Michael Cordy - Mutation

  • Dies ist ein Buch, in dem ein Amerika in den Mittelpunkt gestellt wird, in dem endlich alle wichtigen Positione in der Politik von Frauen besetzt sind. Doch nicht alles, was diese Frauen planen entspricht dem theoretischen sexistischen Ideal der Friedensschafferinnen. Jedenfalls nicht bei der Wahl der Waffen.


    Als Roman spannend, auf der Grundlage der verarbeiteten Fachwissenschaften - Genetik, Psychologie, Soziologie etc. - überaus simplizistisch oder schlichtweg falsch. Eine ausführliche Beschreibung der Ausgangssituation und einiger Mängel für Freunde der längeren Besprechung im näächsten Beitrag. Allgemeines Urteil meinerseits: Durchwachsen.

  • 2008. Eine neue Zeit ist angebrochen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das FBI und einige wichtige Forschungsbereiche werden von Frauen geführt und auch die nächste Präsi-dentschaftswahl kann eine weibliche Kandidatin zeigen. Im Bereich der Psychologie und Ge-waltbekämpfung ist der Schwerpunkt der Betrachtung von der Verhaltensforschung zur Ge-nanalyse übergegangen und so haben genetische Quellen der Gewalt ein höheres Gewicht bekommen. Pamela Weiss – die Präsidentschaftskandidatin -, Dr. Alice Prince und FBI-Direktorin Madeline Naylor bilden ein heimliches Triummulierat um die gewalttätige Welt-herrschaft der Männer ein für alle mal zu beenden. Dazu bedienen sie sich der Hilfe von Dr. Kathy Kerr, die bereits seit einigen Jahren an den biologischen Quellen der Gewalt forscht und mit dem Conscience-Projekt ein Mittel gefunden zu haben glaubt, das Gewaltverbrecher von ihren gewalttätigen Tendenzen heilen soll. Als kurz vor den Wahlen die FDA-Zulassung kommt, trumpft das Triummulierat auf. Während des laufenden Prüfverfahrens hatten sie das Mittel in Kalifornien bereits an 16.000 Gewaltverbrechern getestet und somit die nächste Prüfstufe überflüssig gemacht. Gleichzeitig ist dadurch in Kalifornien, wo Pamela Weiss Se-natorin ist, die Gewaltverbrechensrate extrem abgesunken. Auf dem Rücken dieser Ergebnis-se gelingt ihr die Wahl zur Präsidentin ganz leicht – und Dr. Kathy Kerr, die auf die Enthül-lungen des Missbrauchs ihrer Forschung sehr negativ reagiert, wird von Madeline Naylor für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen.


    Niemand – auch nicht der FBI-Profiler Luke Decker, der naturgemäß die Lebensgeschichte von Gewaltverbrechern für wichtiger hält als die Biologie – ahnt, dass speziell auf das Betrei-ben Naylors noch ein weiteres Projekt mit dem Namen „Crime Zero“ läuft, dessen Ergebnis zunächst einen Krieg im Nahen Osten verhindert, aber dann die Leben von nahezu 2 Milliar-den Menschen auf der ganzen Welt bedroht, die danach ganz anders sein soll. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit, dessen Ausgang aber bereits von Anfang an feststeht und das Bild der Welt für immer verändern wird.


    Die Gedanken zu Gewalt und Gewalttätigkeit auf geschlechtsspezifischer Basis sind stellen-weise sehr sehr simplizistisch, weswegen die Motivation der Figuren Dr. Alice Prince und Madeline Naylor sehr an den Haaren herbeigezogen erscheint. Auch werden die durchaus wichtigen positiven Aspekte von Aggression und Aggressionssteuerung erst sehr spät und nur sehr am Rande in die Geschichte eingebracht – als es eigentlich schon zu spät ist. Hierzu wäre eine Lektüre von Allmanns „Mammutjäger in der U-Bahn“ oder auch Richard Wranghams und Dale Petersons „Demonic Males – Apes and the Origins of Human Violence“ nützlich gewesen oder Untersuchungen zur zunehmenden Gangkriminalität durch Girl-Gangs. Auch die virologische und gentechnische Bearbeitung ist auf einem sehr populistischen Niveau geblieben.


