Maggie O'Farrell - Hier muss es sein / This must be the Place

  • Ein gefeierter Hollywoodstar und ein Professor für Linguistik treffen sich in Irland: Beide stehen vor einem Neuanfang, ein bewegtes Leben liegt hinter ihnen. Doch während sich Claudette in ihrer neuen Welt gut zurechtfindet, kann Daniel mit seiner Vergangenheit nicht abschließen. Ein Interview, das er im Radio hört, bringt sein Leben ins Schwanken und das Trauma zerstört, was er sich in den letzten 10 Jahren aufgebaut hat.


    Ich habe ein Gefühl, als wäre ein Fenster vom Wind aufgestoßen worden oderals wäre ein Dominostein gegen einen anderen gefallen und hätte eine Kettenreaktion ausgelöst. Eine Flutwelle ist herangerauscht und hat sich wieder zurückgezogen, und was darunter war, ist für immer verändert.


    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Da ist viel los, in diesem mehr als 500 Seiten umfassenden Roman! Komplizierte Familien- und Beziehungsbindungen und ein Leben, das total aus dem Ruder läuft, sind wohl ein Spezialgebiet der irischen Autorin Maggie O’Farrell, weil was sie hier zu Papier bringt, ist nicht nur spannend bis zum Schluß, sondern trotz der vielen Romanfiguren mit ihren zwischenmenschlichen Unterströmungen und den unzähligen Zeiten-,Orts- und Perspektivenwechsel so klar und deutlich aufgebaut, dass es überhaupt nicht schwerfällt, den komplexen Romanhandlungen zu folgen.

    Schillernd und kauzig, liebenswürdig und zutraulich, betörend und geheimnisvoll, so könnte man die Romanfiguren zusammenfassen, die ein Porträt einer Ehe zeichnen, das auf Geheimnissen und unbewältigter Vergangenheit aufgebaut ist. Ein unerwarteter Wink aus der Vergangenheit gemischt mit einem unfassbar tragischen Schicksalsschlag, befördert das Leben der direkt und indirekt Beteiligten auf einen Trip Richtung Hölle.

    Ich bin durchaus angetan von der Geschichte, die so reell daherkommt, wie manchmal nur das Leben sein kann. Vielleicht trifft das nicht ganz auf das offene Ende des Romans zu, das ein wenig nach amerikanischem Happy End anmutet, doch verliert der Roman dadurch für mich weder an Qualität noch büßt er an Glaubwürdigkeit ein.


    Fazit

    „Hier muss es sein“ der irischen Autorin Maggie O’Farrell ist ein sehr gelungener Roman über die Wirrungen und Irrungen einer Ehe. „Ein verrücktes Durcheinander, von dem die Autorin genüsslich erzählt, heiter, detailfreudig, fast sinnlich miterlebbar.“ wie es Jutta Duhm-Heitzmann in ihrer Rezension ausdrückt. Der Roman bietet gute Unterhaltung und gleichzeitig gute Literatur – viel Spaß beim Lesen!


    Wir müssen uns dem widmen, was vor uns liegt, nicht dem, was wir nicht bekommen kön­nen oder verloren haben. Wir müssen nach dem greifen, was erreichbar ist, und es fest­halten, ganz fest.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Maggie O'Farrell - Hier muss es sein“ zu „Maggie O'Farrell - Hier muss es sein / This must be the Place“ geändert.