Alexander Oetker – Revanche

  • Ein spannender und zugleich informativer Aquitane.Krimi


    Buchmeinung zu Alexander Oetker – Revanche


    Revanche ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2023 bei HOFFMANN UND CAMPE erschienen ist.


    Zum Autor:
    Alexander Oetker, geboren 1982, ist Bestsellerautor und TV-Journalist, als Frankreich-Experte von RTL und n-tv berichtet er seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Er lebt en famille zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.


    Zum Inhalt:
    Ein Malermeister verschwindet von einer kaum besetzten Fähre, mit der er die Gironde überqueren wollte. Dann wird er mit einer Rasiermessermuschel in der Tasche tot aufgefunden. Ein ehemaliger Kollege aus Paris berichtet Luc Verlain von einer Toten, die in ihrer Badewanne ertränkt wurde und bei der ebenfalls eine Rasiermessermuschel gefunden wurde. Ist ein Serienmörder unterwegs?


    Meine Meinung:
    An den Krimis von Alexander Oetker mag ich das Flair der Aquitane und die vielen Informationen, die zum Leben und den Randbedingungen in dieser Region gegeben werden. Hier lässt der Autor seine Erfahrungen als langjähriger Korrespondent aus der Grande Nation meist unauffällig einfließen. Dazu ist der Fall gewohnt spannend und der Handlungsort Atlantikküste weckt Urlaubswünsche. Die meisten Figuren sind mit Ecken und Kanten gezeichnet und wirken glaubwürdig. Einzig Luc Verlain wirkt mir zu mächtig, fast schon wie ein Superbulle. Eine Bereicherung der Serie ist die Figur des Pariser Kommissars Yacine, der mit Luc in Paris zusammengearbeitet hat und aus den Ghettos der Pariser Vororte stammt. Luc und seine Partnerin Anouk schaffen den Spagat zwischen junger Familie mit Baby und Berufsleben trotz der hohen Belastung als Kriminalbeamte.
    Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt, aber meist folgt der Leser Luv Verlain oder seiner Frau Anouk oder Yacine. In vielen Details wird die hohe Lebensqualität in dieser Region deutlich, aber auch die Probleme, die die Einwohner haben. Der Schreibstil ist vorwiegend sachlich und doch wird die Liebe des Autors zur Region deutlich. Der Spannungsbogen beginnt moderat und steigt bis zum Finale am Badestrand fast kontinuierlich ab. Neben einigen Actionszenen wird die ermüdende und kräftezehrende Ermittlungsarbeit nicht vernachlässigt. Die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar.


    Fazit:
    Wieder hat Alexander Oetker einen spannenden Kriminalroman geschrieben, der mit seinen Informationen zu Gesellschaft, Politik und Leben in Frankreich einen deutlichen Mehrwert aufweist. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln