Jonathan Stroud: Die Pforte des Magiers

  • Der Dschinn Bartimäus ist nun schon seit über 600 Tagen ununterbrochen in der Welt der Menschen, "dank" seinem Meister Nathaniel. Das zehrt an der Essenz, und er schwächelt von Tag zu Tag mehr. Doch Nathaniel denkt nicht daran, ihn aus seinen Diensten zu entlassen, damit er Kraft tanken kann, denn mit Erschrecken hat die Magierregierung Englands festgestellt, dass immer mehr Nichtmagier völlig unempfindlich gegen Zauberei geworden sind und noch dazu in immer größerer Zahl Magie spüren und erkennen können. Allen voran Kitty Jones, die unter falschem Namen sowohl in einem Magierpub kellnert als auch einem alten Zauberer bei der Verwaltung seiner riesigen Bibliothek zur Hand geht und dabei sehr viel über Magie lernt.


    Irgendwie müssen die Magier dieser Entwicklung Herr werden, doch wie das gehen soll, weiß man nicht so genau - bis es zu bedrohlichen Umwälzungen kommt, bei denen die gefährlichsten Dämonen beschworen werden und nur noch das "Tor des Ptolemäus" helfen kann, ein riskantes magisches Manöver, das seit 2000 Jahren keinem Menschen mehr geglückt ist.


    Im Abschlussband der Bartimäus-Trilogie läuft Jonathan Stroud wieder zu gewohnter Hochform auf und zeichnet mit liebevoll spitzer Feder ein scharfes Bild eines von machtgierigen Magiern beherrschten Großbritannien, das nicht nur Krieg gegen Amerika führt, sondern auch im Inneren schon wieder mit (vermeintlichen?) Bedrohungen zu kämpfen hat.


    Um eine Katastrophe zu verhindern, müssen sich Nathaniel, der sich hier endlich zum Positiven entwickelt, nachdem er im 2. Teil bestenfalls ein überhebliches Gör mit zuviel Macht zu nennen war, und Bartimäus zusammenraufen. Natürlich geht das nicht ohne viele bissige Kommentare des Dschinns ab, die erst die Würze des Buches ausmachen und selbst in den brenzligsten Situationen noch einen gehörigen Schmunzelfaktor bringen.


    Wer sich schon immer gefragt hat, warum Bartimäus am liebsten die Gestalt seines früheren Meisters Ptolemäus annimmt, wird zudem in diesem Buch den Grund erfahren.


    Nach dem etwas schwächeren zweiten Teil stimmt diesmal wieder alles: Timing, Plot, Figuren, phantasievolle Schilderungen, erbitterte Kämpfe, witzige Dialoge und ein überraschender Schluss. Ein würdiger, krönender Abschluss.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wirklich ein großartiges Buch, bis auf das Ende :cry: Ich finde dieser Teil ist der Beste von der Trilogie, die Charaktere sind erwachsener, ausgereifter und selbstständiger.

    Auch ein Epilog wäre sehr hilfreich gewesen: Treffen sich Kitty und Bartimäus wieder? Reden sie sich aus? Wie geht es nun mit den Zauberern weiter? Es sind so viele Fragen offen.
    Ich fand einfach das Ende zu abrupt, eigentlich sagt Bartimäus immer seine Meinung und jetzt am Schluss erfährt man nicht, was er über Nathaniel denkt, sehr schade.
    Das ist das einzigste Schlechte an dem Buch. Den Rest fand ich gut :loool::P

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen.
    Ray Bradbury

  • Katara
    Damit hatte ich auch nicht gerechnet und fand es sehr überraschend. Schade, vielleicht geht es ja hier nochmal weiter??


    Ansonsten hat mich auch dieser Teil von Bartimäus voll in seinen Bann geschlagen.

    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Ich habe den letzten Band der Trilogie vor zwei Tagen ausgelesen und insgesamt hat mir das Buch gefallen, vor allem fand ich es wieder deutlich besser als den zweiten Teil, der für mich der schwächste Teil der Trilogie war. Die Handlung kam schneller in Fahrt und auch der Humor war nach meinem Geschmack.
    In Teil 3 erfährt man viele Dinge über Bartimäus' Vergangenheit, als er dem Ägypter Ptolemäus diente. Dieser verfolgte einen großen Traum, der sich aber nicht erfüllte.
    Nathanael zeigt sich zunächst so arrogant und selbstherrlich, wie man es bereits aus Teil 2 gewöhnt war, vollzieht aber doch langsam eine Wandlung. Ich persönlich finde das Ende in der Hinsicht gut,

    Allerdings fand ich das Ende doch sehr abrupt und hätte gerne noch etwas mehr darüber erfahren, wie es mit Kitty und überhaupt der Zaubererwelt weitergegangen ist. Gerade den Handlungsstrang um Kitty fand ich dieses Mal besonders interessant.
    Für mich ein gelungener Abschluss der Trilogie, deshalb gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • :cry: Ich habe diesen letzten Teil genauso genossen wie die anderen beiden davor schon und wieder fand ich absolut alles toll - was man ja nicht bei vielen Büchern sagen kann. Der Humor, die "Aktion", das Unter-die-Oberfläche-gucken bei Nathanael fand ich toll. Ich war auch total glücklich als ich herausfand dass es noch einen Teil gibt, den hab ich auch sofort verschlungen... werde auch dazu noch was schreiben.


