Anna Grue - Der Judaskuss

  • Was hat der Tote in der Gartenhütte mit dem Heiratsschwindler zu tun?

    Dies ist der zweite Fall von Dan Sommerdahl als Privatermittler. Eigentlich sollte er ja gar nicht ermitteln, ist er doch von Beruf Werbetexter. Doch seit er seinem Polizisten-Freund Flemming Torp bei der Aufklärung eines Mordfalles geholfen hat, geistert er als „glatzköpfiger Detektiv“ durch die Medien.


    Zum aktuellen Fall:


    In einer Gartenhütte wird ein junger Mann erschlagen aufgefunden. Doch es gibt keinerlei Spuren.


    Während sich Flemming Torp mit diesem scheinbar hoffnungslosen Fall abmüht, bittet Laura Sommerdahl ihren Vater, ihrer Lieblingslehrerin beizustehen. Sie wurde offensichtlich Opfer eines Heiratsschwindlers. Schnell setzt sich Dan auf die Fährte des Betrügers.

    Nach und nach erkennt er das Muster des Verbrechens. Immer wieder muss Sommerdahl seinen Freund um einen Gefallen bitten, ohne sich selbst allzu tief in die Karten blicken zu lassen.


    Torp gibt nur widerwillig Auskunft, hat er doch schlechte Erfahrung mit Dans eigenwilligen Ermittlungsmethoden gemacht. Trotzdem muss er Zähne knirschend anerkennen, dass Dan einen guten Ermittler abgibt.


    Die Zusammenarbeit fällt ihm schwer, gibt es doch einige Unstimmigkeiten aus der Jugendzeit aufzuarbeiten. Doch plötzlich nehmen die scheinbar unzusammenhängenden Fälle eine dramatische Wendung. Sie stoßen auf eine Gruppe religiöser Fanatiker.

    Wird es den beiden gelingen den Heiratsschwindler dingfeste zu machen? Ist er der Mörder? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?


    Erzählstil/Spannung:


    Anna Grue beschäftigt die Leser mit zahlreichen Ermittlungsergebnissen.

    Sie wechselt mehrmals die Erzählperspektive, um damit die Spannung zu erhöhen. Der Schreibstil ist spritzig und überrascht mit mehreren Wendungen. Die Jagd nach dem Heiratsschwindler entpuppt sich als Katz-und-Maus-Spiel.

    Das Schicksal des Heiratsschwindlers lässt einen fast Mitleid mit ihm haben.


    Fazit:


    Ein fesselnder Krimi, der abseits der düstern Skandinavien-Literatur angesiedelt ist. 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)