Peter Robinson - Im Sommer des Todes / Piece of my Heart

  • Kurzbeschreibung (amazon):


    As volunteers clean up after a huge outdoor rock concert in Yorkshire in 1969, they discover the body of a young woman wrapped in a sleeping bag. She has been brutally murdered. The detective assigned to the case, Stanley Chadwick, is a hard-headed, strait-laced veteran of the Second World War. He could not have less in common with -- or less regard for -- young, disrespectful, long-haired hippies, smoking marijuana and listening to the pulsing sounds of rock and roll. But he has a murder to solve, and it looks as if the victim was somehow associated with the up-and-coming psychedelic pastoral band the Mad Hatters. In the present, Inspector Alan Banks is investigating the murder of a freelance music journalist who was working on a feature about the Mad Hatters for MOJO magazine. This is not the first time that the Mad Hatters, now aging rock superstars, have been brushed by tragedy. Banks finds he has to delve into the past to find out exactly what hornets' nest the journalist inadvertently stirred up.


    Meine Meinung:


    Wie schon in zwei anderen Büchern der Serie um Alan Banks (The summer that never was, In a dry season) verläuft die Handlung dieses Kriminalromans auf zwei Zeitebenen:
    da sind zunächst der Mord an einem jungen Mädchen bei einem Rockfestival im Jahr 1969 und der vermeintliche Unfalltod eines Mitglieds der Band "The Mad Hatters" einige Monate später, auf der anderen Ebene - in der Gegenwart - geht es um den Mord an einem Musikjournalisten, der über die "Mad Hatters" recherchiert und erschlagen wird.
    So interessant ich diese Erzählweise auf verschiedenen Zeitebenen finde, hätten meiner Meinung nach in diesem Roman einige Seiten eingespart werden können. Man braucht schon ein gewisses Durchhaltevermögen, bis die Handlung in Fahrt gerät und der Leser anfängt, den Zusammenhang zwischen den Mordfällen zu begreifen.
    Leser, die sich für die Zeit der "Flower-Power-Bewegung" (schreibt man das so?) interessieren, kommen auf ihre Kosten, die Lebensweise und Ideale der damaligen Jugend werden deutlich dargestellt. Leser, die in der ersten Hälfte der 50er Jahre geboren werden, erinnern sich vielleicht ihrer Jugendsünden... :loool:
    Wer die übrigen Romane von Peter Robinson gern gelesen hat, ist mit diesem Buch nicht schlecht beraten, auch wenn es meiner Meinung nach nicht der stärkste Roman der Reihe ist.
    Soweit ich weiß, ist das Buch noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen, deshalb stelle ich es in dieser Rubrik vor.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Da wir ja zeitgleich gelesen haben ("Welche Bücher habt ihr im April gelesen?"), frag ich mal: Schon durch? :D


    Also, ich find's sehr interessant, ich hab noch gute 70 Seiten.
    Ich werde vielleicht von meiner ursprünglichen Bewertung von fünf Sternen auf "vier bis fünf" absenken, aber ich find's schon amüsant, wie Peter Robinson da aus der Musikszene plaudert, wo wir ihn doch bislang nur als Klassik-Fan kannten.
    Na ja, der geerbte I-Pod mag da viel dazu beigetragen haben, daß sein Fachgebiet Musik um einige Gruppen erweitert wurde.


    Nur am Rande:
    Es werden jede Menge "große Namen" aus der Musikszene erwähnt (Pink Floyd, Led Zeppelin, Rolling Stones), die spielen aber keine gewichtige Rolle.
    Es dreht sich mehr oder weniger, wie €nigma schon sagte, um die fiktive Band "Mad Hatters", die ich zu ergooglen versucht habe, die aber leider auch in der englischen Wikipedia nicht auftauchen.
    Schade, denn jetzt hab ich Appetit auf deren Musik bekommen... :mrgreen:

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Ich habe das Buch gestern beendet und fand den Schluss dann doch noch recht überraschend, nachdem ich das erste "Geheimnis", die Identität des Nick Barber sehr früh erraten hatte.
    Die Motivation für den ersten Mord wird dagegen erst kurz vor dem Ende aufgeklärt.


    Ich habe auch nach den "Mad Hatters" gegoogelt, denn ich versuche immer, die wahren Hintergründe bei meiner Lektüre zu recherchieren. Aber in diesem Fall: Pustekuchen! :mrgreen:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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    Einmal editiert, zuletzt von €nigma ()

  • Originaltitel: Piece of my Heart (2006)


    Den Verlagstext lasse ich mal weg, da er schlicht und ergreifend unsinnig ist.


    Alan Banks, der "Held" der Peter Robinson Krimis, wird zu einem Mordfall in Yorkshire gerufen; ein Mann wurde in einem Ferienhaus erschlagen, alles, was auf Identität schließen lassen könnte, ist verschwunden.
    Gleichzeitig bzw. immer abwechselnd wird eine Geschichte über eine Ermittlung aus dem Sommer 1969 erzählt, wo ein Mädchen während eines Rock-Festivals ermordet wurde (immerhin spielten dort Led Zeppelin, Pink Floyd und andere Größen der damaligen Zeit), unter anderem auch die immer noch recht populäre Gruppe "Mad Hatters", um die es in diesem Buch geht.
    Natürlich weiß man als Leser, dass die beiden Geschichten irgendwie zusammenhängen und man weiß auch, dass Alan Banks nicht Alan Banks wäre, wenn er nicht bald darauf käme, auch gegen den Widerstand seiner neuen Chefin.
    Von der Story will ich nicht allzu viel verraten...


    Interessant sind zwei Dinge: Die Unterschiede in der Polizeiermittlung der 60er Jahre zu der der heutigen Zeit und die verschiedenen Ansichtsweisen. Der Ermittler der 60er Jahre ist noch vom alten Schlag, alle, deren Haare länger als bis zum Hemdkragen sind, sind Hippies, Drogensüchtige, Ungepflegte, per se schon Verdächtigte.
    Voller Vorurteile macht er sich an die Ermittlungen heran, betritt eine total fremde Welt (von Pink Floyd hat er noch nie etwas gehört) kämpft mit und um seine Tochter, die er in den Lasterhöhlen versinken sieht.


    Alan Banks, der in dieser Zeit aufgewachsen ist, und der diese Musik immer noch hört (wie ich :mrgreen: ) weiß um diese Vorurteile, hört sie wiederum von seinen jüngeren Mitarbeitern, die ebenfalls denken, "das waren doch alle Drogensüchtige", und ist somit das Bindeglied zwischen den Genrationen und natürlich zwischen den Fällen.


    Ein gutes Buch, sehr toll konstruiert, mit einem großen nostalgischen Touch für alle die mit der Musik und dem Lebensgefühl der 60er Jahre groß geworden sind.


    Ich gebe mal :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen und schließe mich Deiner guten Beurteilung an.
    Der neueste Robinson steht schon auf meiner Wunschliste.

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    (Francis Bacon)
    :study:
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