Stephen King - Wolfsmond / Wolves of the Calla

  • “The Dark Tower” ist eine Herzensangelegenheit Stephen Kings, an der er bereits seit 1 ½ Jahrzehnten arbeitet. Dabei haben auch andere – zum Teil wesentlich bekanntere Werke – einen direkten Bezug zu diesem Mammutwerk, was den Leserinnen und Lesern im Werkver-zeichnis dieses Buchs noch einmal sehr deutlich gemacht wird. Alte King-Fans werden si-cherlich Spaß daran finden zu überlegen, wo bei einzelnen Titeln die Verbindung zu der vorliegenden Serie ist.


    In diesem Roman weren eine ganze Menge Dinge im Bezug auf den Schwarzen Turm aufgeklärt und gleichzeitig auch an einige King-Klassiker angeknüpft. Ein Wunderwerk der Intertextualität und für Bücherfreunde eine richtige kleine Schnitzeljagd.


    Ausführlicheres hierzu im fahlen Mondlicht.

  • Es verwundert mich ein wenig, dass noch nicht mehr zu diesem großartigen Buch geschrieben wurde. Andererseits ist es aber auch schwierig, einen Band der Saga herauszugreifen und darüber zu erzählen, ohne Lesern, die dieses Meisterwerk noch vor sich haben, zuviel zu verraten. Ihr merkt schon - hier gerät jemand gleich ins Schwärmen. Habe "Wolfsmond" vor ein paar Minuten beendet (ich sage nur: 600 Seiten in 2 Tagen :-, ) und bin wirklich begeistert. Für mich ist das der bisher beste Teil der Serie! Roland wird immer "menschlicher" und auch die anderen Mitglieder des Ka-Tet durchlaufen eine erstaunliche Entwicklung. Aber wie gesagt: Lest selbst und "verzweifelt" nicht an den ersten vielleicht noch nicht ganz so spannenden Teilen der Saga. Jeder Satz hat seine Bedeutung und je weiter ihr dem Balken folgt, umso mehr werdet ihr verstehen...

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Es verwundert mich ein wenig, dass noch nicht mehr zu diesem großartigen Buch geschrieben wurde.


    Hier wurde schon darüber geschrieben, leider wieder eine Rezension die in einer anderen verschwunden ist:


    von frl_smilla hier:


    Stephen King - Die Saga "Der Dunkle Turm"


    Band 5: Wolfsmond


    Roland uns seine Gefährten sind immer noch auf der Suche nach dem Dunklen Turm und landen auf dieser Suche im Ort Calla Bryn. Seit Generationen werden dort fast ausschließlich Zwillinge geboren und einmal in jeder Generation kommen geheimnisvolle Wölfe auf grauen Pferden, die je einen Zwilling rauben, der dann nach einigen Tagen "minder" d.h. geistig komplett behindert, zurückkommt. Roland und seine Freunde bieten der Gemeinde Hilfe an. Zugleich entdecken sie eine Höhle, in der sie wieder in das Jahr 1977 nach New York kommen, wo sie ebenfalls eine Aufgabe zu erfüllen haben.


    Ich war skeptisch, ob es eine steigerung zu den vorigen Büchern gibt - aber es gibt sie. ich weiß nicht, wo ich mehr mitgezittert habe und fiebrig weiterlas - ob nun in der Geschichte von Calla mit den Zwillingen oder in der Geschichte mit New York.
    Ich gebe aber zu, ich habe irgendwann den kompletten Überblick verloren, was nun wichtig ist (in der Geschichte um New York und mit dem Priester) - und das Ende, wo plötzlich ein geheimnisvoller Schriftsteller namens Stephen King auftaucht? - Puh - da wars dann ganz aus mit (m)einer Nachvollziehbarkeit. :scratch:
    Aber eines ist Gewiss: ich muß wissen wie es weitergeht: gleich! sofort! schnell! :wink:

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Der Revolvermann Roland von Gilead sucht mit seinen Gefährten Eddie, Susannah und Jake noch immer den magischen Dunklen Turm. Dabei gelangen sie in den kleinen Ort Calla Bryn Sturgis, wo den Farmern auffallend häufig Zwillinge geboren werden. Doch Calla Bryn Sturgis wird immer wieder von Wolfsreitern überfallen, die den Familien einen ihrer Zwillinge stehlen. Wenn das Kind später zurückkehrt, ist es geistig behindert. Als Roland und seine Freunde erfahren, dass es bald wieder einen Überfall der Wölfe geben wird, erklären sie sich bereit, den hilflosen Farmern beizustehen...

