David Gordon – Blutige Rache / The Bouncer

  • Kurzmeinung

    wampy
    Anfangs überraschend, dann aber wieder klassisch
  • Kurzmeinung

    wampy
    Rasant, voller Gegensätze und herausragend gelesen
  • Ein ungewöhnlicher Actionthriller, der mit vielen Gegensätzen überrascht


    Buchmeinung zu David Gordon – Blutige Rache


    „Blutige Rache“ ist ein Thriller von David Gordon, der 2019 im dp Verlag in der Übersetzung von Tobias Eckerlein erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „The Bouncer“ und ist 2018 erschienen. Die ungekürzte Lesung durch Dietmar Wunder ist 2020 bei dp audiobooks erschienen.


    Zum Autor:
    David Gordon hat einen Abschluss in englischer und vergleichender Literaturwissenschaft und kreativem Schreiben von der Columbia University. Damit war er unter anderem in den Bereichen Film, Mode, Verlagswesen und Pornografie tätig.


    Sprecher:
    Dietmar Wunder hat mich wieder einmal begeistert. Seine Stimme ist einzigartig und wenn es zur Sache geht, erhöht er das Lesetempo ein bisschen und sorgt für zusätzliches Tempo.


    Klappentext:
    Joe Brody ist nur ein ganz normaler hochgebildeter Ex-Militär und jetzt Türsteher in einem New Yorker Striptease-Club, der von seinem besten Freund und Mafiaboss Gio Caprisi geleitet wird. Alles läuft super für Joe - bis er im Zuge einer Drogen-Razzia im Stripclub verhaftet wird. Nach seiner Freilassung überschlagen sich die Ereignisse, denn in der Unterwelt gab es einen folgenschweren Raub, für den sich nicht nur die CIA interessiert, sondern der auch zu einem Plan gehört, der ganz New York ins Chaos stürzen könnte...


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich in weiten Teilen überrascht. Es ist einerseits – wie erwartet – ein Actionthriller und andererseits hat es genreuntypisch viele Nebenhandlungen. Joe Brody war beim Militär in einer Sondereinheit und leidet an psychischen Störungen, die er mit Drogen bekämpft. Meist wirkt er freundlich und sucht Konflikte friedlich zu lösen, aber er kann auch anders. Er ist seit Jugendtagen mit Gio, einem der New Yorker Mafiabosse, befreundet und arbeitet für ihn. Joe wird nicht wirklich tief charakterisiert und seine Kampfeigenschaften sind wesentlich für den Roman. Joe steht aber bei all den Bösewichten auf der guten Seite, wenigstens meist. Aber auch sein Freund Gio überrascht als treusorgenden Ehemann und Vater mit einem pikantem Geheimnis. Dann ist da noch Donna Zamora, die FBI-Agentin, die Joe einerseits verhaften möchte, sich aber auch von ihm angezogen fühlt. Auch Joe hat Gefühle für Donna. Manchmal spielt der Autor mit typischen Zutaten, wenn zum Beispiel Gio von seiner Frau verfolgt wird und Donna, die dies bemerkt, von ihrem Exmann. Es gibt viel Personal, eine komplexe Haupthandlung und diverse Nebenhandlungen. Meist dienen diese auch der Beruhigung nach einer furiosen Actionszene. Neben extrem gewalttätigen Szenen gibt es gefühlsbetontes Familienleben, dem verräterischen Komplizen steht der unbedingte Zusammenhalt anderer Figuren gegenüber. All diese Gegensätze vereinigen sich auch in der Hauptfigur Joe Brody. Vielleicht sind es diese Gegensätze, die ihn sympathisch wirken lassen. Zudem gelingt es dem Autor, den Spannungsbogen auch in den ruhigen Abschnitten hoch zu halten.


    Fazit:
    Mich hat dieser Thriller mit all seinen Gegensätzen ausgezeichnet unterhalten und die herausragende Leseleistung von Dietmar Wunder passt dazu. Trotz manchmal heftiger Gewaltdarstellung vergebe ich deshalb fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten). Eine Hör- bzw. Leseempfehlung kann ich aber nur für Personen aussprechen, die mit der Gewaltdarstellung zurecht kommen.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln