Bernhard Stäber, Christian von Aster, Sonja Rüther u.a. - Königsgift

  • Klappentext:

    Dass Anders van der Linden ein Talent für das Erzählen von Geschichten besitzt, war ihm gar nicht klar. Mehr als sechzig Jahre lang nicht. Bis er das Portal unter der Brücke findet. Bis er ein phantastisches Reich betritt, in dem seine Gabe Furcht wie auch Ansehen mit sich bringt. Bis er sich inmitten von Todesknechten, Mantikoren und Meistererzählern wiederfindet. Ein Land muss befreit werden – eines, in dem das bloße Erzählen von Geschichten die Vergangenheit und die Gegenwart verändert. Doch wer ist Freund und wer Feind? Es liegt an Anders, zu entscheiden, wie diese Geschichte ausgeht.


    Zehn Autor:innen erzählen in zehn Kapiteln einen phantastischen Roman.

    Ein Roman von Bernhard Stäber, Christian von Aster, Sonja Rüther, Fabienne Siegmund, Vincent Voss, Alessandra Reß, Swantje Niemann, Christian Handel, Thilo Corzilius und Theresa Hannig.


    Meine Meinung:

    Ein Roman, der von zehn Autorinnen und Autoren geschrieben wurde, von denen jeder ein Kapitel verfasst hat, das an die Ereignisse aus den vorangegangenen Kapiteln anknüpft? Und das funktioniert? Und wie das funktioniert!


    Unser Protagonist, Anders van der Linden, ist pensionierter Bibliothekar und nach dem Tod seiner Frau in eine kleine Wohnung gezogen, in der er sich nicht so richtig wohlfühlt. Auf einem Spaziergang entdeckt er ein Portal in eine andere Welt, in der Geschichten magische Kräfte haben.


    Das war die Vorlage, die Bernhard Stäber an Christian von Aster geschickt hatte, der den Faden mit einer wundervollen Geschichte in der Geschichte weiterspann, die im späteren Verlauf noch wichtig werden sollte, bevor er sie an Sonja Rüther weiterreichte. Ich werde nicht auf die einzelnen Kapitel eingehen, denn in jedem davon passiert so viel, dass ich niemandem das Vergnügen nehmen möchte, es selber zu lesen und zu genießen.


    Jede der Autor:innen hat der Geschichte einen eigenen Stempel aufgedrückt, die phantastische Welt hinter dem Portal weiter ausgebaut, eigene Handlungselemente eingebunden und eigene magische Geschichte(n) in der Geschichte erfunden. Die unterschiedlichen Schreibstile und Erzählstimmen ließen sich deutlich voneinander unterscheiden, und es gab poetisch-verträumte Kapitel, aber auch actiongeladene, überraschende und sogar eines, das richtig unheimlich war.


    Doch obwohl soviele unterschiedliche Autor:innen an dem Buch beteiligt waren, hatte die Geschichte einen roten Faden und einen gerade Handlungsverlauf. Immer wieder griffen die Autor:innen nach Elementen aus vorherigen Kapiteln und bauten diese geschickt in ihre eigene Erzählung ein. Durch das ungewöhnliche Format (ein Kapitel pro Person) gab es auch keine Längen oder Verzögerungen, wie etwa durch endlose Wanderungen oder romantische Liebesszenen (die fehlen hier zum Glück ganz). Stattdessen war ich mit Fortschreiten der Geschichte immer ein bisschen traurig, wenn ein Kapitel schon wieder vorüber war.


    Fazit:

    Ich hatte das Buch im Rahmen einer Leserunde gewonnen und wollte eigentlich immer ein Kapitel pro Tag lesen. Pustekuchen. Gegen Ende wurde es so spannend und aufregend, dass ich das letzte Drittel in einer Sitzung verschlang. Die Idee, zehn Leute ein Buch schreiben zu lassen, hat ganz wunderbar funktioniert und mich auf wunderbarste Weise unterhalten. Von mir gibt es fünf :bewertung1von5:

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Bernhard Stäber, Christian von Aster, Sonja Rüther, Fabienne Siegmund, Vincent Voss, Alessandra Reß, Swantje Niemann, Christian Handel, Thilo Corzilius und Theresa Hannig - Königsgift“ zu „Bernhard Stäber, Christian von Aster, Sonja Rüther u.a. - Königsgift“ geändert.