Craig Russell - Blutadler, 1.Fall

  • Originaltitel: Blood Eagl
    410 Seiten



    1.Fall, Kriminalhauptkommissar Jan Fabel



    Autor:
    Craig Russel, geboren 1956 im Kongdom of Fife, Schottland, war zunächst in der Werbebranche tätig. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre im Polizeidienst, bevor er sich selbständig machte, um Marketingkonzepte für große britische Firmen zu entwickeln.


    Der Autor ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. "Blutadler" ist sein erster Roman und der Beginn einer mehrteiligen Thriller-Reihe um den Protagonisten Jan Fabel.



    Inhalt:
    Zu den Strafritualen der Wikinger gehörte unter anderem der sogenannte "Blutadler", ein grausamer Ritus, der die Schmerzen des Opfers ins Unermessliche steigerte.


    Kriminalhauptkommissar Jan Fabel von der Hamburger Mordkommission wird mit einer Reihe von Verbrechen konfontiert, bei denen der Täter exakt das Ritual des "Blutadlers" kopiert und damit die Bewohner der Hansestadt um den Schlaf bringt. Jan Fabel muss schon bald erkennen, dass es sich hier nicht um einen Routinefall handelt.


    Im Zuge seiner Nachforschungen stößt Fabel auf eine parallel laufende Untersuchung vonseiten des Bundesnachrichtendienstes. Es gibt offenbar ein Interesse an diesem Fall, der weit über das Gebiet der Hansestadt hinausgeht. Außerdem geraten zwei geheimnisvolle Organisationen in den Fokus des Kommissars: zum einen eine Gruppe unkrainischer Krimineller, zum anderen ein mysteriöser Kreis von Anhängern des Odinskultes - Menschen, die vor keinem Opfer zurückschrecken...



    Meine Meinung:
    Was für ein Buch! Es ist kaum zu glauben, aber es ist ein Erstlingswerk und noch dazu der Beginn einer Serie, einfach fantastisch.


    Ganz besonders gut gefiel mir, dass in den Buchdeckeln die Karte von Hamburg abgedruckt ist, so dass man über einige Stadtteile und Straßen, die im Buch erwähnt werden, einen kleinen Überblick erhält. Ein weiterer Pluspunkt ist die Einteilung des Buches, die in Überschriften mit Ortsangabe, Datum und Uhrzeit versehen ist, was ich sehr hilfreich fand, da das Team ja oft sehr gesplittet ist und unterschiedlichen Spuren nachgeht. Man weiß dadurch immer genau, an welchem Ort man sich gerade befindet und der Zusammenhang geht nicht verloren.


    Eine unglaublich interessante Geschichte um grausame Rituale, die keine Leerläufe und eine durchgehende Spannung aufweist. Sie ist sehr kompakt und vielschichtig, mit vielen Verzweigungen, die in alle möglichen Bereiche übergreift, aber trotzdem nie unübersichtlich wird. Ein fantastischer Aufbau, mit vielen hervorragend eingeflochtenen realen Ereignissen, die ich sehr informativ fand. Trotzdem ist es nichts für Zartbesaitete, da die extrem brutalen Morde doch sehr detailliert dargestellt werden.


    Nach 80 Seiten erfährt man dann das erste Mal ein bisschen was über den Kriminalhauptkommissar Jan Fabel, wie er wohnt, wie er lebt und so nach und nach etwas über seine Familie. Jede einzelne Person ist sehr stark und gut gezeichnet, vor allem das Team um Jan Fabel, die alle sehr sympathisch und flexibel sind. Es läuft alles in geregelten Bahnen und nichts ist chaotisch oder überzogen.


    Ich habe bei diesem Buch überhaupt stark das Gefühl gehabt, alles sehr genau mitzuerleben, was ganz sicher daran liegt, dass der Autor selbst im Polizeidienst war. Es ist alles sehr realistisch und flüssig geschrieben. Ganz toll finde ich auch, dass der Fall vom Anfang bis zum Ende immer im Vordegrund steht und man ihn nie aus den Augen verliert, obwohl es sehr viele Wendungen gibt.


    Ich habe schon lange kein so gutes Buch gelesen, es weist alle Merkmale, die ein Thriller haben sollte, auf. Man kann es kaum aus der Hand legen und auch das spannende Ende schreit schon nach dem nächsten Band. Einfach empfehlenswert.



    PS: Möchte noch hinzufügen, dass es auch schlechte Kritiken gibt und meine Euphorie vielleicht nicht jedermanns Sache ist. :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Ich habe mir Blutadler als Hörbuch zugelegt, weil mir die Vorlesestimme von David Nathan so empfohlen wurde.


