• Klappentext:


    Zitat

    "Es ging ihr gut. Sie hatte das Traurige weggehungert und wegtrainiert. Die Tür zum Chaos geschlossen. Jetzt hatte sie alles unter Kontrolle, endlich. Sie bestimmte. Das war herrlich."


    Cindy leidet unter ihren Ängsten, fühlt sich unsicher und hilflos. Und Helge, in den sie sich mit Haut und Haaren verliebt hat, trifft sich nur heimlich mit ihr. Dann zieht er mit seiner Mutter weg und meldet sich nicht mehr. Cindy flüchtet sich in die Magersucht. Erst als es beinahe zu spät ist, begreift sie, dass sie das dunkle Gefühl im Bauch nicht aushungern kann.


    Eigene Beurteilung:


    Obwohl wohl ihr Ausflug in den Bereich der Kriminalliteratur nicht so gut gelungen war, hat sich die Autorin zuvor mit diesem und wohl auch anderen Romanen Preise geholt. Dabei ist der Weg, den Cindy in die Magersucht nimmt schon ein wenig überraschend, wenn man sich Lebensberichte wie den von Alice im Hungerland anschaut. Und auch der Weg hinaus muss vor dem Hintergrund der bekannteren Erfahrungsberichte ein wenig simplizistisch erscheinen. Es scheint sich hier insgesamt um eine etwas überschaubarere Variante des Krankheitsbildes zu handeln, wobei allerdings die Ich-Perspektive und die offensichtlich Jugend der Ich-Erzählerin der Sache eine höchst eigene Dringlichkeit gibt. Und sehr gut deutlich macht, dass hier jemand mit Macht nicht nur mit einer Essstörung zu tun hat, sondern auch mit der eigenen Pubertät. Bei der therapeutischen Betrachtung und der damit einhergehenden inneren Entwicklung der Erzählerin sind dabei einige interessante Gedanken vorgetragen, die im Zusammenhang mit der systemischen Betrachtung von Essstörungen eine gewisse Rolle spielen.