Heidi Rehn - Das Institut

  • Dies ist der Debütroman der Autorin Heidi Rehn, die hier im Forum zunächst durch ihre neueren Roman Thonets Gesellen und Blutige Hände vorgestellt wurde. Dieser Universitätsroman - der eventuell einige autobiographische Bezüge aufweist - ist thematisch ein wenig aktueller gehalten.


    Klappentext:


    Ines Miltenberg kann ihr Glück kaum fassen: Nach erfolgreicher Promotion bietet ihr Gernot Gräber, einer der renommiertesten Professoren am Institut, eine Assistentenstelle an. Aber schon bald kommen böse Gerüchte auf: Ines soll ein Verhältnis mit Gräber haben. Und Gräber fördert die üble Nachrede noch, indem er sich gern und oft mit Ines in der Öffentlichkeit zeigt. Aus Angst, ihren Job zu verlieren, lässt Ines sich die Avancen ihres Chefs zunächst gefallen. Als sie aber herausfindet, warum Gräber alles tut, um für einen Don Juan im ehrwürdigen Unitalar zu gelten, erwacht ihr Kampfgeist ...


    Eigene Beurteilung:


    Wer auf Grund des Klappentexts an Dietrich Schwanitz' Der Campus denkt, der wird von diesem Roman eher enttäuscht sein. Anders als das an Lodge angelehnte Werk ist "Das Institut" ein Roman, der die Realität der Geschlechter- und Machtpolitik an deutschen Lehrstühlen ohne Augenzwinkern darstellt und darum vielleicht auch ein wenig trockener wirkt. Doch gerade dies ist sicherlich eine Besonderheit dieses Romans, da hier die Probleme, die Frauen zu vergegenwärtigen haben, wenn sie eine akademische Karriere anstreben dargestellt werden, ohne dabei direkt weinerlich zu wirken. Kenner der Materie werden hier Einiges wieder erkennen und Leute, die sich mit der akademischen Welt eher nicht so auskennen, werden Einiges dazulernen können. Ein solides Debüt.