Herzogtum Oberösterreich, anno 1405. Adrian von Bitterstedt, gelehrter Benediktinermönch und Spezialist für antike Texte, visitiert die Abtei Ennswalden. Dort soll eine apokryphische Schrift lagern, ein fünftes Evangelium, das, fiele es in unbefugte Hände, der Kirche größten Schaden zufügen kann und deshalb gesichert werden soll. Doch seine wahre Mission ist eine andere. Im Auftrag einer Bewegung, die der Amtskirche den Kampf angesagt hat, forscht er insgeheim nach dem verschollenen "Testament des Athanasius", das die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Adrians Mission ist hochbrisant und brandgefährlich-denn auch der gelehrte Mönch ist nicht, was er zu sein scheint.
Sehr guter historischer Roman
Das Cover passt absolut zum Buch und dem Thema, zeigt es doch die Fassade eines Klosters, dunkel, geheimnisvoll und unzugänglich. Ansonsten ist es ein sehr dickes Taschenbuch 475 Seiten. Dieser Roman entwickelt sich von der ersten Zeile an genauso. Das Thema und die Geschichte sind sehr spannend umgesetzt. Es geht um 31 Tage im Mittelalter, in denen eine als Mönch verkleidete Frau in der Abtei Ennswalden nicht nur ihrem eigenen Auftrag nachgehen, sondern sich auch noch um eine Mordserie kümmern muss. Ganz geschickt verbindet Peter Orontes die Geschehnisse miteinander und sorgt mit seinem fesselnden Schreibstil dafür, dass der Roman ein echter Page-Turner geworden ist. Die Figuren sind authentisch und auch wirklich so beschrieben und dargestellt, dass man sich als Leser quasi mitten im Geschehen sehen kann. Ein sehr gelungener Roman!