Warschau - ein Jahr vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges: Halima und Teresa sind Schwestern, grundverschieden und dennoch unzertrennlich.
Als Halima heiratet, überstürzen sich die Ereignisse. Zwischen Teresa und Hadek, Halinas Mann, beginnt eine heftige Leidenschaft, die im verborgenen bleibt. Als der Krieg ausbricht, werden die Schwestern von der Waffen-SS auf der Strasse verhaftet und als Zwangsarbeiterinnen auf das Gut in Rohrdorf gebracht, das den Lesern aus Leonie Ossowskis Schlesien-Triologie bekannt ist.
Dank der Hilfe des polnischen Traktorfahrers und Anna, der Tochter des Gutsbesitzers, entgehen die Schwestern einer Deportation. Sie leben im Dienerzimmer des Schlosses, einer ebenerdigen Kammer, von der Umwelt und den Deutschen isoliert, körperlich unversehrt, aber psychisch am Rande ihrer Kräfte.
Ihr Verhältnis gerät aus den Fugen, als Halima von der Affäre zwischen Radek und Teresa erfährt...
Die Inhaltsangabe ist dem Klappentext des Buches entnommen.
>Das Dienerzimmer< ist ein Roman über Menschen, die den Bedrohungen von Zeit, Macht und Fremdenhass nicht entfliehen können. Ein Roman über Ängste und Rivalitäten - und über die Liebe.
Leonie Ossowski legt einen Zeitroman von beeindruckender Intensität vor, ein psychologisches Bravourstück, das alle erzählerischen Qualitäten zeigt: "Schwierige Wahrheiten anschaulich zu machen, ohne sie zu vereinfachen, komplizierte psychologische Vorgänge und soziale Konflikte zu schildern, ohne sie zu verfälschen, das ist die grosse Kunst von Leonie Ossowski."
Berliner Morgenpost
Mit Absicht habe ich den letzten Absatz der Berliner Morgenpost übernommen, denn dort wird das schriftstellerische Können der Autorin sehr gut beschrieben, das sehe ich auch so und ich schliesse mich den Worten da gerne an.
Leonie Ossowski schreibt immer unterhaltsam aber niemals seicht. Ich habe "Das Dienerzimmer" in den letzten Tagen bereits zum zweiten mal gelesen (es war mein erstes Buch der Autorin in unserer 1. Lesenacht hier im BücherTreff) und es hat mir, wie alle ihre Bücher wieder gut gefallen.
Hier ist, wie in fast all ihren Büchern, die Flucht und Vertreibung das Thema, aber in dieser traurigen Geschichte greift sie das Schicksal der polnischen Zwangsarbeiter auf, was in Romanform eigentlich eher selten zu lesen ist. Für mich war es wichtig auch einmal die deutsche Vergangenheit aus dieser Sicht zu betrachten, und mich daran zu erinnern, was diese Menschen unter dem Nazi-Terror erlebt und erlitten haben.
Für mich ein gutes und wichtiges Buch, dass ich gerne weiter empfehle, natürlich nur wenn Interesse an dieser Thematik besteht...
Gruss Bonprix ;)
Das Autorenportrait findet ihr *HIER*.