    Ich habe vor, es auf der Zugfahrt nach Hamburg am 22.04. zu hören. :wink: Dabei wird mir zwar der Stadtplan zwischen den Buchdeckeln fehlen, aber den habe ich dann ja sowieso dabei.


    Wie kann das sein, dass ein Schotte einen so authentischen Hamburg-Krimi schreibt?

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Hallo Kasalla,


    soviel ich weiß verbringt Craig Russel sehr häufig seine Urlaube in Deutschland und spricht auch gut deutsch. :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Hallo!
    Ich war die, die das Hörbuch empfohlen hat - bin ein absoluter Fan von David Nathan's Stimme! :dwarf:
    Aber so sehr mich seine Stimme auch gefesselt hat, der Inhalt konnte es leider nicht - oder liegt es daran, dass Hörbücher nichts für mich sind? :scratch:
    Jedenfalls kam ich nur bis zu der Stelle, an der die Kommissaren die Wohnung von dem ... wie hieß er noch gleich? ... stürmen und seine Freundin aushorchen bzw. zu der Stelle, an der sich der Kommissar mit seinem Informanten trifft, der ihm Hilfe verspricht, was hinterher sehr brenzlig für ihn wird (2. oder 3. CD). Seitdem liegen die CDs im Ständer und werden keines Blickes gewürdigt.
    Die Idee an sich finde ich aber klasse: Das Ritual, der Kommissar und dieses Katz-und-Maus-Spiel - einfach herrlich. Vielleicht leihe ich mir das Buch mal in der Bücherei aus (falls die sowas modernes haben) und gebe der Geschichte noch eine Chance - kann nämlich gut sein, dass es nur daran lag, dass ich mit Hörbüchern (egal wie gut) nichts anfangen kann. :geek:

  • @FallenAngel: ja, genau, im Chat in der Lesenacht! Und Du hast Recht, David Nathans Stimme ist ein Genuss. Er könnte auch das Hamburger Telefonbuch vorlesen, das wäre auch sehr angenehm! :mrgreen:


    Ich bin auch noch nicht besonders weit, auf CD 2, bin auf der Zugfahrt öfter mal dabei eingeschlafen. :uups: Ich liebe Hörbücher, muss dabei aber in aufrechter Haltung und beschäftigt sein :wink: , z. B. beim Bügeln oder auf dem Fahrrad im Fitnessstudio.


    Die Geschichte entwickelt sich spannend, wenn auch ziemlich klischeehaft. Die Splattermorde, Bekenner-E-Mails an den Kommissar, der ein einsamer Wolf ist, die Bösen sind - vielleicht - von der Türken-/Russen-Mafia usw...

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Kasalla:
    Ja, das mit den Klischees fand ich auch nicht so toll, aber wer weiß: Vielleicht ist ein Mörder ja auch einfach mal Klischeehaft, bzw. vielleicht kommt das dicke Ende noch! 8)
    Ich bin auch mal eingeschlafen, ich finde David Nathan's Stimme unheimlich beruhigend. Wenn ich dann keine Beschäftigung nebenher habe oder keinen Film, dessen Bilder zu seiner Stimme ablaufen: Gute Nacht! :drunken:

  • Ich habe das Hörbuch am Wochenende fertig gehört und zum Schluss wurde es doch so spannend, dass ich es richtig genoss, meine Bettwäsche fertig zu bügeln, eine Tätigkeit, die ich sonst hasse! :mrgreen:


    Das Klischeehafte blieb bis zum Schluss und wurde sogar schlimmer, außerdem muss ich vielen Kritikpunkten, die ich anderswo gelesen habe, Recht geben... aber egal, es war sehr unterhaltsam und das ist doch das Wichtigste!


    Nur eins konnte ich einfach nicht fassen:



    David Nathan liest wie gesagt sehr gut, er baut Spannung und Emotionen mit seiner Stimme auf und macht die Charaktere sympathisch. Wenn es noch einen Fall mit Jan Fabel gibt und David Nathan diesen wieder liest, dann muss es wieder das Hörbuch sein!!

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Die Inhaltsangabe dieses Buches liest sich aufregend. Wikingerkult, ukrainische Mafia und ein bestialischer Serienmörder – und das alles spielt sich in Hamburg ab. Ein Muss also für jeden Hamburger dieses Buch zu lesen? Nein! Nach der Lektüre dieses Buches muss ich diese Frage leider verneinen.


