Kurzbeschreibung von Amazon:
Was tun, wenn ein Krieg alles vernichtet? Wie dem eigenen Sohn sagen, dass das Dorf zerstört ist, dass die geliebten Menschen tot sind? Mit seiner anrührenden und erschütternden Parabel hat Atiq Rahimi ein Werk von zeitloser Gültigkeit geschaffen. Denn in dem Schicksal eines afghanischen Großvaters, der mit seinem Enkel unterwegs ist, um dem Sohn vom Tod aller Verwandten zu berichten, spiegelt sich der Schmerz und das Leid all jener, die unter Gewalt und Verfolgung leiden.
Irrum von Amazon: Das Buch hat nicht 1004, sondern nur 104 Seiten.
Afghanistan 1999, Dastagirs Dorf wurde von den Russen zerstört, seine gesamte Familie ausgelöscht. Bis auf den Enkel, der durch eine Bombendetonation taub wurde, und den Sohn, der in einem weit entfernten Steinbruch arbeitet. Der alte Mann ist mit seinem Enkel zusammen unterwegs, um seinem Sohn mitzuteilen, dass dessen Frau, Kinder, Geschwister getötet wurden. Aber gibt es überhaupt Worte, um von diesem Ereignis, diesem Schrecken zu erzählen?
Der Leser begleitet Dastagir auf seiner Fahrt. Er steht in der flirrenden Hitze an der Haltestelle eines Busses, von dem niemand weiß, ob und wann er kommt. Der Enkel ist quengelig, weil er hungrig und durstig ist, er versteht natürlich nicht, was sein Großvater ihm sagt. Schließlich erreicht der Alte endlich den Steinbruch, aber es sieht aus, als hätte er seine Reise umsonst gemacht.
In einer Art innerem Monolog drehen sich die Gedanken des Großvaters um die Worte, die er bald seinem Sohn gegenüber wählen muss. Er hat keine Zeit, mit der eigenen Trauer umzugehen, erst hat er noch diesem schweren Weg vor sich.
Im Grunde ist es egal, wer den Angriff gegen das Dorf geführt hat, die politischen Hintergründe sind kein Thema. Deutlich wird wie bei allen guten Antikriegsbüchern: Es trifft immer auch diejenigen, die nichts anderes wollten, als in ihrem Land mit ihren Familien ein ganz alltägliches Leben zu leben.
Natürlich berührt das Buch, und es erschreckt auch: 10 Jahre nach der Handlung passiert dasselbe im selben Land jeden Tag wieder. Inzwischen haben zwar die Angreifer gewechselt, aber für Menschen von der Art des Dastagir spielt dies kein Rolle.
zum Autor:
Atiq Rahimi wurde 1962 in Kabul geboren. 1984 floh er während des Kriegs von Afghanistan nach Pakistan und erhielt in Frankreich politisches Asyl, wo er an der Sorbonne im Fach Audiovisuelle Kommunikation promovierte. Neben dem Schreiben ist er heute vor allem als Dokumentarfilmer tätig. Erde und Asche ist Atiq Rahimis erster Roman. (von Amazon kopiert)
Marie