Haruki Murakami - Kafka am Strand / Umibe no Kafuka

  • Ich habe das Buch jetzt auch endlich gelesen. :thumleft:


    Haruki Murakami hat es im diesem Buch wieder einmal verstanden, das man die Welt mit anderen Augen sieht.
    Normalerweise hab ich es nicht so mit pilosophischen Büchern, aber bei Murakami bin ich immer wieder gefangen.


    Einfach nur Klasse. :flower:

  • Bislang kannte ich von Murakami nur das Buch „Naokos Lächeln“, das mir mit seiner traurigen, nachdenklichen Stimmung gut gefallen hat. Das kann ich von „Kafka am Strand“ nicht behaupten. Die zwischen Realität und Phantasie angesiedelte, esoterisch angehauchte und bemüht verrätselte Geschichte hat meiner Meinung nach nicht das Geringste mit Kafka, eher schon etwas mit Paulo Coelho zu tun. Es geht um Vorbestimmung und Selbstfindung. Ein Junger (Kafka) und ein Alter (Nakata) brechen unabhängig voneinander zu einem unbekannten, aber sie magisch anziehenden Ziel auf. Wenn man einmal der Vorsehung in die Hände gefallen ist, gibt es offenbar kein Vertun mehr, es geht stracks voran, Irrtümer oder Sackgassen ausgeschlossen. Das fand ich trotz aller Überraschungen dann doch überraschend langweilig.


    Dabei gibt es wirklich allerhand zu sehen und zu bestaunen: Fische regnen vom Himmel, Werbefiguren werden lebendig, einer sieht Geister, der andere kann mit Katzen sprechen, auf einem Schulausflug fallen alle Kinder in Ohnmacht und die Lehrerin bekommt ihre Periode. Dazu werden reichlich Bildungshäppchen feilgeboten. Ein bisschen Mozart, ein bisschen Haydn, etwas mehr D-Dur-Sonate von Schubert und Erzherzog-Trio von Beethoven, die Philosophen Hegel und Bergson werden zitiert und mal wieder der gute alte Ödipus-Mythos auf ziemlich kitschige Weise bemüht. Natürlich kommt auch das (sehr unerotisch gestaltete) Thema Sex nicht zu kurz. Mal ist er mehr von der schicksalhaften Sorte, mal einfach nur ordinäres „Ficki-Ficki“, eine Philosophiestudentin arbeitet als Liebesmaschine, und wir werden regelmäßig informiert, wenn sich Kafkas Vorhaut mal wieder schält. Das ist alles schön zu wissen, kommt mir aber wie reines Brimborium vor, eingebaute Effekte, die der Geschichte eine scheinbare Komplexität und Tiefe verleihen sollen, die sie in meinen Augen nicht hat.
    Mit den handelnden Personen - allesamt sympathische Leute, die harmonisch zueinander finden - kann ich auch wenig anfangen. Kafka mit seiner einsichtigen, beherrschten Art ist nicht fünfzehn, sondern gefühlte fünfundachtzig Jahre alt, der Bibliothekar Oshima gibt ständig Lehrreiches von sich, und Nakata entspricht dem Stereotyp des in seiner schlichten Einfalt doch so weisen alten Mannes. Frau Saeki ist eine gealterte Naoko, nur noch blutleerer. Sie schweigt rätselhaft, lächelt rätselhaft und schaut rätselhaft in die Ferne. Die Handlung wird zunehmend mystischer und esoterischer, zum Teil auch auf alberne Weise grotesk (Stichwort „Wurm“). Das Ende hat mich dann richtig amüsiert. Ein unbedarfter Lastwagenfahrer hat seine Liebe zur Klassik entdeckt, und ein Junge drückt wieder brav die Schulbank. Das nennt man dann wohl Bildungs- und Entwicklungsroman!


    Mich stört besonders, dass es wieder eines dieser heutzutage so häufigen Bücher ist, in denen die Personen unablässig siebengescheit daherreden. Man bekommt Blümchenweisheiten bei Coelho zu lesen, Hochbedeutsamens bei Mercier, bei Zafón geben sogar Kinder Merksätze zum Mitschreiben von sich, und auch bei Murakami finden sich Kalendersprüche zuhauf. Fürchterlich. Was hat das mit Literatur zu tun? Nichts gegen Reflexionen oder kluge Gedanken, aber die müssen sich doch aus dem Text heraus entwickeln, nicht als Sprechblasen einmontiert werden. „Das Leben ist eine Achterbahn, mal geht es rauf, dann wieder runter“, Leute, die pausenlos solche oder ähnliche Perlen der Weisheit von sich geben, will ich weder im wirklichen Leben noch in Romanen um mich haben.


