Der Dschinn Bartimäus ist nun schon seit über 600 Tagen ununterbrochen in der Welt der Menschen, "dank" seinem Meister Nathaniel. Das zehrt an der Essenz, und er schwächelt von Tag zu Tag mehr. Doch Nathaniel denkt nicht daran, ihn aus seinen Diensten zu entlassen, damit er Kraft tanken kann, denn mit Erschrecken hat die Magierregierung Englands festgestellt, dass immer mehr Nichtmagier völlig unempfindlich gegen Zauberei geworden sind und noch dazu in immer größerer Zahl Magie spüren und erkennen können. Allen voran Kitty Jones, die unter falschem Namen sowohl in einem Magierpub kellnert als auch einem alten Zauberer bei der Verwaltung seiner riesigen Bibliothek zur Hand geht und dabei sehr viel über Magie lernt.
Irgendwie müssen die Magier dieser Entwicklung Herr werden, doch wie das gehen soll, weiß man nicht so genau - bis es zu bedrohlichen Umwälzungen kommt, bei denen die gefährlichsten Dämonen beschworen werden und nur noch das "Tor des Ptolemäus" helfen kann, ein riskantes magisches Manöver, das seit 2000 Jahren keinem Menschen mehr geglückt ist.
Im Abschlussband der Bartimäus-Trilogie läuft Jonathan Stroud wieder zu gewohnter Hochform auf und zeichnet mit liebevoll spitzer Feder ein scharfes Bild eines von machtgierigen Magiern beherrschten Großbritannien, das nicht nur Krieg gegen Amerika führt, sondern auch im Inneren schon wieder mit (vermeintlichen?) Bedrohungen zu kämpfen hat.
Um eine Katastrophe zu verhindern, müssen sich Nathaniel, der sich hier endlich zum Positiven entwickelt, nachdem er im 2. Teil bestenfalls ein überhebliches Gör mit zuviel Macht zu nennen war, und Bartimäus zusammenraufen. Natürlich geht das nicht ohne viele bissige Kommentare des Dschinns ab, die erst die Würze des Buches ausmachen und selbst in den brenzligsten Situationen noch einen gehörigen Schmunzelfaktor bringen.
Wer sich schon immer gefragt hat, warum Bartimäus am liebsten die Gestalt seines früheren Meisters Ptolemäus annimmt, wird zudem in diesem Buch den Grund erfahren.
Nach dem etwas schwächeren zweiten Teil stimmt diesmal wieder alles: Timing, Plot, Figuren, phantasievolle Schilderungen, erbitterte Kämpfe, witzige Dialoge und ein überraschender Schluss. Ein würdiger, krönender Abschluss.