Jürgen Schäfer & Katharina Schmitz (Hg.) - Deutschland um 1600. Katholiken gegen Protestanten

  • Eigenzitat aus amazon.de


    Im Zentrum dieses Magazins steht der 30-jährige Krieg mit seinen Ursachen, seinem Verlauf und seinem Ende nach dem Westfälischen Frieden – aber auch einige der langfristigen Auswirkungen dieser Auseinandersetzungen, die sich zum Teil noch im 21. Jahrhundert zeigen.


    Nach der gewohnten Bildstrecke zu Beginn geht es zunächst einmal um den Religionsfrieden von 1555 (Augsburger Wunder), gefolgt von den aufkommenden Hexenprozessen, die ja nicht nur ein ‚Projekt‘ der katholischen Kirche gewesen sind, wie sich später auch in den USA zeigen sollte. Im Weiteren geht es dann um die Gegenreformation (Paderborn um 1604), das Entstehen des Zeitungswesens, das die Konfliktstruktur stark beeinflussen sollte, sowie Keplers eigene ‚Reformation‘ der Sicht auf den Kosmos. Außerdem erfahren wir von der ‚Winterkönigin‘ und der Neuorientierung der Kirchenmusik (was wirklich interessanter ist, als es sich für viele anhören mag) und die brutale und wendungsreiche Endphase des Krieges, die sich über ein Jahrzehnt hinzog und ganze Landstriche entvölkerte – diese Phase wird in drei eigenen Artikeln abgehandelt.


    Neben der ausgiebig kommentierten Zeitleiste, die man ja aus den anderen Magazinen gewohnt ist, gibt es auch noch Artikel über Gerhard Mercator, die Rosenkreuzer und Andreas Gryphius, der diese düstere Zeit in seine Dichtung packte.


    Der 30-jährige Krieg und andere Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken haben sich tatsächlich global ausgewirkt und viele Europäische Länder waren – nicht unbedingt aus religiösen Gründen – daran massiv beteiligt, was diese neue Ausgabe der GEO-Epoche wunderbar verdeutlicht – wie auch die Tatsache, dass es noch viel mehr dazu zu lesen gäbe, weswegen die Artikel auch immer wieder mit Literaturhinweisen versehen. Auf jeden Fall lesenswert.