    Gruß mofre

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • nicht das Geringste mit Kafka, eher schon etwas mit Paulo Coelho zu tun


    Gut, dass Du es gesagt hast. Ich habe es nämlich nicht bemerkt. :tongue:


    Deine Rezension habe ich mit Genuss gelesen, auch wenn ich völlig anderer Meinung bin.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Gut, dass Du es gesagt hast. Ich habe es nämlich nicht bemerkt. :tongue:


    Deine Rezension habe ich mit Genuss gelesen, auch wenn ich völlig anderer Meinung bin.

    :scratch: Also an Coelhos Bücher erinnert auch mich Murakamis Gesamtwerk (wie Kafka am Strand) wirklich in keinster Weise - ist schon seltsam und erstaunlich, wie unterschiedlich man Bücher aufnehmen, einschätzen und bewerten kann - zu deiner Rezension, mofre kann ich auch nur sagen, dass ich wie Marie eine ganz konträre Meinung habe.
    Vielleicht das Buch zum falschen Zeitpunkt gelesen? :wink:

    "Wenn ich einer Untergrundkultgemeinschaft beitrete, erwarte ich Unterstützung von meiner Familie!" (Homer Simpson)


    :montag:

  • Ich finde es schön, dass es Leute wie mofre gibt, die nicht nur eine andere Meinung haben, sondern sie auch noch sagen. Ich habe zu diesem Buch gar keine Meinung. :shock: Das ist mit Sicherheit nicht gut. :cry: Daher werde ich es ändern und es mir morgen (nein heute) im Buchladen meines Vertrauens holen. :mrgreen:

    Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beissen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch.
    Zitat: Mark Twain

  • Ich finde es schön, dass es Leute wie mofre gibt, die nicht nur eine andere Meinung haben, sondern sie auch noch sagen.


    @ Ralf, nett von Dir, dass Du mich gegen böse Zungerausstrecker in den Schutz nimmst :applause:

    Gut, dass Du es gesagt hast. Ich habe es nämlich nicht bemerkt. :tongue:


    @ Marie, hast Du den fehlenden Bezug zu Kafka oder den gelegentlichen Bezug zu Coelho nicht bemerkt? :loool: Aber im Ernst: Ich glaube schon, dass der Titel auch auf Kafka anspielt (in einigen Beiträgen wird das ja auch so gesehen), aber verrätseltes Schicksal ist nicht gleich rätselhaftes Schicksal und abstrus nicht gleich absurd. Oder sollte der Titel am Ende ironisch gemeint sein? :scratch:

    Vielleicht das Buch zum falschen Zeitpunkt gelesen? :wink:


    @ Eol, vor dreißig Jahren hätte mir das Buch vielleicht gefallen, wer weiß? Aber jetzt ist nichts mehr zu machen. Für mich ist der Roman - besonders die Nakata–Geschichte - kein magischer Realismus, sondern reine Fantasy. Ich habe in dem Buch weder einen Sinn erkannt noch mich gut unterhalten gefühlt. Was Coelho betrifft: Der steht für mich für Erbauungsliteratur, und die kann ich nun mal nicht ausstehen. „Kafka am Strand“ hat mich an ihn erinnert, weil es hier auch um esoterische Selbstfindung geht und immer wieder „Sätze der Weisheit“ eingestreut sind.
    Aber kein Grund zur Verzweiflung. :) Ich kenne erst zwei Romane von Murakami, einen fand ich gut, einen schlecht. Es ist also noch alles offen. Ich habe noch „Sputnik Sweethart“ von ihm hier. Das habe ich in den letzten Tagen angelesen, und bis jetzt gefällt es mir. Es scheint mir wieder eine Geschichte der leisen Töne zu sein, nachdenklich und nicht ohne Humor. Ich melde mich dann wieder!


    Gruß mofre

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Das war da oben schon wieder ein hilfreicher Post, der mir ein wenig erklärte, warum ich vielleicht manchmal mit diesem Roman nichts anfangen konnte, obwohl ich eigentlich manchen Ideenreichtum interessant finde,... nun ja! Vielleicht laufe ich auch in Versuchung, da noch Sinn zu entdecken, wo der Autor schon in anderen Gewässern ist, die mir eigentlich fremd sind. Bei ihm wie auch Coelho und manch anderen Zeitgenossen sollte man die Sache nicht zu ernst nehmen... Beim Lesen hatte ich einen lebendiugeren Eindruck als heute, im Nachhinein.



    Ich kenne erst zwei Romane von Murakami, einen fand ich gut, einen schlecht. Es ist also noch alles offen. Ich habe noch „Sputnik Sweethart“ von ihm hier. Das habe ich in den letzten Tagen angelesen, und bis jetzt gefällt es mir. Es scheint mir wieder eine Geschichte der leisen Töne zu sein, nachdenklich und nicht ohne Humor. Ich melde mich dann wieder!


    DOCH habe ich zwei kleinere Bücher von ihm sehr gerne gelesen: "Nach dem Beben" und "Toni Takitani", Kurzgeschichten.

  • Jetzt macht ihr mich aber ziemlich neugierig!


    Ich hab von Murakami schon einiges gelesen, Gefährliche Geliebte und Naokos Lächeln und auch Wilde Schafsjagd haben mir sehr gut gefallen, mit "Tanz mit dem Schafsmann" konnte ich dann weniger anfangen.
    "Kafka am Strand" subt bei mir, jetzt bin ich wirklich schon sehr gespannt, wie es mir gefallen wird und welchem "Lager" ich mich zuordnen werde.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Jetzt macht ihr mich aber ziemlich neugierig!


    "Kafka am Strand" subt bei mir, jetzt bin ich wirklich schon sehr gespannt, wie es mir gefallen wird und welchem "Lager" ich mich zuordnen werde.

    Das waren exakt die gleichen Gedanken, die mir beim durchlesen des Threads auch gerade gekommen sind. Bisher habe ich von Murakami noch nichts gelesen und kann mir noch kein Bild von ihm als Autor machen.

  • Sooo, nun liegt er endlich auch vor mir: Mein erster Murakami. Es war eine plötzliche Herzensentscheidung, weil ich irgendwann sowieso mal Murakami anfangen wollte und dieses Buch mich anlachte. Außerdem ist es wunderbar dick und ich brauche dringend neuen Lesestoff, der ein wenig reicht :wink:


    Bin ich gespannt.
    Nach Maries Beitrag erhoffe ich mir ja das Beste :wink:

    Was sind wir denn anderes als Narren,
    Motten, die, von der eigenen eingebildeten Helligkeit geblendet
    ins Licht fliegen und dort verbrennen?
    Nichts als Staub auf dem ewigen Rad der Zeit.
    Nichts als Staub.

  • Sooo, nun liegt er endlich auch vor mir: Mein erster Murakami.

    Dann wünsche ich dir viel Vergnügen bei der Lektüre. Nach Kafka am Strand habe ich mir fast alle weiteren Bücher von Murakami gekauft und bin zum Fan mutiert. ;)

  • Das Lesen hat heute auch schon gut begonnen. Immerhin ist mein Mittagessen halb verbrannt und ich hab den Bus verpasst, so gefangen war ich. Habe zwar noch nicht wirklich viel geschafft, aber was ich geschafft habe, hat mir wirklich gefallen. Schaun wir mal, wies weitergeht!

    Was sind wir denn anderes als Narren,
    Motten, die, von der eigenen eingebildeten Helligkeit geblendet
    ins Licht fliegen und dort verbrennen?
    Nichts als Staub auf dem ewigen Rad der Zeit.
    Nichts als Staub.

  • So, ich habe das Buch gestern Abend beendet. Schon am Lesetempo (an den beiden Tagen am We hatte ich nicht drin gelesen --> ca. in drei Tagen die guten sechshundert Seiten geschafft) kann man glaube ich erkennen, dass mir das Buch gut gefallen hat! Von mir bekommt es viereinhalb Sterne (da ich in der Bewertung hier aufrunde, habe ich also 5 Sterne eingegeben).
    Ich mag die Art, wie Murakami außergewöhnliches so wunderbar in die Realität einbindet, dass es einem ganz normal vorkommt.
    Besonders kafkaesk fand ich es eigentlich gar nicht, obwohl ich mich an einigen Stellen doch an ihn erinnert fühlte.

    Zitat

    (Seite 128 )


    "Ich wüsste doch gar nicht, was ich mit ihr reden soll, und vielleicht möchte sie mich gar nicht sehen. Genauso ist es mit meiner Mutter. Vielleicht hat gar niemand Lust, mich zu sehen. Und niemand sucht mich. Und überhaupt sind sie ja weggegangen."


    Auf jeden Fall wird das nicht mein letztes Murakami-Buch gewesen sein!

    Was sind wir denn anderes als Narren,
    Motten, die, von der eigenen eingebildeten Helligkeit geblendet
    ins Licht fliegen und dort verbrennen?
    Nichts als Staub auf dem ewigen Rad der Zeit.
    Nichts als Staub.

  • Sätze wie "Ich bin wieder bei mir. Die Konturen meines Ichs schieben sich übereinander und rasten mit einem leisen Klicken ein".. zergehen mir auf der Hirnsynapse ... die Sprache ist einfach aber phantsievoll, die Geschichten aussergewöhnlich und ein bisschen skurril - 2/3 habe ich noch vor mir, aber ich weiss jetzt schon, dass ich weitere Bücher von Murakami lesen möchte - endlich habe ich nach vielen Anlese-Versuchen mal wieder ein Buch (und einen Autor) gefunden, das mich fesselt :cyclopsani:

  • so, eben habe ich das Buch beendet.


    Bei den ersten 20 Seiten war ich nicht so sicher, ob das Buch mich fesslen würde, aber dann tauchten die Parallelgeschichten auf und ich war gefangen ..
    Auf der einen Seite eine natürliche, einfache, nett zu lesende Geschichte, auf der anderen Seite abgehoben, skurril und etwas merkwürdig ...
    Der Autor entführt den Leser aus der Realität heraus in eine teilweise mystische Welt voller Überraschungen - das mag den einen oder anderen irritieren (einige schreiben hier, sie hätten sich mehr von der Auflösung versprochen) - mich hat es einfach nur sehr gut unterhalten.


    Mit dem Kafka-Vergleich bin ich auch einverstanden.


    Besonders gefallen hat mir die schlichte Ausdrucksweise des Autors (auch mal ein Lob an die Übersetzerin Ursula Gräfe), die dennoch künstlerischen Ansprüchen standhält.


    Ich gebe dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ,5 Sterne.

  • WAS FÜR EIN BUCH! WAHNSINN!


    Ich bin total aus dem Häuschen vor Freude, dass es so tolle Bücher gibt

    Genau so geht es mir gerade, da ich das Buch ausgelesen habe!
    Dieses Buch hat soooo viel zu bieten.
    "In japanischen Märchen verlässt die Seele zeitweise den Körper und begibt sich auf Wanderschaft an einen Ort, wo es etwas Wichtiges zu erledigen gibt. Danach kehrt sie wieder in den ursprünglichen Leib zurück."
    Zwischen Realität und japanischem Märchen findet eine unablässige Auseinandersetzung mit den Themen Bewusstsein, Unterbewusstsein, Vorstellungskraft, Traum, Verantwortung bis in den Traum hinein, Schicksal, Wahrnehmung ...statt.
    Allem zugrunde liegt das Prinzip des Labyrinths, auch dem Labyrinth in unserem Inneren, das wir ständig aufräumen müssen (S.632)
    Dies alles war in eine -für mich- spannende Geschichte eingebaut, die ich regelrecht verschlungen habe.
    Es ist natürlich Geschmacksache, mich stört es nicht, dass nicht alles in diesem Roman völlig aufgeklärt ist. Gerade das mag ich an Murakami, dieses Gefühl nachdenklich, aber nicht enttäuscht zurückzubleiben. Eigentlich ist es wie im wirklichen Leben, was ist da schon völlig eindeutig und klar?

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

  • Kafka am Strand war auch mein 1. Buch von Murakami.
    Fesselnd war sie auf jeden Fall, diese Gratwanderung zwischen Realität und Fantasie, Echtem und Erträumtem. Murakami hat das Bild einer sehr faszinierenden, geheimnisvollen Welt entworfen, und dadurch, dass man unbedingt wissen wollte, wie diese ganzen geheimnisvollen Puzzlestücke ins Gesamtbild passen, wurde man wirklich gefesselt von dem Buch und seiner Handlung.
    Und dennoch ...



    Insgesamt fand ich es dennoch sehr lesenswert und magisch ... Und wie bei den anderen auch war das sicher nicht mein letzter Murakami.
    Afterdark steht schon ganz oben auf meinem Wunschzettel. :drunken:

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Es ist schon etwas länger her, dass ich dieses Buch gelesen habe und ich muss mich eher mofre anschließen.
    Ich konnte mich mit Kafka am Strand nicht wirklich anfreunden. Habe andere Murakami Bücher gelesen, die mir wirklich gut gefallen haben, vorallem Naokos Lächeln und Hard Boiled Wonderland und das Ende der Welt, aber von Kafka am Strand war ich dann doch enttäuscht.


    Was mich vorallem gestört hat, hat mofre perfekt erklärt...dem kann ich einfach nur zu stimmen:

    Mich stört besonders, dass es wieder eines dieser heutzutage so häufigen Bücher ist, in denen die Personen unablässig siebengescheit daherreden. Man bekommt Blümchenweisheiten bei Coelho zu lesen, Hochbedeutsamens bei Mercier, bei Zafón geben sogar Kinder Merksätze zum Mitschreiben von sich, und auch bei Murakami finden sich Kalendersprüche zuhauf. Fürchterlich. Was hat das mit Literatur zu tun? Nichts gegen Reflexionen oder kluge Gedanken, aber die müssen sich doch aus dem Text heraus entwickeln, nicht als Sprechblasen einmontiert werden. „Das Leben ist eine Achterbahn, mal geht es rauf, dann wieder runter“, Leute, die pausenlos solche oder ähnliche Perlen der Weisheit von sich geben, will ich weder im wirklichen Leben noch in Romanen um mich haben.

    Ich habe zur Zeit noch Mr. Aufziehvogel im Regal stehen und hoffe, dass es eher in die Richtung der anderen Murakami Bücher geht ,)