Klappentext/Verlagstext
Ein Hubschrauber stürzt unweit von Reykjavik ab – Sabotage. Doch eine Zeugin überlebt. Der neue Fall für Sophie Schelling und ihre norwegische Geheimdiensteinheit E 39 führt bis nach Island und Grönland. Dort geraten die Agenten in einen gefährlichen Wettlauf der Großmächte um die Arktis und ihre Rohstoffe, ausgelöst durch den Klimawandel. Am Ende kämpfen sie um ihr Leben: Unter dem brüchigen Eis liegen die verdrängten Sünden der Vergangenheit und die unermesslichen Schätze der Zukunft eng beieinander.
Am 21. Januar 1968 stürzt ein amerikanischer B-52-Bomber an der Nordwestküste Grönlands ab. An Bord vier Wasserstoffbomben, deren Verbleib nie restlos geklärt wurde. Diese wahre historische Begebenheit bildet den Ausgangspunkt für Michael Lüders' neuen Thriller. Jahrzehnte später wollen dänische Arbeiter, die bei den Aufräumarbeiten verstrahlt wurden, reinen Tisch machen – bevor der Krebs sie dahinrafft. Ihr Plan: am Rande einer Arktis-Konferenz in Reykjavik vorzutragen, was damals wirklich geschah. Einflussreiche Kreise aber wissen zu verhindern, dass sich die Blicke der Öffentlichkeit ausgerechnet jetzt auf das noch immer strahlende Eis richten. In einem Gebiet, wo eine dubiose Firma gerade einen hochgeheimen Auftrag erfüllt. Als Sophie Schelling und ihr Team merken, was unter dem ewigen Eis lauert, geraten sie ins Fadenkreuz eines skrupellosen Gegners. Der zieht im Verborgenen die Fäden – eine rasante Jagd in der faszinierenden Welt der Arktis.
Der Autor
Michael Lüders ist bekannt als Autor erfolgreicher Sachbücher und Romane. In der Sophie-Schelling-Reihe erschienen bislang: „Never Say Anything“ (5. Auflage 2016) und „Die Spur der Schakale“ (3. Auflage 2022).
Historischer Hintergrund
Inhalt
Die verbleibenden Tage der älteren Herren aus Dänemark sind gezählt; denn sie waren 1968 in Grönland beim Schutt-Räumen nach dem Absturz eines B-52-Bombers verstrahlt worden. Ihr letzter Wunsch nach Genugtuung anlässlich einer Veranstaltung von Umwelt-Aktivisten in Reykjavik wäre jedoch beinahe am Anschlag gescheitert, der auf ihren Transporthubschrauber verübt wird. Ole Jensen, ein weiterer älterer Herr, Zeitzeuge des Bomberabsturzes, fühlt sich schuldig an den Spätfolgen der Wasserstoffbomben und will seinen letzten Lebensabschnitt nutzen, um der Wahrheit Raum zu schaffen. Hauptakteure in Michael Lüders drittem Band um die deutsche Journalistin Sophie Schelling und ihren Kollegen/Ex-Lover Harald sind neben korrupten Politikern und gierigen Kapitalisten der Inuit Natan Hammond als Shooting-Star der Umweltbewegung Grönlands, sein traditionell lebender Vater und die Umweltaktivistin Birgitta Arnósdóttir, die letztere als Zeugin/Opfer des Hubschrauberabsturzes auf der Flucht vor der Kapitalisten-Clique und ihren Handlangern.
Die Handlung spielt im Island der Gegenwart nach der Finanzkrise von 2008, die die Loyalität der Isländer gegenüber ihrem Staat - hier - merklich geschädigt hat. Da das Schürfen nach seltenen Erden exakt an der Unglücksstelle zurzeit hohen Profit verspricht, soll offenbar der radioaktive Müll von 1968 verklappt und zubetonniert werden, ohne Rücksicht darauf, dass die Lagerstätte – bedingt durch das Abschmelzen des Eises im Zuge des Klimawandels – alles andere als sicher sein wird. Michal Lüders Figuren treten in einem filmreifen Szenario gegeneinander an, in dem hemmungslos mit Kettenfahrzeugen, Sprengstoff und Anschlägen aller Art agiert wird.
Fazit
In Polit- und Spionagethrillern interessieren mich hauptsächlich die Figuren in ihren wechselnden Rollen. Harald, der vom indischen Subkontinent stammt und „nicht aussieht wie ein Harald“, fand ich daher hochinteressant, solange um seine Enttarnung zu bangen war. Als Fan von Handlungen in Schnee und Eis fühle ich mich mit dem Thriller gut bedient, die Materialschlachten wären nicht nötig gewesen. Imponieren konnte mir besonders die ungewöhnliche Verbindung von teils abgedrehter Thrillerhandlung und der im Anhang zitierten inspirierenden Literatur (z. B. Lévi-Strauss, Malaurie).
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Serieninfo: unabhängig von den Vorgängerbänden zu lesen