Erich Kästner - Der 35.Mai

  • Kurzbeschreibung von amazon.de


    Ein zeitloser Kinderklassiker voller augenzwinkernder Momente – ein Vergnügen zum Vorlesen und Selberlesen! Donnerstags besucht Konrad immer seinen Onkel, den Apotheker Ringelhuth. Dann gibt es nur verrücktes Zeug zum Mittagessen. Fleischsalat mit Himbeersaft oder Kirschkuchen mit englischem Senf. Wenn den beiden davon nicht schlecht geworden ist, turnen sie über die Möbel und springen vom Bücherschrank.


    Aber Donnerstag, der 35. Mai, ist noch entschieden verrückter als alle anderen Donnerstage: Auf der Straße werden Konrad und sein Onkel von dem Zirkuspferd Negro Kaballo angesprochen und zu einem Ausritt in die Südsee eingeladen. Rein in den Dielenschrank und ab geht die Reise, auf der die drei Unglaubliches erleben.


    Meine Meinung
    Dies ist wohl eines der phantasie reichsten Kinderbücher von Erich Kästner. Doch hat man hier auch sehr viel Spaß beim Lesen und kann sich zwischendurch ein Schmunzeln nicht verkneifen. Auch die Bilder, die wieder zu den einzelnen Szenen gemalt sind, passen sehr gut. Eigentlich habe ich auch noch kein Buch von Erich Kästner gelesen, dass mir nicht gefallen hat, daher kann man eigentlich gar nichts falsch machen ;).



    lg Lene :)

    Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser.
    (Erich Kästner)

  • Dieses Buch habe ich als Kind geliebt und mehrmals gelesen. Ich denke, es müsste sogar noch bei meinen Eltern sein. Werde wohl mal versuchen, es "auszugraben".

  • "Ein Herr, der vor ihnen auf dem Trottoir langfuhr, trat plötzlich aufs Pflaster, zog einen Telefonhörer aus der Manteltasche, sprach eine Nummer hinein und rief: " Gertrud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen..." (S. 105)


    Das Buch ist 1935 :!: zum ersten Mal erschienen. Herr Kästner verfügte offenbar über prophetische Gaben.


    Auch die Szenerien, durch die er Konrad, Onkel Ringelhuth und das rollschuhlaufende Pferd Negro Kaballo schickt, haben viel Ähnlichkeit mit dem, was man heute Fantasy-Welten nennt. Als Kind mochte ich dieses Buch weniger als Kästners Emil, die Lottchen oder Pünktchen, aber jetzt hat es mir rundherum Spaß gemacht. Vor allem, wenn man sich Dinge ansieht, die man früher Kästners überbordeter Phantasie zuschrieb und die bis heute von der Wirklichkeit eingeholt wurden. Zum Beispiel die Schlachtfabrik: Vorne ein riesiger Saugtrichter, in den Ochsen, Kühe, Kälber hineingesogen werden, hinten fallen Fleisch, Wurst, Käse, aber auch Lederwaren in Güterwaggons.


    Und das "merkwürdige" Essen: Gekochten Schinken mit Schlagsahne oder Salzbrezeln mit Preiselbeeren? Heute sagt man: Na und. (Gut, den Kirschkuchen würde ich nicht mit englischem Senf essen, aber einige Köche haben schon ganz andere Zutaten-Kompositionen salonfähig gemacht.)


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Das ist ja witzig, dass Kästner das Handy vorhergesehen hat. :loool: Danke für diesen Hinweis.


    Das Buch habe ich als Kind gelesen, doch es gehört meiner Schwester, daher habe ich es nicht zu Hause. Ich weiß aber, dass ich auch Emil, Pünktchen und Anton und das doppelte Lottchen besser fand. Deshalb habe ich das Buch auch nur einmal gelesen und muss gestehen, dass ich mich kaum noch dran erinnern kann. :-k


    grüße von missmarple

  • Ich habe dieses Buch geliebt und auch zweimal in der Schule vorgestellt! Diese Phantasiewelten waren einfach irrkomisch. Ich fand und finde diese Esskombinationen auch mmernoch sehr skuriel! Einfach ein herrliches Kinderbuch mit viel verrückter Phantasie. Ich glaub das war so mit das erste Buch bei dem ich stets lauthals anfangen musste zu lachen :wink:
    Einfach nur SUPI :thumleft:

  • "Der Mai ist gekommen ..." und mit ihm die Sehnsucht, selbst einen 35. Mai zu erleben. Was für eine Räuberpistole! :drunken:


    Fröhlich und aufgeregt schritt ich mit Konrad, Onkel Ringelhuth und dem Rollschuhpferd Negro Kaballo durch die Schrankwand in Richtung Südsee.
    Niemals hätte ich mit der Ohrfeige an der Grenze zum Schlaraffenland kommen sehen, hätte mir sehr gern einen der blühenden Regenschirme gepflückt und nach Gebrauch auf meinem Balkon angepflanzt. Außerdem meldete ich begeistert mehrere Erwachsene meines Umfelds in der Anfängerklasse zur sozialen Bildung in der "Verkehrten Welt" an und genoß das Spektakel, als ihnen ihre "verwitterten Anschauungen"* ausgetrieben wurden.


    Zum Glück trage ich immer Notizbuch und Stift in der Tasche. So auch in der "Großen Vergangenheit". Dort fanden sich nämlich sehr beeindruckende Frauen in der Masse der "alten weißen Männer". Neben Autogrammen bin ich nun voll Lebensweisheiten. :tanzen:


    In Elektropolis legte sich mein "Heim"(Fern)weh kurzzeitig, als ich mit fahrerloser Tube und auf Förderbändern an Londons Wolkenkratzern, Hipstern mit Handyhörern in Canary Wharf weiter gen GATEway (selbstfahrende Autos)-Teststrecke nach Greenwich fuhr. Well, hello. Luvvely to meet again. Und hallo?! Was höre ich da über universelles Grundeinkommen? Dass ihr nach dem Brexitquatsch eure Gesellschaft so ummodelt - Chapeau! :anstossen:

    Schade, dass es noch Probleme mit den alternativen Energien gibt, aber unser Konrad wird dafür bald eine Lösung haben.


    Posthumen Dank an Herrn Kästner, seine Fantasie und Fabulierlaune.
    Was für ein grandioser Ausbruch aus dem verregneten Alltag.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    *Dieser Ausdruck gehört ab jetzt zu meinem aktiven Vokabular!

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Hach, ich liebe dieses Buch! Das war mein allererster Kästner, geerbt von meiner Mutter, und ich weiß gar nicht, wie oft ich das Buch gelesen habe.


    Die Zukunftsvisionen fallen mir immer mal wieder ein, das hat er ja unfassbar gut auf den Punkt gebracht bis hin zu den belanglosen Handygesprächen in der Öffentlichkeit à la "Schatz, schieb schon mal den Braten in den Ofen, ich bin in einer Stunde zu Hause" :lol:


    Ich weiß gar nicht, was ich am herrlichsten finde, die sandkastenspielenden Feldherren, die verkehrte Welt, in der Eltern und Kinder die Rollen tauschen, den Fleischsalat mit Himbeersaft oder den Gaul, der dem zeternden Clemens Waffelbruch ( :totlach: ) einen Blumentopf aufs Haupt schmeißt.


    Einer meiner Lieblingssätze: "Dann pinseln Sie Ihren blöden Äquator doch mit Mennige an!" :lol: