Lucas Schäfers - Im Puppenhaus der Nachtigall

  • Passend zur kalten Jahreszeit lieferte Lucas Schäfers ein in seinem Schreibstil gewohnt starkes und intensives Lese-Erlebnis, das ich in kurzer Zeit durchgelesen - nein, verschlungen - habe.

    Gleich vorweg, wer Schäfers Selfpublishing Debüt "Das Roter Winter Protokoll" gelesen hat (eine Science-Fiction Dystopie im ganz großen Stil), der darf sich auf das gekonnt hohe Schreibniveau dieses Talents auch hier freuen.

    Dieses mal verpackt er seine Wortgewandtheit in ein düsteres Setting, das Kenner des Horror- oder Grusel-Genres nicht nur immer wieder schmunzeln lässt, sondern auch gekonnt und ganz gezielt mit deren Erwartungshaltung spielt.

    Im Grunde fängt die Story, über die ich hier nichts verraten werde, für das Setting gewohnt an. Jugendliche (Anti-)Sympathisanten werden uns vorgestellt und in den ersten Szenen denkt man sich oft, "Jaaa, ich weiß genau, was jetzt kommt..." und mit dieser Haltung spielt Schäfers nur zu gerne.

    Die Geschichte spielt auf zwei großen Handlungssträngen und wechselt auch in ganz andere Gefilde. Plötzlich öffnet sich dem Leser eine viel größere Welt und ein größeres Abenteuer, als man zu Beginn erwartet. Genau nach meinem Geschmack!

    Die lebendig geschriebenen Figuren sind keine kompletten Innovationen im Genre, decken gern das eine oder andere Klischee ab. Die Charaktere sind von Anfang an (un-)sympathisch und man merkt, in welche Richtung die Handlung gehen könnte.
    Aber auch das ist ganz bewusst gewollt. Nur, um uns alle beim Lesen an der Nase herumzuführen!

    Dieses Abenteuer ist eine klare Empfehlung für alle, die sich gern (ein wenig) gruseln, aber vor allem eine starke Geschichte erleben und genießen wollen!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Im Puppenhaus der Nachtigall“ zu „Lucas Schäfers - Im Puppenhaus der Nachtigall“ geändert.