    Da war schon eine gehörige Portion Enttäuschung dabei, als ich das Buch zuschlug. Da schreibt einer über Hamburg, der das Wesen dieser Stadt überhaupt nicht erfasst hat. Vieles wirkte so, als würden die Informationen einem Reiseführer entnommen sein.


    Das was der Autor als „typischen“ Lokalkolorit beschreibt, hat mit den echten Hamburgensien nun aber auch gar nichts zu tun. Das wirkt alles nur aufgesetzt. Es wirkt so, als schriebe dort jemand über eine Sache, die er nur aus Erzählungen oder aus Büchern kennt, aber nicht über eine Sache die er aus dem eigenen Erleben kennt.


    Vielleicht wäre es besser gewesen, der Autor wäre bei seinem Angaben und Beschreibungen über Hamburg viel vager gewesen oder er hätte sich über einen längeren Zeitraum in dieser Stadt aufgehalten – nur durch das einmalige Abschreiten einer Straße, kann man diese wohl kaum mit ihren Besonderheiten beschreiben.


    Die Geschichte selbst wäre ganz spannend gewesen, wenn da nicht die gestelzten Dialoge gewesen wären. Es ist bei der Hamburger Polizei nicht üblich, die Kollegen mit ihren Amtsbezeichnungen anzusprechen – dieses habe ich mir ausdrücklich noch einmal von einem Freund bestätigen lassen, der Teil der Hamburger Kriminalpolizei ist. Ein guter Plot wurde so durch viele Unzulänglichkeiten „verhunzt“. Schade.


    Hinzu kommen noch die vielen kleinen handwerklichen Fehler, die sicher durch einen aufmerksamen Lektor hätten vermieden werden können. Beispielsweise ist der Bundesnachrichtendienst ist nicht der Hüter des Grundgesetzes, dafür sind ausschließlich das Bundesamt für den Verfassungsschutz und die Landesverfassungsschutzämter zuständig, Behörden, die keinerlei polizeiliche Befugnisse haben. Und der Erste Bürgermeister wird mit „Herr Bürgermeister“ angesprochen, aber nicht mit „Herr Erster Bürgermeister“. Man könnte diese Liste noch ziemlich weit fortführen. Das sind so die kleinen Fehler, vielleicht auch nur Flüchtigkeitsfehler, die hätten vermieden werden können, und die zumindest für mich den Lesegenuss durchaus in Grenzen hielten.


    Was bleibt ist ein Thriller, der eine gute und spannende Geschichte erzählt, deren Umsetzung durch den Autor aber als nur knapp ausreichend bewertet werden kann. Bei mir als Leser blieb schon eine Portion Enttäuschung zurück. Vielleicht bin ich aber auch zu sehr Hamburger…….

  • Hallo!


    Mir hat das Buch auch gut gefallen:


    Meine Meinung
    Ein Buch was mir von anfang an gut gefallen hat.
    Ein amerikanischer Autor, der sein Buch in Deutschland, genauer gesagt in Hamburg spielen läßt ist doch schonmal was anders.
    Dier Plot geht ein wenig ins Okkulte, obwohl man als Leser schon eher unter den Reihen der Polizei mitmischt und selbst auf Verbrecherjagd geht.
    Die Spannung des Buches ist mäßig, wenn ich aber trotzallem jede freie Minute das Buch in die Hand nahm um weiterzulesen...
    Zum Ende kommt ein Showdown, der ziemlich vorhersehbar ist und in meinen Augen auch ein wenig konstruiert wirkte.


    Hauptkommissar Jan Fabel sowie seine Kollegen sind wie aus dem wahren Leben entsprungen. Keine Superhelden, sondern wie normale Menschen, sympatisch und kompetent.


    Mit Ihnen gehe ich gerne wieder auf Mörderjagd, gerade da dieses Buch auch ein sehr offenes Ende enthält, was mich vermuten läßt, daß Teil 2 direkt angrenzt.



    Gruß Janina

  • Ich finde das Buch bis jetzt gut. Nur ist mein Problem das ich zuerst den zweiten Fall gelesen habe und deswegen manchmal etwas mit den Charakteren durcheinander komme, aber das tut dem Buch ja zum Glück keinen Abbruch. :flower:

  • Ich habe das Buch zwar schon vor einiger Zeit gelesen, aber ich fand es auch super spannend und habe auch schon die anderen Bücher von ohm gelesen, die bisher erschienen sind.
    Ich fand, daß es irgendwie eine andere Art von Krimi war wie sonst, kann aber leider nicht genau beschreiben, warum. Ich kann es nur jedem empfehlen.