Ich muss gestehen, dass von allen ST-Serien mir VOYAGER am Wenigsten gefällt. Das liegt einmal am Charakter des Captains und dann an den oft sehr fragwürdig ausgefallenen Drehbüchern, was sich in der Regel auch in den Romanen niederschlägt, wie man an den folgenden Besprechungen sehen wird. Beginnen wir mit dem ersten Hardcover:
Dieser Roman ist in vielerlei Hinsicht ein Erstlingswerk. Er ist der erste Hardcover der Voyager-Serie und gleichzeitig der erste Roman von Jeri Taylor überhaupt. Jeri Taylor, wie einige von Euch wissen dürften begann ihre Arbeit bei StarTrek als Executive Producer von TNG bevor sie Drehbuchschreiberin bei Voyager wurde. In dieser Kapazität hat sie einige gute Sto-ries geschrieben, die sich in erster Linie um die Person Cpt. Janeways drehten. So ist es viel-leicht verständlich, dass auch ihr erster Roman sich sehr stark auf das Leben des ersten weib-lichen Cpt. der eine Hauptrolle in einer ST-Serie hat konzentriert. Und dass Simon & Schuster ihr den ersten Hardcover-Roman der Voyagerreihe als eine Art Experimentierfeld gegeben hat.
Die VOYAGER muss dringend Nahrungsmittel nachfassen und darum landet ein Erkundungsteam auf einem nahezu paradiesischem Planeten um die Bestände aufzufüllen. Während der Erkundung bricht allerdings plötzlich ein Plasmasturm los, der einigen Mitgliedern des Teams fast das Leben kostet, darunter auch Cpt. Janeway selbst. Entsprechend vorsichtig nähert sich die Crew der VOYAGER dem nächsten Planeten, nachdem Cpt. Janeway einen Anruf eines weiter entfernten Kazon-Schiffes ignoriert hat, da sie sich von den Kazons zuneh-mend gestört fühlt und dringend das von ihnen kontrollierte Gebiet verlassen will. Zwei Lan-dungstrupps unter der Leitung von Kim und Tuvok beamen auf den Planeten hinunter und stoßen schon sehr bald auf eine Art rituelle Begräbnisstätte bei der die Skelette einer Familie geflügelter Humanoiden kunstvoll drapiert ist. Die Landungstrupps teilen sich auf und eine Abteilung geht auf die Suche nach Nahrungsmitteln, während die andere diese und andere Begräbnisstätten näher untersucht.
Das Problem dieses Buch ist, das die A-Story und die B-Story für sich genommen durchaus interessant sind, allerdings nicht im Rahmen dieses Romans wirklich miteinander verwoben sind. Die A-Story hat keinerlei Bezug zur B-Story und auch die B-Story, so interessant die in ihr enthaltenen Einblicke in die Person Janeways auch sein mögen, ist in keinster Weise rele-vant für irgendetwas, das in der A-Story passiert. Dies ist ein großes Manko und zerreißt ein Buch, das eigentlich sehr gut sein könnte in kleine Fragment, die eben zusammen kein Mosaik bilden, wie Jeri Taylor es versucht hat zu schaffen, sondern eher einen Flickenteppich. Taylor hat in einem Interview in der SCI-FI UNIVERSE bereits zugegeben, dass es ihr große Mühe bereitet hat, vom Schreiben eines Drehbuches zum Schreiben von Prosa überzugehen, was sicherlich eine Erklärung für die in diesem Buch vorliegenden Probleme sein dürfte. Den ab-gesehen von der erwähnten Fragmentierung ist MOSAIC eigentlich ein sehr solide und auch spannend geschriebenes Buch und für einen ersten Versuch gar nicht so übel. Es sei darum mit gewissen Einschränkungen den VOYAGER-Fans und speziell den Cpt. Janeway-Fans herzlich empfohlen und ich erwarte Jeri Taylors nächsten, bestimmt geglückteren Versuch, einen Roman zu schreiben.