Lucy Guth & Marie Erikson - Wahrheitskrieger

  • Inhalt:

    Die Unruhen in Terrania toben weiter. Nachdem auch noch ein Video über die gesammelten Gehirne in den Arjai-Grotten sich im Mesh (eine Art Internet-Medien-Netzwerk) verbreiten, arten die Unruhen sogar zu einer Rebellion aus. Ihr Ziel ist es, den Medokonzern Pharamond und die Regierung dazu zu zwingen, die Wahrheit über die Gehirntransplantationen zu erzählen. Das spielt Cassalle, dem Anführer dieser Bewegung der „Wahrheitskrieger“, in die Hände…


    Währenddessen fasst Rhodan und seine Gefährten den Entschluss, nach seinem Sohn Thomas, dem Licht der Vernunft, zu suchen und ihn mit dem Jungbrunnen-Medikament von der Aphilie zu heilen. In der Hoffnung dadurch an noch mehr von diesem Medikament zu kommen…


    Mehr dazu hier: https://forum.perry-rhodan.net…opic.php?p=863128#p863128



    Beurteilung:

    Das ist ein ziemlich rasanter und actiongeladener Roman. Schlag auf Schlag überschlagen sich die Ereignisse, dass mir glatt das Zeitgefühl abhandengekommen ist. Ich hatte manchmal Schwierigkeiten zu bestimmen, wieviel Zeit zwischen den einzelnen Ereignissen vergangen ist. Und da passiert so einiges. Ein Video verbreitet sich um die Welt, in Windeseile werden Demonstrationen ins Leben gerufen, die die Firmensitze von Pharamond belagern. Cassalle und seine Wahrheitskrieger werden zu Helden verklärt und nutzen das aus. Die Regierung ist fast machtlos. Vieles erinnert mich da an unsere Gesellschaft. Leider war genau das ein Problem. Denn leider konnte ich diese Ereignisse nicht wirklich in Zusammenhang mit der Gesellschaft der Aphiliker zusammenbringen.

    Das Belohnungssystem im Gehirn der Aphiliker funktioniert nicht richtig oder nur rudimentär. Leider ist es so, dass Social Media ziemlich genau darauf beruhen, dass man das Belohnungssystem des menschlichen Gehirns ausnutzt. Weswegen mir das Szenario mit dem „Mesh“ und den verbreiteten Videos als unrealistisch erscheint. Gleiches gilt für die Demonstrationen und die Revolten. Die Aphiliker haben nur zwei Ur-Empfindungen, den Sexualtrieb und die Todesangst. Dazu ist ein Teil der Aphiliker nicht fähig, eigene Entscheidungen zu treffen, während die andere nur auf Eigennutz fixiert ist. Da erscheint es mir ziemlich unrealistisch, dass sie aufgrund eines Videos und einem möglichen Schicksal, auf einem Operationstisch zu landen, Revolten und Demonstrationen veranstalten, die wiederum für sie eine unmittelbare Bedrohung darstellen könnten. Bzw. wegen der Todesangst der Aphiliker hätten diese Demonstrationen und Revolten leicht aufgelöst werden können.

    Insgesamt erscheint mir das Anfangsszenario ziemlich passend konstruiert. Wo man gewisse Dinge einfach ausblendet. Nicht destotrotz war es ein sehr gut verfasster, spannender und mit so einigen Plot-Twists versehener Roman. Wo am Ende nochmal eine starke Wendung in der Handlung der Staffel eingeleitet wird. Trotz meiner Schwierigkeiten mit dem Plot war es für mich bisher der drittstärkste Roman in dieser Staffel. Aber wegen den Diskrepanzen erreichte der Roman bei mir nur 4 Sterne. Die 4,5 Sterne verpasst er aber nur sehr knapp.