Gilles Martin & Houria Arhab - Australien

  • Inhalt (Klappentext):

    Zitat

    Ein Besuch ganz Australiens ist vergleichbar mit einer kleinen Weltreise, so verschiedenartig sind seine Landschaften. Der Busch im Inneren des Landes ist der afrikanischen Savanne zum Verwechseln ähnlich, Tasmanien erinnert an das grüne, regenreiche Schottland, die undurchdringliche Vegetation am Kap York gleicht dem Regenwald des Amazonas. Das Große Barrier-Riff umfaßt eine Reihe von Inseln, die ebenso paradiesisch sind wie die Seychellen.

    Dieser farbig illustrierte Bildband von Gilles Martin und Houria Arhab liegt lebendiges Zeugnis ab von der Herrlichkeit dieses Insel-Kontinents und von dem außergewöhnlichen ökologischen Kapital, das die Menschen hier bewahren konnten - Australien ist eines der ersten Länder, die Nationalparks eingerichtet haben.

    Im Land der Känguruhs und Koalas, wo der Ayers Rock, der größte Monolith der Erde, und kostbarste Höhlenmalereien der Ureinwohner zu bestaunen sind, gibt es noch Bäume mit einem Alter von mehreren tausend Jahren.

    Bewertung:

    Zuerst fiel mir das große Format (ca. 27 x 38) auf, ein mächtiges Buch. Andererseits ist es eben ein Bildband und die Möglichkeiten des Formats wurden sehr oft genutzt mit Fotografien, die sich über eine Seite oder sogar eine Doppelseite ausdehnen. Bei manchen Fotos hat man tatsächlich den Eindruck, dass die Größe vorteilhaft ist. Beispielsweise wenn eine Echse in voller Körperlänge abgebildet ist, wirkt das sehr lebensnah. Meist haben mich die Fotos jedoch wenig angesprochen. Ich habe mich ab und an gefragt, wieso gerade dieses Bild groß ist, wo man doch trotzdem wenig darauf sieht; ein anderes dagegen, das geradezu nach Vergrößerung schreit, ist winzig. Die Farben haben mir außerdem nicht gefallen. Möglicherweise sind diese in meinem Exemplar mit der Zeit etwas verblasst. Das Buch kam 1994 heraus. Ich hätte mir lebendigere, sattere Farben gewünscht. Die meisten Fotos fand ich zudem uninspiriert und nichts Besonderes. Es gefällt mir aber, dass es neben den ganzseitigen Darstellungen viele Seiten mit Textfeldern gibt. Diese bieten abwechslungsreiche Informationen an, z. B. über den Dreh des Films "Crocodile Dundee". Diese gehen zwar kaum in die Tiefe; manchmal waren sie meines Erachtens sogar zu knapp. Für ein erstes Kennenlernen reicht es jedoch und bei der Aufgabe, den gesamten Kontinent Australien vorzustellen, wäre schnell der Rahmen gesprengt. Man begegnet allem, mit dem man rechnet wie dem Uluru, Syndey, Känguruhs, Krokodilen, Wombats oder Koalas. Aber es gibt für die meisten Leser*innen sicher auch viel Unbekanntes. Für mich war es z. B. der Künstler Crododile Harrys (Arvid Blumenthal 1925-2006), der angeblich die Vorlage für Crocodile Dundee war. Was mir nicht gefallen hat, war, dass das Buch scheinbar respektvoll mit den Ureinwohnern beginnt. Danach spielen sie im "Land der Pioniere" kaum mehr eine Rolle, obwohl gerade sie wissen, wie man in schwierigen Regionen wie der Nullarbor-Ebene lebt. Das ist schade, denn ich glaube, dies hätte das Kapitel "Die große Weite" bereichern können. Vorgestellt werden zudem Top End Kakadu, der Nationalpark Litchfield, Queensland, Inseln des Great Barrier-Riffs, der westaustralische Schild, Monkey Mia, die Flinders Ranges, Lake Eyre und Tasmanien. Die Informationen sind hier meistens dünn, obwohl auf den Seiten Platz gewesen wäre. Auch zu den "Metropolen am anderen Ende der Welt" (Adelaide, Melbourne, Brisbane) hätte ich mir statt Freifläche etwas mehr Text als drei Sätze und vier Bilder gewünscht. Es kam mir so vor, als wäre da jemandem am Ende des Buches die Puste ausgegangen. Mein Fazit ist, dass ich mir den Bildband nicht kaufen würde. Wenn man ihn aber hat, dann kann man sicher immer mal wieder hineinblättern. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: