Christine Spindler - Winterleuchten/Mond aus Glas

  • Autor/in: Christine Spindler
    ISBN-10: 3940235016
    ISBN-13: 978-3940235015
    Verlag: Sieben-Verlag
    Genre: Belletristik
    Seitenanzahl: 184


    Meinung:
    2 außergewöhnliche Familien, die verschiedener nicht sein können. Ein außergewöhnliches Märchen aus unserer Zeit. Und eine Autorin die den Leser auf außergewöhnliche Weise mit auf eine Reise in sich selbst mitnimmt.
    Alleine das sollte reichen um das Buch sofort zu kaufen doch möchte ich Ihnen als Leser, doch ein wenig mehr Geschmack machen.

    Christine Spindler hat ein Wintermärchen gezaubert was schöner nicht sein könnte. Mit einer wunderschönen Schreibweise erzählt sie die Geschichte zweier Familien wie wir sie täglich treffen könnten, wenn man nur die Augen aufmacht um solche Familien kennenzulernen. Es handelt sich um ein Märchen für Erwachsene doch Märchen müssen nicht immer perfekt sein, - sind es auch gar nicht wenn man an den bösen Wolf oder die alte Hexe denkt. Dieses Märchen zeigt Familienprobleme auf, die einen mitfühlen lassen.

    Ob nun der Tod eines Kindes verarbeitet werden muss, oder die daraus entstandenen Eheprobleme. Die Vernachlässigung eines Kindes, oder die Andersartigkeit von Menschen. Alles hat einen Sinn und wird schließlich zu einen Gesamtwerk.

    Langsam wird der Leser an die unterschiedlichen Protagonisten herangeführt und man hat schnell einen Liebling daraus gefunden. Je nachdem wie die eigene Lebensgeschichte des Lesers ist, wird er auch das Buch empfinden. Es wird keine gleichen Meinungen zu dem Roman geben können. Als Leser muss man sich fragen ob man nicht zu viele Vorurteile gegenüber seinen Mitmenschen hat. Vieles was mich in Wut versetzt hat, hatte eine Wendung, die ich nie so erwartet hätte, und Schamgefühle machten sich breit, warum man an sowas simples nicht gedacht hat. Der Leser wird sich in vielen Dingen wiederfinden können, und alleine das Lesen veranlasst dazu sich mit sich selber auseinander zu setzen.

    Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, so oder so ähnlich könnte ich das Lesen dieses Buches beschreiben. Hat man eben noch über eine Szene herzhaft gelacht, so ist es manchmal nur ein Wort oder Satz der einen die Tränen in die Augen bringt.

    Ich könnte hier soviel schreiben, denn es gibt soviel Eindrücke die der Leser bekommt, aber ich möchte dass Sie sich eine eigene Meinung bilden, die wie schon erwähnt sicher anders aber ebenso positiv sein wird wie meine.

    Winterleuchten ist für mich der absolute Buchtipp für unter den Weihnachtsbaum in diesen Jahr. ( Nein nicht den Baum drauf stellen sondern bitte zum lesen verschenken)

    Das 184 Seitenstarke Buch ist im Siebenverlag erschienen und ich hoffe von der Autorin noch viel lesen zu dürfen.

  • Eigene Inhaltsangabe und Meinung:


    Luna Jannik ist 16 Jahre alt und gefangen in ihrer Trauer. Vor zwei Jahren starb ihre Zwillingsschwester an einem Gehirntumor. Seither ist sie und ihre ganze Familie in Trauer und Verzweiflung gefangen. Ihre Mutter, Tabea, versucht ihre Trauer mit ihrer Malerei zu verarbeiten und der Vater Urban vergräbt sich hinter der Arbeit als Steuerberater. Luna bezeichnet sich selbst als das Mondkind und in ihren Träumen begegnet sie Stella immer wieder. Tabea macht sich seit zwei Jahren Vorwürfe, denn sie wollte die Operation an Stella, die schließlich zum Tode führte, verhindern.


    Finn Drostenhagen, 18 Jahre alt und Bluter, zieht mit seiner Mutter und der quirligen Schwester Motte in Lunas Nachbarhaus. Finn ist durch seine Krankheit geprägt. Seine Mutter behütet ihn zu sehr, das er bis dato keinen richtigen Freund hat, geschweige denn eine Freundin. Motte hingegen wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und sie ist ständig am Streiken, da sie zurück zu ihrem Vater will.


    Eines Nachts hat Luna wieder einen Traum und geht im Schneegestöber hinaus. Als sie den Schnee berührt, beginnt dieser zu leuchten und Finn sieht es zufällig. Luna hat das Gefühl, das Stella ganz nah ist und Finn, der sich heftig in Luna verliebt hat, spürt es ebenso. Doch das ist erst der Anfang einer ungewöhnlichen Geschichte um Liebe, Freundschaft und Vergebung.


    Mein Fazit: Es ist ein wunderschöner Roman - passend zur Winterzeit. Christine Spindler ist ein Buch gelungen, in dem man versinken kann, gleichzeitig aber auch immmer wieder innehält, um die Sätze in ihrem Sinn zu begreifen. Es ist herzerwärmend, erfrischend und zugleich voller Melancholie. Es handelt in jeder Hinsicht von Loslösung, Luna und Tabea von der Trauer um Stella, Finn von seiner Mutter. Dabei sind die Figuren in ihren Charakteren so unterschiedlich und zugleich sympathisch und liebevoll.


    In jeder Hinsicht eine empfehlenswerte Lektüre. Ich freue mich schon auf weitere Romane dieser Autorin.


    Veröffentlicht am 07.11.08!