Arnaldur Indridason - Nordermoor

  • Alle Klarheiten beseitigt

    Jau, jetzt hab ich es auch kapiert. :idea: Aber dazu schreibe ich mal eben ein Zitat aud dem Buch "Walküren" von Thárinn Bertelsson ab:

    Zitat

    Island ist der zweitgrößte Inselstaat Europas - mit nur rund dreihunderttausend Einwohnern. Das bedeutet: Jeder kennt jeden, man duzt sich ganz selbstverständlich und spricht sich ausschließlich mit dem Vornamen an. Auch wenn das für hiesige Lesegewohnheiten ungewöhnlich klingen mag, haben wir beschlossen, diese Form beizubehalten.

    Ich hab mich da schon dran gewöhnt, und war bei den Büchern von Jón Hallur Stefánsson ganz irritiert, als in Island plötzlich gesiezt wurde :mrgreen:

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

  • Jupp, wahrscheinlich hältst du dich lesetechnisch schon länger auf/in Island auf als ich, da bist du an die Form gewöhnt :D


    Hast du übrigens "Das letzte Ritual" gelesen? Das lese ich grad- und heute bis halb 3 nachts (trotz zur-Arbeit-gehen-müssen- meine Augenringe kann ich mir echt um den Hals hängen). Das ist echt TOTAL spannend, bin völlig begeistert! Noch 120 Seiten, ich hoffe, das Tempo wird gehalten!!!

  • Jupp, wahrscheinlich hältst du dich lesetechnisch schon länger auf/in Island auf als ich

    Gut möglich :wink: (seit März 2004, Nordermoor habe ich mir in meinem Examens-Urlaub auf Borkum gekauft :D )


    Hast du übrigens "Das letzte Ritual" gelesen?

    Ich habe alle 3 Bücher von Yrsa gelesen und fand sie alle super! :thumleft:


    EDIT: Ich wünsche dir natürlich noch viel Spaß beim lesen der letzten Seiten!

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

  • wahrscheinlich hältst du dich lesetechnisch schon länger auf/in Island auf als ich, da bist du an die Form gewöhnt


    Ich war schon öfter mit Erlendur und den andern Ermittlern aus Indridasons Büchern unterwegs. Und trotzdem fand ich die Du-Form jetzt bei "Todesrosen" wieder befremdlich.


    In irgendeinem Krimi aus Skandinavien stand auf dem Vorblatt, dass das Du zwar die gängige Ansprechform ist, man aber bei der Übersetzung das für Deutsche gebräuchliche Sie verwendet. Ich kann mich irren, aber ich glaube, es war einer der frühen Wallander-Krimis, denn in Schweden gab es sogar eine Du-Reform.


    Im Übrigen: Im Englischen gibt es ja sowieso nur eine Anrede, aber niemand käme auf die Idee, das you mit dem Du gleichzusetzen. Übersetzungen aus dem Englischen / Amerikanischen orientieren sich am deutschen Sprachgebrauch. Warum es bei den isländischen anders ist, kann ich mir daher nicht erklären.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe zwar in letzter Zeit wenig isländische Bücher gelesen, aber ich bin trotzdem so sehr an das du gewöhnt, das ich es seltsam finden würde, wenn sich die Leute plötzlich wieder siezen würden. ;)

    Warum es bei den isländischen anders ist, kann ich mir daher nicht erklären.

    Vielleicht soll damit das familäre der Insel betont werden? Dadurch, das es nicht viele Einwohner gibt, sind ja alle irgendwie miteinander verwandt. Auch der Vorname hat in Island ja eine ganz andere Bedeutung als anderswo, sogar das Telefonbuch wird nach Vornamen aufgelistet.
    Ich habe auch mal Wikipedia bemüht und beim Artikel über die Isländische Sprache folgendes gefunden:

    Zitat

    Zur Anrede einer Person dient im Isländischen stets das Pronomen þú, es wird also – wie heute in skandinavischen Ländern üblich – grundsätzlich geduzt (und jeder mit dem Vornamen angesprochen). Nur den Präsidenten oder Bischof des Landes würde man bei festlichen Anlässen mit dem ansonsten veralteten Höflichkeitspronomen þér (gen.: yðar, dat. und akk.: yður) bezeichnen.

    Es scheint also durchaus im Gegensatz zum Englischen eine Sie-Form zu geben, die aber kaum benutzt wird. :-k

  • Auch der Vorname hat in Island ja eine ganz andere Bedeutung als anderswo, sogar das Telefonbuch wird nach Vornamen aufgelistet.


    @ Hermia, vielen Dank.


    Zum Thema Namen und Telefonbuch habe ich noch das folgende hiergefunden: Dort sind die Einträge nach Vornamen sortiert; Familiennamen sind selten. Stattdessen tragen die Isländer den Vaternamen (seltener Mutternamen) mit der Endung „Tochter“ -dóttir beziehungsweise „Sohn“ -son ... und behalten diesen daher bei der Eheschließung bei.


    Marie

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  • Es scheint also durchaus im Gegensatz zum Englischen eine Sie-Form zu geben, die aber kaum benutzt wird. :-k

    In dem weiter oben bereits genannten Buch "Walküren" wird eine Dame befragt, die schon über 90 ist. Und die sagte, dass früher gesiezt wurde und ihr das besser gefiel. Nun ist sie eine fiktive Person, aber das mit dem siezen kann schon stimmen :-k

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

  • Den begeisterten Meinungen über das Buch kann ich mich gar nicht anschließen.


    Die Geschichte an sich war schon interessant, aber die Umsetzung hat mir nicht gefallen. Erlendur ist nicht der typische glanzvolle Ermittler (wobei mir die "Ermittlungen", die er durchführt, etwas sonderbar vorkommen), aber in seiner normalen menschlichen Art kommt er mir etwas zu überzeichnet vor.
    Mit dem Duzen, das in Island üblich ist, hab ich auch in der Übersetzung kein Problem gehabt, obwohl ich bisher erst zwei isländische Romane gelesen habe.
    Mich störte nur, dass Erlendur etwas begriffsstutzig scheint, indem er recht oft nachfragen muss, bzw. wie ein Echo des Gegenüber klingt. Ob das nur in der deutschen Übersetzung so ist, oder auch im Original?


    Das Ende war meiner Meinung nach nach einer gewissen Zeit auch absehbar; übertrieben war auch, dass nach der Aufklärung der Geschichte auch der Regen nachlässt.
    Aber das Wetter scheint ein beliebtes Stilmittel bei manchen Autoren zu sein.


    Ich weiß nicht, ob ich nochmal ein Buch des Autors lesen werde.
    Für diesen Roman gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Ich hab das Buch vor längerem gelesen und mich hat die Ausdrucksweise sehr gestört, sonst wär das Buch ganz gut gewesen.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Die vielen Bewertungen haben mich neugierig gemacht. Ich glaube, die Bücher muss ich mir besorgen und zwar schnell.

    :flower: Das Leben findet immer einen Weg und blüht pötzlich da wieder auf, wo man es am wenigsten erwartet.