    Die Geschichte selber ist als Thriller allerdings überaus wirkungsvoll und bei allen fachwis-senschaftlichen Fehlern werden hier bei den Leserinnen und Lesern sicherlich einige Gedan-ken angestoßen, was dieses Buch doch interessant macht und im kommenden Sommer durch-aus das Sonnenbaden am Strand bereichern kann.
    2008. Eine neue Zeit ist angebrochen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das FBI und einige wichtige Forschungsbereiche werden von Frauen geführt und auch die nächste Präsi-dentschaftswahl kann eine weibliche Kandidatin zeigen. Im Bereich der Psychologie und Ge-waltbekämpfung ist der Schwerpunkt der Betrachtung von der Verhaltensforschung zur Ge-nanalyse übergegangen und so haben genetische Quellen der Gewalt ein höheres Gewicht bekommen. Pamela Weiss – die Präsidentschaftskandidatin -, Dr. Alice Prince und FBI-Direktorin Madeline Naylor bilden ein heimliches Triummulierat um die gewalttätige Welt-herrschaft der Männer ein für alle mal zu beenden. Dazu bedienen sie sich der Hilfe von Dr. Kathy Kerr, die bereits seit einigen Jahren an den biologischen Quellen der Gewalt forscht und mit dem Conscience-Projekt ein Mittel gefunden zu haben glaubt, das Gewaltverbrecher von ihren gewalttätigen Tendenzen heilen soll. Als kurz vor den Wahlen die FDA-Zulassung kommt, trumpft das Triummulierat auf. Während des laufenden Prüfverfahrens hatten sie das Mittel in Kalifornien bereits an 16.000 Gewaltverbrechern getestet und somit die nächste Prüfstufe überflüssig gemacht. Gleichzeitig ist dadurch in Kalifornien, wo Pamela Weiss Se-natorin ist, die Gewaltverbrechensrate extrem abgesunken. Auf dem Rücken dieser Ergebnis-se gelingt ihr die Wahl zur Präsidentin ganz leicht – und Dr. Kathy Kerr, die auf die Enthül-lungen des Missbrauchs ihrer Forschung sehr negativ reagiert, wird von Madeline Naylor für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen.


    Niemand – auch nicht der FBI-Profiler Luke Decker, der naturgemäß die Lebensgeschichte von Gewaltverbrechern für wichtiger hält als die Biologie – ahnt, dass speziell auf das Betrei-ben Naylors noch ein weiteres Projekt mit dem Namen „Crime Zero“ läuft, dessen Ergebnis zunächst einen Krieg im Nahen Osten verhindert, aber dann die Leben von nahezu 2 Milliar-den Menschen auf der ganzen Welt bedroht, die danach ganz anders sein soll. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit, dessen Ausgang aber bereits von Anfang an feststeht und das Bild der Welt für immer verändern wird.


    Die Gedanken zu Gewalt und Gewalttätigkeit auf geschlechtsspezifischer Basis sind stellen-weise sehr sehr simplizistisch, weswegen die Motivation der Figuren Dr. Alice Prince und Madeline Naylor sehr an den Haaren herbeigezogen erscheint. Auch werden die durchaus wichtigen positiven Aspekte von Aggression und Aggressionssteuerung erst sehr spät und nur sehr am Rande in die Geschichte eingebracht – als es eigentlich schon zu spät ist. Hierzu wäre eine Lektüre von Allmanns „Mammutjäger in der U-Bahn“ oder auch Richard Wranghams und Dale Petersons „Demonic Males – Apes and the Origins of Human Violence“ nützlich gewesen oder Untersuchungen zur zunehmenden Gangkriminalität durch Girl-Gangs. Auch die virologische und gentechnische Bearbeitung ist auf einem sehr populistischen Niveau geblieben.


    Die Geschichte selber ist als Thriller allerdings überaus wirkungsvoll und bei allen fachwis-senschaftlichen Fehlern werden hier bei den Leserinnen und Lesern sicherlich einige Gedan-ken angestoßen, was dieses Buch doch interessant macht und im kommenden Sommer durch-aus das Sonnenbaden am Strand bereichern kann.

  • Autor: Michael Cordy
    Titel: Mutation
    Originaltitel: Crime Zero
    Erschienen: 2000
    Verlag: Diana
    ISBN: 3453198344
    Seitenanzahl: 415
    Cover: HC


    Zum Autor:


    Michael Cordy wurde 1962 geboren. Er war bis 1993 als Marketingleiter in einem englischen Konzern tätig, bis ihm mit „Das Nazareth-Gen“ auf Anhieb ein Bestseller gelang, der in über 25 Ländern erfolgreich war. Mit „Mutation“ konnte er sich als einer der besten britischen Thrillerautoren etablieren. Michael Cordy lebt mit seiner Frau Jenny in London


    Seine Werke:


    Das Nazareth-Gen
    The Miracle Strain
    1997


    Mutation
    Crime Zero
    1999


    Lucifer
    Lucifer
    2001


    Das Wahrheits-Serum
    True
    2004


    Inhaltsangabe:


    Der Wissenschaftlerin Kathy Kerr ist ein Durchbruch gelungen: Mithilfe einfacher Gentherapie kann man ehemalige Verbrecher in friedliche Mutanten verwandeln. Als sie feststellt, dass ihre Erkenntnisse zu einem schier unglaublichen Vorhaben missbraucht werden sollen, ist es schon beinahe zu spät.


    Eigene Meinung:


    Dies Hardcoverbuch habe ich mit einer gewissen Erwartung zur Hand genommen, da ich vom Autor schon Das Nazareth Gen regelrecht inhaliert hatte.
    Meine Erwartung wurde dann doch nicht ganz zufrieden gestellt.
    Das Thema ist natürlich gerade in der heutigen Zeit hoch aktuell und vom Thema selber bin ich nicht enttäusch worden.
    Die Protagonisten werden gut vorgestellt und entwickeln sich während der Geschichte gut weiter, im Positiven wie im Negativen. Selbst die Nebenfiguren werden schön beschrieben und entwickeln sich weiter.
    Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des FBI Agenten Decker. Der mehr drin verwickelt ist als ihm lieb zu sein scheint.


    Und wie sollte es fast anders sein, es spielt in den USA.
    Die Wissenschaftlerin Kathy Karr hat zusammen mit ihren Freundinen, Alice Prince und Madeline Naylor, ein Gen entwickelt welches die Agressivität bei Gewaltverbrechern eindämmen soll. Ohne ihr Wissen entwikelte Alice eine zweite Variante davon, und diese bedrohte die ganze Welt. Während Alice sich um Eindämmung bemüht, treibt es Madeline strupel los weiter und ist nicht zu überzeugen was diese zweite Variante anzurichten vermag.


    Die Spannung baut sich fast vom Anfang an auf und zieht sich bis ungefähr zu 3/4 des Buch wie ein roter Faden durch die Geschichte, dann hat die Geschichte einen Hänger, ich sage mal wenn die Wiederholungen, was das Gen bewirkt, nicht so viele währen könnte das Buch an die 20 Seiten dünner sein.
    Danach geht es dann rasant weiter bis zum Showdown.
    Das Buch ist flüssig geschrieben und man kann sich gut reinversetzten was da in den Protagonisten vor sich geht, teils schon zu gut.
    Es werden auch nicht zu viele Fachausdrücke der Gentechnik verwendet so das auch Nichtfachleute verstehen was damit gemeint ist.


    Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Sternen und kann es empfehlen. Und die anderen zwei Werke werde mit Sicherheit auch lesen.

    Liebe Grüße vom Zeilenwiesel :rendeer:


    :study: 2010 = 21 Bücher - 9405 Seiten SUB 256


    lese gerade: Marianne Cedervall - Mit besten Wünschen

  • Michael Cordys Lucifer fand ich ziemlich gut, und da schon das Cover von Mutation mehr als nur ähnlich aussieht, hatte ich auch gewisse Erwartungen an Mutation, welche leider enttäuscht wurden.


    Der zentrale Gedanke von Mutation ist, dass der Hang zu Gewalt schon in den Genen eines Menschen verdrahtet ist, und diese Verdrahtung durch Gentherapie korrigiert werden kann. Korrigierte Gewaltverbrecher tendieren viel weniger dazu, wieder rückfällig zu werden. Diese Vorstellung mag zwar nicht so ganz konform zu der momentanen wissenschaftlichen Meinung bezüglich der Entstehung von Gewalt laufen, aber für einen Roman ist sie sicher akzeptabel.


    Cordy übertreibt die Idee aber etwas und baut zwei böse Hauptcharaktere, deren Motivation arg an den Haaren herbeigezogen erscheint. Misshandelt als Kinder und (im Fall von Dr. Prince) ihre Tocher durch einen Serienkiller verloren, haben Dr. Alice Prince und Madeline Naylore (mittlerweile FBI Direktorin) die Männer als das Böse dieser Welt identifiziert und möchten alle Männer mit einem Virus von der Welt tilgen und die Welt so von Gewalt, Mord und Vergewaltigung säubern. Das Virus tötet Männer, welche ihre Pubertät schon hinter sich haben und korrigiert bei jüngeren die Gene, damit sie nicht mehr zu Gewalt neigen.


    Um diesen hirnrissigen Plan in die Tat umzusetzen gibt es natürlich den obligatorischen allmächtigen Konzern, hier Viro-Vector-Solutions, dem jegliche technischen Möglichkeiten und allwissende Computersysteme zur Verfügung stehen. Auch sind die Gut/Böse Rollen klar und stereotyp verteilt. Die skrupellose Männermordende FBI Chefin, die nicht ganz so böse um ihre Tochter trauende Dr. Prince, die irgendwann doch etwas an ihrem Plan zweifelt, die gute Kathy Kerr, deren Forschung nicht für solche Zwecke missbraucht werden soll und der "weiße Ritter" Decker. Agent Decker darf dazu noch erfahren, dass er Produkt einer Vergewaltigung ist, also Sohn eines Massenmörders, und sein gedachter Vater von eben jenem Vergewaltiger nach der Vergewaltigung getötet wurde.


    Eine wirkliche Beschäftigung mit dem Thema Gewalt und Aggression findet nicht statt. "Männer sind gewalttätig und aggressiv also böse" ist der Recht simple Tenor des Romans. Einzelne Einwürfe wie der Fortschritt, welcher durch ein gewisses Maß an Aggression und Draufgängertum erst entsteht, kommen erst Recht spät und sehr kurz im Roman vor. Dabei wäre das sicher ein Thema, von dem ein gewisser Unterhaltungswert ausgehen könnte und welches zum Nachdenken anregen könnte.


    Sonderlich spannend kommt Mutation auch nicht rüber, eher ganz konventionell. Große Wendungen, Überraschungen oder ähnlicher gibt es nicht – die Bösen starten ihren Plan, die Guten hetzen hinter her und verhindern am Ende das Schlimmste.


    Öder, sehr einseitiger und einfache gestrickter Thriller ohne bemerkenswerte Highlights oder Besonderheiten. Muss nicht sein, das kann Cordy besser.


    (Original)