José Maria Eca de Queiroz - Die Reliquie

  • Originaltitel: A Relíquia



    Kurzbeschreibung (laut Amazon):

    Um dereinst das Vermögen seiner Tante Dona Patrocinio zu erben, heuchelt der besitzlose Teodorico gottgefällige Frömmigkeit und lebt doch ständig in der Angst, die bigotte alte Dame könnte das Lotterleben entdecken, das er in Wirklichkeit führt. Da bietet sich eine glänzende Gelegenheit, seine Erbchancen zu erhöhen: Die Tante beauftragt ihn mit einer Pilgerfahrt ins Heilige Land.



    Grandiose Satire! Das Buch wurde das erste Mal 1887 in Portugal veröffentlicht. Teodorico verliert seine Eltern früh und wächst bei seiner bigotten Tante auf, Titi genannt. Titi ist reich und eine fanatische Christin. Teodorico versucht alles, damit seine Tante ihn und nicht die Kirche als Erben einstzt: Studiert Theologie, besucht sämtliche Messen in allen möglichen Kirchen. Er wirft sich möglichst wirksam in der Hauskapelle vor dem Kreuz auf dem Boden, wenn er weiss, das seine Tante ihn beobachtet. Insgeheim aber träumt er von wilden Ausschweifungen mit allen möglichen Frauen. Schließlich begibt er sich auf Titi´s Wunsch hin auf eine Pilgerreise ins Heilige Land.



    "Die Reliquie" gibt es - wie fast alle Bücher des Autors - momentan nur gebraucht zu kaufen.


    Zum Autor habe ich nur wenig Informationen, am aussagekräftigsten scheint mir noch die Wikipedia-Seite zu sein: de Queiroz

  • Tom
    Von Franz Werfel habe ich noch nichts gelesen, aber wenn ich mich nicht täusche, gibt es dazu eine Verfilmung? Mir kommt es so vor, als wenn ich irgendwann mal einen Ausschnitt davon gesehen hätte. :-k
    Wobei das Buch vermutlich - wie fast immer - besser sein wird.
    Von De Queiroz kenne ich noch "Das Verbrechen des Pater Amaro". Keine Satire, aber auch hier übt der Autor Kritik an der katholischen Kirche. Ich hätte zu gerne gewußt, was die Kirche von ihm gehalten hat, vor allem wenn man bedenkt, in welcher Zeit der Autor gelebt hat.

  • In einer Enzyklopaedie fand ich gerade den ausduecklichen Hinweis, dass Queiroz als Atheist und Antiklerikaler bekannt war. Sicherlich wurde das damals nicht gerade gerne gesehen von der Kirche..., es ist also davon ausgehen, dass er eher verfemt war?!
    Von einer anderen Warte aus gesehen ist mir bei verschiedenen kritischen Autoren aufgefallen, dass gerade in dieser Darstellung von aberglaeubischen oder oberflaechlichen Praktiken ein tiefer Wunsch liegen kann, dass es doch anders sein sollte, koennte, muesste.