Tanja Janz - Was die Dünen verheißen

  • von Tanja Janz Band 2 der St. Peter Ording Trilogie

    Das Cover ist sehr nett gemacht, wenngleich es mich nicht dazu verleitet hätte in den schönen Roman rein zu schauen. Der Schreibstil ist sehr gut und schon nach kurzer Zeit kam ich mit den Ortswechseln zurecht. Die Geschichte pendelt zwischen Nordsee ( St. Peter /Ording) und Großstadt (Gelsenkirchen), ich finde beide Beschreibungen sehr gut gelungen. Die Geschichte ist sehr nett und zeigt Familienprobleme wie sie vorkommen können. Dass die Schwangerschaft von Biggi mit 17 Jahren und die Probleme bei Julia die ebenfalls erst 17 ist so leicht gelöst und leicht genommen werden fand ich unrealistisch. Wie unterschiedlich eine Schwangerschaft verlaufen kann und wie unterschiedlich die Mutterschaft wahr genommen wird fand ich gut dargestellt. Das Thema der Wochenbettdepression wird nur selten erwähnt und so kann man auch da gut mit fühlen wie schwer es ist plötzlich den geliebten Beruf aufgeben zu müssen und auf die Mutterrolle reduziert zu werden. Das Buch lässt sich auch gut lesen ohne dass man den 1. Band der Trilogie kennt lesen. Auf den 3. Teil bin ich nun gespannt.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Was die Dünen verheißen“ zu „Tanja Janz - Was die Dünen verheißen“ geändert.
  • * Konnte mich dieses Mal nicht richtig catchen *


    Ich habe schon mehrere Werke dieser talentierten Autorin gelesen, u.A. den Auftaktband ihrer St.-Peter-Ording-Saga, und wusste daher im Vorfeld, dass bildreiche, atmosphärische Settingbeschreibungen und das Einfangen des damaligen Zeitgeistes normalerweise zu ihren Stärken zählen.

    Ich habe mich sehr gerne an die Nordsee geträumt, aber … es gibt zwei kleine Kritikpunkte.

    ❏ Inhaltstechnisch lag für mich der Fokus dieses Mal zu sehr auf der Mutter-Kind-Thematik. Gefühlt ging es zu 60-70% um Schwangerschaften - an sich nicht tragisch, doch dafür fehlte mir an anderen Stellen die Tiefe. So wurden bestimmte Erlebnisse, über die ich gerne mehr gelesen hätte, nur kurz angerissen. Das 70er-Flair konnte mich beispielsweise nicht richtig catchen.

    ❏ Es kam keine wirkliche Spannung auf, da viele Wendungen einfach zu vorhersehbar waren. Again, bei einem Feel-Good-Roman erwarte ich natürlich keinen Nervenkitzel (und meist macht mir Vorhersehbarkeit auch wenig bis nichts aus), doch hier führte es zu ein paar Längen.

    Die Karte im Innencover ist ein hübsches Extra und auch das Cover ist passend zum Genre gewählt worden.

    𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
    Ich würde das Werk aufgrund der inhaltlichen Schwerpunkte (Familienzusammenhalt; Verlust/Trauer(bewältigung)) nicht als 'leichte Kost' einstufen - auch nicht als klassische Urlaubslektüre (trotz toller Kulisse). Kann man lesen, aber in puncto Emotionen und Tiefgang würde ich eher auf die vorherigen Romane der Autorin zurückgreifen.


    +++ ACHTUNG, SPOILER +++

    Für das Thema Kindstod hätte ich eine vorangestellte Triggerwarnung sinnvoll gefunden.