    Das vieldiskutierte Ende... naja. Ich finde es war genaus das perfekte Ende. Was hätte denn danach kommen sollen, wie hier schon jemand so treffen geschrieben hat, was dann??

  • Drei Jahre sind seit dem letzten Band vergangen, Nathanael hat Karriere gemacht, Kitty ist untergetaucht und Bartimäus am Ende seiner Kräfte. England liegt im Krieg mit Amerika, in der Bevölkerung gibt es Widerstände gegen die Regierung, und dann geschieht etwas, mit dem niemand gerechnet hatte …


    Ich hatte etwas Probleme damit, mich einzulesen, zu viel war mittlerweile passiert und ich musste die ganzen Informationen erst ordnen. Auch sonst konnte mich der Roman nicht so packen, wie die beiden Vorgänger, er hat einige Längen und ist auch nicht übermäßig spannend. Erst im letzten Drittel zieht die Spannung deutlich an. Und auch die Handlung plätschert bis dahin eher vor sich hin.


    Der Roman gliedert sich in mehrere Teile und zu Beginn jedes Teiles machen wir wieder einen Ausflug in Bartimäus' Vergangenheit, dieses Mal geht es nach Alexandria, 125 v. Chr. und wir lernen endlich Ptolemäus kennen, von dem wir schon einiges in den Vorgängerbänden gelesen haben. Auch dieses Mal erzählt Jonathan Stroud wieder aus verschiedenen Perspektiven, wobei Bartimäus’ aus der Ich-Perspektive erzählt wird (wieder mit herrlichen Fußnoten), die von Kitty und Nathanael in der dritten Person.


    Während Kitty eine interessante Entwicklung durchmacht, die mir durchaus gefällt, hätte ich mir bei Nathanael eine andere Entwicklung gewünscht, meiner Meinung nach verläuft diese nicht charaktergemäß – und vor allem kommen die Veränderungen zu plötzlich und für mich nur bedingt nachvollziehbar. Bartimäus ist Bartimäus, aber auch über ihn erfährt man interessante Neuigkeiten.


    Das Ende wird wahrscheinlich nicht jedem gefallen. Ich fand es okay, durchaus konsequent, aber nicht wirklich befriedigend, es blieb mir zu vage. Nichts gegen offene Enden, aber hier hätte ich mir ein abschließendes „Ein Jahr später …“ gewünscht.


    Leider hat mich der Abschlussband der Trilogie etwas enttäuscht, er wirkt, als seien dem Autor die Ideen ausgegangen, als wäre die Luft heraus, ich finde ihn ziemlich langweilig, die Charaktere weniger interessant und das Ende nicht wirklich zufriedenstellend. Am besten gefallen mir die sehr humorvollen Fußnoten.


    Dennoch kann ich die Bartimäus-Trilogie empfehlen, sie führt uns in eine interessante Parallelwelt und wartet mit einem tollen titelgebenden Hauptcharakter auf: Bartimäus. Wer die beiden ersten Bände mochte, wird diesen auch lesen wollen – und sollte das durchaus auch tun. Von mir gibt es 3 Sterne.

  • Ich habe vorhin die Trilogie um Nathanael und Bartimäus beendet und bin da echt ein wenig wehmütig. Auch wenn mir Nathanael nicht besonders sympathisch war, habe ich Bartimäus geliebt. Kitty mochte ich auch sehr. Sie gab den Büchern etwas sehr "menschliches". Blöder Satz, ich weiss. Aber ich weiss nicht, wie ich es anders beschreiben soll, Nathanael sehe ich eigentlich auch als Menschen, nur eben mit besonderen Fähigkeiten.


    Ich glaube, gäbe es Bartimäus wirklich, würde es zwischen ihm und mir einen richtigen Schlagabtausch an Sprüchen geben :D .


    Die Bartimäus-Reihe werde ich auf jeden Fall nicht weggeben, da ich sie bestimmt nochmal lesen werde und das sagt schon viel aus, wie gut mir die Trilogie gefallen hat