    (Textquelle: goodreads.com)



    Meine Meinung


    Ich habe ja "Wind", eigentlich ein Nachfolger der Reihe bzw. ein Zwischenspiel, vorgezogen gehabt, da er zeitlich zwischen dem vierten und fünften Band spielt - und ich bin froh, dass ich das so gemacht habe. Jetzt geht es wieder weiter mit Roland und seinem Ka-Tet auf ihrer Reise zum Dunklen Turm, wobei sie ihm hier auch wieder nicht wirklich näher kommen.


    Die "Wölfe" sind seit Jahrzehnten eine große Bedrohung für Calla Bryn Sturgis, einem großen Dorf mit vielen Farmern, die immer wieder - mindestens einmal pro Generation - unter den Überfällen dieser finsteren Gesellen zu leiden haben. Die Menschen dort bringen fast immer Zwillinge zur Welt und einen davon, immer im Alter zwischen ca. 5 und 16 Jahren, werden von den Wölfen geraubt und ja, wieder zurückgeschickt. Allerdings sind sie dann "minder", ihres Verstandes beraubt und mit körperlichen Veränderungen belastet, die sie nicht alt werden lassen.


    Tian Jafford, einer der Farmer, möchte diesen Zyklus endlich durchbrechen und sich gegen die bewaffnete Übermacht stellen, doch er findet bei den anderen kaum Gehör, da ihre Angst jegliche Hoffnung überdeckt. Das Eintreffen von Rolands Gruppe ändert das jedoch grundlegend.

    Dieses Szenario steht zwar im Vordergrund der Handlung, gibt aber an sich "nur" den Hintergrund ab, vor dem sich wieder vielerlei andere Geschichten abspielen, die ihre Verbindungen zum Gesamtbild nur nach und nach preisgeben.

    Zum einen stellt sich natürlich die Frage, wer hinter den "Wölfen" steckt, dann nähern wir uns auch wieder unserer Welt und der "Rose", die ja einen wichtigen Bezug zum Turm darstellt, wie auch die Zahl "19", die immer wieder auftaucht und man nicht so recht weiß, welche Bedeutung dahinter stecken mag. Eine Menge Verbindungen und Zufälle, die Roland ja immer als Ka, also als Schicksal, bezeichnet und in immer größere Zusammenhänge ausweitet.


    "Ist man sich in Bezug auf das Ka nicht sicher, ist es am besten,

    dem Ka freien Lauf zu lassen. Mischt man sich ein,

    tut man fast immer das Falsche." S. 513


    Susannahs Rolle ist ja momentan auch sehr komplex und die Geheimnisse, die Roland, Eddie und auch Jake voreinander haben, scheint ihr Ka-Tet, also ihre Gemeinschaft, immer weiter auseinander zu treiben. Der nächste Band hat ja als Titel sogar ihren Namen, deshalb bin ich natürlich mega gespannt wie sich das entwickeln wird.

    Sehr cool fand ich auch dass hier ein "alter Bekannter" aus einem anderen Buch von Stephen King auftaucht und eine Vampirgeschichte dadurch einen Raum erhält. Diese Verflechtung fand ich klasse und es finden auch wieder einige große "Palaver" statt, in denen Geschichten erzählt werden, die alles, was passiert, in Berührung bringen.


    King schweift hier wieder sehr weit aus und man merkt, wie er es liebt, alles bis ins Detail auszumalen, was man natürlich mögen muss und mir war es hier an manchen Stellen doch ein bisschen zu ausschweifend. Trotzdem war es interessant und größtenteils auch spannend zu verfolgen, vor allem wenn man dann die Zusammenhänge begreift.


    "Mein Dad sagt immer, dass man nichts mit richtigen Augen sieht,

    wenn man´s nur aus einem Blickwinkel betrachtet." S. 262


    Er hat hier auf jeden Fall einen äußerst umfangreichen und komplexen Aufbau zu unserer Welt und anderen Welten erschaffen, die sich alle mit dem Dunklen Turm verbinden, wobei immer noch nicht wirklich klar ist, was einen am Ende erwartet.

    Auch die Türen, die im Band 2 eine große Rolle gespielt haben, gewinenn wieder an Bedeutung, wie auch eine der Regenbogen-Kugeln, die wir aus Band 4 kennen.


    Auch wenn es viele Umwege gab, die diesen Band auf Abwege geführt haben, bin ich begeistert und freu mich schon auf den nächsten Teil, der leider schon der vorletzte sein wird.


    Fazit: 4.5 Sterne

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Stephen King - Wolfsmond (Der dunkle Turm 5)“ zu „Stephen King - Wolfsmond / Wolves of the Calla“ geändert.