das Buch ein Erotischer Band war.... müsste das nicht noch mehr "anstacheln"?


    lg


    nadja

    Zitat

    Autoren sollten stehend an einem Pult schreiben. Dann würden ihnen ganz von selbst kurze Sätze einfallen.

  • Also ich kann mich an keine Situation erinnern, wo ich auf Grund der Lektüre eines Buches in ein Stimmungstief oder ins Grübeln geraten wäre. Ein Buch ist eine Geschichte und sobald ich diese Geschichte weglege ist sie auch aus meinem Gedächtnis verbannt. Manchmal fällt mir sogar der Wiedereinstieg in ein Buch schwer, weil ich mich erst erinnern muss, was überhaupt geschehen ist. Allerdings muss ich auch sagen, dass zu meiner Lektüre keine Bücher gehören in denen wirklich erlebte Schicksalsschläge beschrieben werden, vielleicht gerade auch aus diesem Grund. Wenn ich lese, dann ist das für mich Entspannung und Vergnügen und ich habe nicht das Bedürfnis mich in schlechte Stimmung oder Trauer damit zu versetzen. Aber so ist halt jeder anders.

  • Natürlich funktioniert das auch in die umgekehrte Richtung :)
    Wenn ich ein sehr romantisches Buch lese dann bin ich natürlich auch romantisch gestimmt und kuschel ganz besonders viel mit meinem Schatz.


    Ich muss sagen es passiert mir ja nicht nur als Liebestöter. Es ist allgemein so.
    Z.B. Hab ich heute Nachmittag den dritten Band von der Biss-Reihe von Stephenie Meyer ausgelesen (also alle drei Bücher hintereinander).
    Jetzt bin ich immer noch total in der Story gefangen und gewisse Szenen oder Sätze rotieren seit Stunden in meinem Kopf. Ich habe das Gefühl als hätte ich bis August (veröffentlichung des letzten Bandes) sehr gute Freunde verloren.
    Ich bin leicht stinkig und konzentrieren kann ich mich auch nicht. #-o


    Ich finde das oft total erbärmlich, dass ich mich dermaßen von einer erfundenen Geschichte hinreißen lasse. :scratch:
    Wobei es mir wenigstens nur selten so geht. Also nur bei wenigen Büchern.


    Naja so wie's aussieht find ich niemanden der genauso einen an der Waffel hat wie ich :P


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  • Ich finde das oft total erbärmlich, dass ich mich dermaßen von einer erfundenen Geschichte hinreißen lasse. :scratch:
    Wobei es mir wenigstens nur selten so geht. Also nur bei wenigen Büchern.


    Naja so wie's aussieht find ich niemanden der genauso einen an der Waffel hat wie ich :P

    Doch doch, mir geht`s genauso! :loool:
    Ich verliere mich auch häufig so sehr in einer Geschichte, dass sie sich leicht auf meine Stimmung auswirkt. Es kommt dann schon mal vor, dass ich leicht gereizt auf meinen Freund reagiere, obwohl er mir eigentlich gar nichts gemacht hat. :-, Aber er kennt das mittlerweile und weiß damit umzugehen.

  • Naja so wie's aussieht find ich niemanden der genauso einen an der Waffel hat wie ich :P

    Keine Angst, hier im Forum hat jeder so seinen büchertechnischen Schaden weg, der eine mehr, die andere weniger. Ohne ginge ja auch gar nicht ... :cyclopsani:

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • Wenn ein Buch wirklich gut ist, dann bekommt es auch mehr Aufmerksamkeit als mein Freund :)
    Das merkt man spätestens dann wenn das Buch, abends im Bett, in meinen Armen liegt und nicht er... :uups:

    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken..." (H. Hesse)

  • Dieses Problem gibt es natürlich nur dann wenn der Partner nicht so
    viel liest. Bei mir und meinem Freund ist das der Fall. Wenn man
    nicht die gleichen Interessen teilt, dann ist die Beziehung
    dementsprechend sehr unharmonisch. Mein Freund ist auf die Bücher
    geradezu eifersüchtig (weil ich mehr Zeit mit ihnen als mit ihm
    verbringe ). Allerdings kann ich mir mein Leben ohne Literatur nicht
    vorstellen. Sollte er mich jemals vor die Entscheidung stellen :Bücher
    oder ich, dann werd ich mich ganz klar gegen ihn entscheiden :P und mir dann einen Partner suchen, der genauso gerne liest wie ich.

  • Ich sehe das auch eher problematisch, wenn die Interessen weit auseinander liegen. Wenn der Partner nicht so gerne liest,
    dann ist es für mich eine optimale Lösung, wenn er sich diese Zeit, in der ich mich mit Büchern und Lesen beschäftige, ohne mich verbringen kann.
    Oder auch neben mir, aber ohne mich zu stören. :mrgreen:
    Wie Magnolie srieb:

    Zitat

    Sollte er mich jemals vor die Entscheidung stellen :Bücher
    oder ich, dann werd ich mich ganz klar gegen ihn entscheiden


    Hört sich zwar hart an, wäre aber auch meine Entscheidung. ;)

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Also wie der Inhalt eines Buches Zweifel am Partner und der Beziehung regen kann, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft - jedenfalls bei einer gefestigten, funktionierenden Beziehung zum Partner.
    Jede zwischenmenschliche Beziehung tickt anders und wie hier auch schon erwähnt wurde: die Geschichten in Büchern sind reelle oder fiktve Begebenheiten einer bestimmten Person bzw. eines bestimmten Charakters. Besonders in Sachen Liebe gibt es da meiner Meinung nach keine Instanz, die diesbezüglich allgemeingültige Grundsätze und Abläufe bestimmen kann, sodass man da die Geschichte Geschichte sein lassen kann und auf seine eigenen Erfahrungen und Gefühle hören sollte - vielleicht auch aus den Fehler der handelnden Charaktere in Büchern lernen :)


    Ich jedenfalls finde es schön, meine Lieblingsbücher mit meiner Partnerin tauschen zu können und sie dafür zu begeistern - leider funktioniert das sicher nicht bei allen Paaren, wenn die Interessen zu sehr auseinandergehen. Dann sollte sicher jeder freuen, Zeit alleine mit seinen Hobbys und Leidenschaften verbringen zu können und sich trotzdem hinterher darüber austauschen zu können - also im Idealfall :wink:

    "Wenn ich einer Untergrundkultgemeinschaft beitrete, erwarte ich Unterstützung von meiner Familie!" (Homer Simpson)


    :montag: