Peter Orontes - Die Mönchin

  • Herzogtum Oberösterreich, anno 1405. Adrian von Bitterstedt, gelehrter Benediktinermönch und Spezialist für antike Texte, visitiert die Abtei Ennswalden. Dort soll eine apokryphische Schrift lagern, ein fünftes Evangelium, das, fiele es in unbefugte Hände, der Kirche größten Schaden zufügen kann und deshalb gesichert werden soll. Doch seine wahre Mission ist eine andere. Im Auftrag einer Bewegung, die der Amtskirche den Kampf angesagt hat, forscht er insgeheim nach dem verschollenen "Testament des Athanasius", das die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Adrians Mission ist hochbrisant und brandgefährlich-denn auch der gelehrte Mönch ist nicht, was er zu sein scheint.



    Sehr guter historischer Roman


    Das Cover passt absolut zum Buch und dem Thema, zeigt es doch die Fassade eines Klosters, dunkel, geheimnisvoll und unzugänglich. Ansonsten ist es ein sehr dickes Taschenbuch 475 Seiten. Dieser Roman entwickelt sich von der ersten Zeile an genauso. Das Thema und die Geschichte sind sehr spannend umgesetzt. Es geht um 31 Tage im Mittelalter, in denen eine als Mönch verkleidete Frau in der Abtei Ennswalden nicht nur ihrem eigenen Auftrag nachgehen, sondern sich auch noch um eine Mordserie kümmern muss. Ganz geschickt verbindet Peter Orontes die Geschehnisse miteinander und sorgt mit seinem fesselnden Schreibstil dafür, dass der Roman ein echter Page-Turner geworden ist. Die Figuren sind authentisch und auch wirklich so beschrieben und dargestellt, dass man sich als Leser quasi mitten im Geschehen sehen kann. Ein sehr gelungener Roman!

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    Spannung garantiert


    Ein gelehrter Benediktinermönch erhält vorgeblich den Auftrag in der Abtei Ennswalden nach dem fünften Evangelium zu suchen. Doch in Wirklichkeit soll er einen Brief aufspüren, der das Glaubensfundament der Kirche erbeben lassen könnte. Diese Mission ist umso gefährlicher, als dass es sich bei dem Mönch um eine Frau handelt …

    Zuerst dachte ich, dass ein Teil ‚Im Namen der Rose‘ gepaart mit Ideen aus ‚Die Päpstin‘ hier Taufpate gestanden hat. Aber der Eindruck täuscht, es ist trotz einiger Analogien, die an die beiden Romane erinnern könnten, ein eigenständiger, grandioser und spannender Roman entstanden, der einen nicht loslässt.

    Eine eindrucksvolle Handlungsdichte, mit vielen Wendungen und interessant erzählt, lässt eine Zeit aufleben, die viel an Dramatik zu bieten hatte. Peter Orontes versteht es, die Epoche plastisch zu beschreiben, das Klosterleben wird erlebbar und Adrian(a)s Geschichte wird packend und unterhaltsam zugleich erzählt. Hilfreich ist das Personenverzeichnis und die Übersicht der Tageszeiteinteilung zu Beginn. Ein Glossar und ein Nachwort runden den Roman letztendlich ab.

    Die Leserschaft darf sich auf einen historischen Krimi freuen, dessen Lektüre lohnend ist. Klare Leseempfehlung für Liebhaber des Genres.

  • Homoiousios oder homoousios?

    Dies ist nun mein zweiter historischer Roman von Peter Orontes und auch dieses Mal war ich von seinem Schreibstil und vom Inhalt des neuen Romans ganz begeistert. Der Spannungsbogen wurde bis zum Schluss gehalten. Sätze wie „noch ahnte sie (Adriana) nicht, wie furchtbar sich diese (sorgenvolle Unruhe) bestätigen sollte“ (S. 102) haben mich begeistert und ich habe jede Seite genossen. Dank der hervorragenden Struktur des Buches konnte ich problemlos der packenden Handlung folgen. Der Leser wird mit kurzen Zusammenfassungen der Ereignisse und die daraus gebildeten Schlussfolgerungen immer wieder mitgenommen.

    Dieses Buch hat zwei Handlungsstränge und ich fand beide sehr interessant. Einerseits soll die Hauptprotagonistin Adriana, die als Mönch Adrian im Kloster Ennswalden zu Gast ist, zusammen mit dem katalanischen Mönch Guillermo in geheimer Mission nach einem verschollenen blasphemischen fünften Evangelium suchen. Andererseits wird sie vom Abt Florian gebeten, die brutalen Morde an den Mönchen des Konvents aufzuklären. Nebenbei entwickeln Adriana und Guillermo Gefühle füreinander.

    Ich fand das Personenverzeichnis mit Nennung der wichtigsten Personen, der Lageplan des Klosters sowie die Zeiteinteilung zu Beginn des Buches sehr hilfreich. Die historisch belegten Personen sind dabei separat aufgeführt. Dank des Nachwortes konnte ich Fiktion und Realität gut auseinander halten.

    Fazit:

    Absolute Kauf- und Leseempfehlung.

  • Mordserie im Kloster

    Abtei Ennswalden, 1405: Der gelehrte Benediktinermönch, Adrian von Bitterstedt, ist Spezialist für antike Schriften und visitiert in der Abtei Ennswalden. Seine Aufgabe ist es eine geheime Schrift, das fünfte Evangelium, zu finden. Sollte das in falsche Hände geraten, kann es der Kirche großen Schaden zufügen und soll daher gesichert werden. Seine wahre Mission ist jedoch eine andere. Im Geheimen forscht er nach dem verschollenen Brief des Athanasius, der die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Seine Mission ist brandgefährlich und er selbst hat ebenso ein Geheimnis. In Wahrheit ist er Adriana von Bronnen, die als Mönch verkleidet ihr gefährlichstes Abenteuer beschreitet.

    Die Handlung konnte mich schon zu Beginn fesselnd. Man verfolgt hier zwei Handlungsstränge. Zum einem die Suche nach dem fünften Evangelium bzw. dem verschollenen Brief des Athanasius als geheime Mission und dann hat Adriana noch den Auftrag von Abt Florian bekommen, ihn bei der Suche nach dem Mörder zu unterstützen. Es bleibt spannend bis zum Schluss. Durch immer wieder eingeworfene, geheimnisvolle Cliffhänger wird man zum Lesen angeregt. Beim Lesen kann man auch sehr gut miträtseln wer hinter der Mordserie im Kloster stecken könnte und wenn man denkt man ist auf der richtigen Spur, wird man auf ein paar Seiten später wieder auf eine falsche Fährte gelockt. Die Auflösung kommt mit einem aufregenden Showdow und auch sehr unerwartet.

    Die Hauptprotagonistin Adriana finde ich sehr clever und auch mutig. Mutig vor allem, weil sie sich als Mönch Adrian ins Kloster begibt.

    Der Schreibstil ist fesselnd und geheimnisvoll. Durch die guten Beschreibungen kann man sich die Protagonisten und vor allem auch die Handlungsorte sehr gut vorstellen.

    Mein Fazit:

    Ein spannender historischer Roman, wendungsreich und eine tolle Hauptprotagonistin. Sehr lesenswert.


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  • Fesselnder historischer Kloster-Roman

    Das düstere Buchcover mit dem schlichten in Gold gehaltenen Buchtitel haben mich sofort zu diesem Buch greifen lassen. Der Klappentext hat mich dann veranlasst, auch das Buch zu lesen.

    Der Roman ist mit den angenehm kurzen Kapiteln und den beschreibenden Überschriften sehr gut strukturiert. Ich konnte mir die Protagonisten aufgrund der bildhafte Sprache sehr gut vorstellen, wie zum Beispiel der Kellermeister mit dem Schmerbauch oder der lüsterne Mönch mit dem Totenschädel. Der Autor Peter Orontes schafft es sehr gut, das Klosterleben lebendig und glaubhaft darzustellen. Auch die menschlichen Schwächen der Mönche werden glaubhaft beschrieben. Ich fühlte mich direkt ins Kloster versetzt. Besonders gut haben mir dabei die lateinischen Sätze gefallen, die im Anschluss sofort übersetzt wurden.

    Der Autor Peter Orontes schafft es sehr geschickt, sowohl die Suche nach dem hochbrisanten Dokument als auch die Aufklärung der Morde an einigen Mönchen fesselnd zu erzählen. Des Weiteren klärt sich das Rätsel um die Nonne Adelheid, die als Inkluse in der Nähe des Klosters wohnt und auch Kontakt zum Kloster hat.

    Fazit:

    Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen, da ich es kaum aus den Händen nehmen konnte und kann es daher uneingeschränkt weiterempfehlen.

  • Rätselhafter Geheimbund im mittelalterlichen Kloster

    Das Buchcover mit dem dunklen Kirchenportal gefällt mir sehr gut. Es sieht geheimnisvoll aus und passt wunderbar zur spannenden Geschichte. Der Schreibstil von Peter Orontes ist wieder sehr flüssig zu lesen. Mir hat seine blumige Sprache sehr gut gefallen. Die vorgestellten Hauptprotagonisten wirken authentisch. Die Mönchin Adriana von Bronnen soll als Adrian von Bitterstedt, ein Doktor der Theologie, nach einem blasphemischen Pergament im Kloster Ennswalden suchen. Ihr soll der katalanische Mönch Guillermo von Toledo zur Seite stehen, der jedoch erst Tage später nach ihrer eigenen Ankunft eintrifft. Währenddessen werden Mönche, die einem Geheimbund angehörig waren, bestialisch ermordet. Adriana wird vom Abt gebeten, diese Morde aufzuklären. Ein weiterer Handlungsstrang bildet die Inkluse Adelheid und ihr Bruder, der sie nach Jahren zufällig wieder trifft. Diese beiden scheinbar voneinander unabhängigen Handlungsstränge werden zum Schluss geschickt miteinander verknüpft und die Morde schlüssig erläutert.

    Bereits zu Beginn hatte ich von diesem Roman einen sehr positiven Eindruck, der sich bis zum Schluss durchzog. Die Laufwege der Protagonisten sind dank eines Lageplans vom Kloster Ennswalden leicht nachvollziehbar. Es gibt noch zusätzlich ein Personenverzeichnis, ein Glossar und der Autor erläutert im Nachwort noch den historischen Kern.

    Von mir also eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen

  • Ein historischer Schmöker nach meinem Geschmack

    Dies ist ein Historienroman nach allen Regeln der Kunst. Eine junge Frau, Adriana, belesen und hoch gelehrt, gibt sich als Mann und Mönch aus, um in einem Kloster Studien zu betreiben und insgeheim nach einer apokryphen Schrift, das sogenannte Testament des Athanasius, zu suchen. Diese Schrift könnte die katholische Kirche in ihren Grundfesten erschüttern, wenn sie öffentlich bekannt werden würde. Die Päpstin und der Name der Rose lassen grüßen. Der Grunddiskurs ist die Dreieinigkeit oder Dreifaltigkeit Gottes. Sind Gott, Jesus und der heilige Geist eine Einheit oder ist Jesus der Sohn Gottes und nicht markierender Teil Gottes? Nun, darüber mögen sich Theologen und Exegeten bis in alle Ewigkeit streiten (oder solange das Christentum besteht), aber im Jahr 1405 war das ein wichtiges Thema und die Meinung der allein seligmachenden katholischen Kirche zählte.

    Um dieses Schriftstück werden nun Kabalen und Intrigen gesponnen, es kommt zu Morden und gruseligen Vorfällen.

    Die Handlung ist linear erzählt, es gibt kaum Platz zu Nebenschauplätzen und Handlungssträngen außer dem Hauptstrang. Und doch ist dies ein spannendes Buch, das Narrativ ist straff gespannt, man fiebert der Auflösung entgegen.

    Adriana / Adrian ist der rote Faden und auch der Lichtstrahl, der durch die Geschichte leitet und letztendlich für die Leser die Geschichte zu einem guten Ende bringt. Als besonderes Schmankerl hat Peter Orontes den Lageplan des Klosters dargestellt und die Einteilung des Klostertages nach Gebeten.zu festen Stunden.

    Das Titelbild mit dem schönen Kirchenportal weist jedem Liebhaber von historischen Romanen den Weg zum Buch.