David Gordon - Finsterer Pakt / The Bouncer

  • Kurzmeinung

    wampy
    Anfangs überraschend, dann aber wieder klassisch
  • Kurzmeinung

    wampy
    Rasant, voller Gegensätze und herausragend gelesen
  • Ein Actionthriller mit einigen überraschenden Zutaten


    Buchmeinung zu David Gordon »Finsterer Pakt«


    »Finsterer Pakt« ist ein Kriminalroman von David Gordon, der 2024 im dp Verlag in der Übersetzung von Tobias Eckerlein erschienen ist. Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des 2019 erschienenen Titels »Blutige Rache«. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »The Bouncer« und ist 2018 erschienen.


    Zum Autor:
    David Gordon hat einen Abschluss in englischer und vergleichender Literaturwissenschaft und kreativem Schreiben von der Columbia University. Damit war er unter anderem in den Bereichen Film, Mode, Verlagswesen und Pornografie tätig.


    Zum Inhalt:
    Joe Brody ist ein durchschnittlicher, Dostojewski lesender, aus Harvard geflohener Stripclub-Türsteher, der eine streng geheime militärische Vergangenheit hat und dessen bester Freund zufällig der Mafiaboss Gio Caprisi ist.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich zu Beginn in einigen Teilen überrascht. Es ist einerseits – wie erwartet – ein Actionthriller und andererseits hat es genreuntypisch viele Nebenhandlungen. Joe Brody war beim Militär in einer Sondereinheit und leidet an psychischen Störungen, die er mit Drogen bekämpft. Meist wirkt er freundlich und sucht Konflikte friedlich zu lösen, aber er kann auch anders. Er ist seit Jugendtagen mit Gio, einem der New Yorker Mafiabosse, befreundet und arbeitet für ihn. Joe wird nicht wirklich tief charakterisiert und seine Kampfeigenschaften sind wesentlich für den Roman. Joe steht aber bei all den Bösewichten auf der guten Seite, wenigstens meist. Aber auch sein Freund Gio überrascht als treusorgenden Ehemann und Vater mit einem pikantem Geheimnis. Dann ist da noch Donna Zamora, die FBI-Agentin, die Joe einerseits verhaften möchte, sich aber auch von ihm angezogen fühlt. Auch Joe hat Gefühle für Donna. Manchmal spielt der Autor mit typischen Zutaten, wenn zum Beispiel Gio von seiner Frau verfolgt wird und Donna, die dies bemerkt, von ihrem Exmann. Es gibt viel Personal, eine komplexe Haupthandlung und diverse Nebenhandlungen. Meist dienen diese auch der Beruhigung nach einer furiosen Actionszene. Neben extrem gewalttätigen Szenen gibt es gefühlsbetontes Familienleben, dem verräterischen Komplizen steht der unbedingte Zusammenhalt anderer Figuren gegenüber. All diese Gegensätze vereinigen sich auch in der Hauptfigur Joe Brody. Vielleicht sind es diese Gegensätze, die ihn sympathisch wirken lassen. Zudem gelingt es dem Autor, den Spannungsbogen auch in den ruhigen Abschnitten hoch zu halten.


    Fazit:
    Mich hat dieser Thriller mit all seinen Gegensätzen positiv überrascht und sehr gut unterhalten. Trotz manchmal heftiger Gewaltdarstellung vergebe ich deshalb vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung kann ich aber nur für Personen aussprechen, die mit der Gewaltdarstellung zurecht kommen.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln