Susan Fletcher - Florence Butterfield und die Nachtschwalbe / The Night in Question

  • Ein altes Herrenhaus mit einem großen Garten, in dem Lavendel, Mohn und Kornblumen blühen. Morgens singt der Zaunkönig in den Büschen, abends lässt man den Tag bei einem Gin Tonic unter den Apfelbäumen ausklingen. Florence Butterfield, lebenserfahren, weit gereist und ausgestattet mit unerschütterlichem Optimismus, kann sich keinen schöneren Ort für den Lebensabend vorstellen als die Seniorenresidenz Babbington Hall. Bis Heimleiterin Renata in der Mittsommernacht aus dem Fenster springt. Nur einen Tag nachdem sie Florrie anvertraute, sie sei frisch verliebt und träume von einer Reise nach Paris. Je mehr Florrie über ihr eigenes bewegtes Leben nachdenkt, desto überzeugter ist sie, dass Renata Opfer eines Verbrechens wurde...


    Miss Marple modern!



    Das Cover ist jetzt nicht so perfekt für diesen Roman. Es wird eine elegant gekleidete Frau gezeigt, doch spielt das ganze im Altenheim. Es ist zwar eine sehr vornehme Stätte, doch die Protagonistin ist weit über 80 Jahre alt. Die Geschichte um einen angeblichen Selbstmordversuch, an dem Florrie zweifelt, wird geschickt mit der außergewöhnlichen Lebensgeschichte der alten Dame verwoben. Florrie ist auf Miss Marples Spuren und muss sich dabei mit ihren Einschränkungen und ihrer Vergangenheit auseinandersetzten. Gehandicapped dadurch, dass sie im Rollstuhl sitzt, begibt sich Florrie mit dem Bewohner Stanhope auf die Suche nach der Wahrheit. Die Geschichte ist sehr interessant geschrieben. Der Schreibstil ist gut, die Figuren und die Umgebung absolut authentisch. Während des Lesens hat man die Bilder quasi vor Augen. Die Rückblicke sind an manchen Stellen etwas in die Länge gezogen, deshalb "nur" 4 Sterne. Solche Lektüre ist immer interessant und kurzweilig. Die Übersetzung passt gut.


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  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Susan Fletcher - Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ zu „Susan Fletcher - Florence Butterfield und die Nachtschwalbe / The Night in Question“ geändert.
  • Wenn dieser Damm bricht, werde ich mitgerissen


    Selten habe ich einen Roman gelesen, der seine Personen in einer derartig warmherzigen Weise vorstellt. Zwei ungeklärte Todesfälle im Altenheim haben mich zunächst an einen Krimi denken lassen, und ich erwartete Überschneidungen mit der interessanten Serie von Richard Osman.


    Tatsächlich ermitteln zwei Senioren mit kriminalistischem Gespür, aber genauso wichtig ist der zweite Handlungsstrang, der Florence Butterfields Lebensweg voller Höhen und Tiefen umfasst, dabei ein Geheimnis aus ihren Jugendjahren mit zunächst sehr vagen und zunehmend konkreteren Andeutungen umkreist und unsere Neugier nicht minder weckt: das Vorkommnis in Hackney.


    Die geschickte Verzahnung der beiden Frauenschicksale fördert die Spannung, aber nach Aufklärung auch die Einsicht die Frage der Schuld betreffend. Dabei kommt das Ganze nicht moralinsauer daher, sondern stimmt zuversichtlich durch all die positiven Erlebnisse Florries.

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  • Wenn man einen Cozy Krimi mit einem Unterhaltungsroman kreuzen würde...


    Dieser Roman ist der perfekte Mix aus dem "Donnerstagsmordclub" und "Der späte Ruhm der Mrs. Quinn". Es ist wirklich schwer zu sagen, ob er nun eher ins Genre Romane oder in die Ecke mit den Krimis gehört, weil er von beiden etwas hat.

    Leider ist er dadurch, wenn man beide Genres liest, nicht zu 100% originell, da viele bekannte Plottwists verwendet werden.


    Florence Butterfield mochte ich sehr gerne, auch wenn ich mich frage, was die pummelige, einbeinige Heldin im Rollstuhl mit der eleganten Lady auf dem Cover gemein haben soll ...

    Aber auch die anderen Figuren sind sehr sympathisch und man begleitet sie gerne durch die Handlung.


    Der Fall selbst zieht sich etwas und für mich gab es einige Längen in Florries Lebensgeschichte. Hier wird vieles immer wieder angedeutet, um es spannend zu machen und letztlich war es genau die Erklärung, die es in solchen Büchern IMMER ist. *hier virtuelles Augenrollen einfügen*

    Aber die Auflösung des eigentlichen Falls war tatsächlich originell und hat mir sehr gut gefallen.

    Da man nicht in jedem Buch eine total neue Handlung erfinden kann und mir der Großteil wirklich gefallen hat, würde ich insgesamt 4 von 5 Sternen geben.

    Dieser Roman ist der perfekte Mix aus dem "Donnerstagsmordclub" und "Der späte Ruhm der Mrs. Quinn". Es ist wirklich schwer zu sagen, ob er nun eher ins Genre Romane oder in die Ecke mit den Krimis gehört, weil er von beiden etwas hat. Leider ist er dadurch, wenn man beide Genres liest, nicht zu 100% originell, da viele bekannte Plottwists verwendet werden.
    Florence Butterfield mochte ich sehr gerne, auch wenn ich mich frage, was die pummelige, einbeinige Heldin im Rollstuhl mit der eleganten Lady auf dem Cover gemein haben soll ... Aber auch die anderen Figuren sind sehr sympathisch und man begleitet sie gerne durch die Handlung.

    Der Fall selbst zieht sich etwas und für mich gab es einige Längen in Florries Lebensgeschichte. Hier wird vieles immer wieder angedeutet, um es spannend zu machen und letztlich war es genau die Erklärung, die es in solchen Büchern IMMER ist. *hier virtuelles Augenrollen einfügen*
    Aber die Auflösung des eigentlichen Falls war tatsächlich originell und hat mir sehr gut gefallen. Da man nicht in jedem Buch eine total neue Handlung erfinden kann und mir der Großteil wirklich gefallen hat, würde ich insgesamt 4 von 5 Sternen geben.

  • Nach einem erfüllten Leben ist Florence Butterfield im Seniorenheim Babbington Hall untergekommen. Auch wenn sie meist für sich bleibt, so entgeht ihr doch fast nichts. Als erst Archie nach einem Sturz auf den Kopf stirbt und wenig später die Heimleiterin Renata, die aus dem Fenster stürzte, ist sich Florrie sicher, dass es kein Suizidversuch war, war Renata doch gerade frisch verliebt. Florrie geht der Sache nach und erhält Unterstützung von dem pensionierten Lateinlehrer Stanhope Jones.


    Man braucht etwas Geduld mit dieser Geschichte, denn der Schreibstil ist etwas ausufernd. Nicht alles wird auserzählt, sondern manches nur angedeutet.


    Florence Butterfield, genannt Florrie, hat nur noch ein Bein und sitzt im Rollstuhl. Sie mag es, ihren Sherry unter einem Apfelbaum im Garten zu genießen. Geistig ist sie noch voll auf der Höhe und so muss sie einfach nachforschen, als es diese mysteriösen Todesfälle gibt. Stanhope Jones mag wie sie den Garten und er hat ein Auge auf Florrie geworfen. Daher hilft er ihr bei den Ermittlungen und so lernt man auch die anderen Bewohner kennen.


    Florrie ist eine liebenswürdige Person, die eine positive Sicht auf die Welt und die Menschen hat. Sie hat sich nie um Konventionen geschert und bei ihrem Erinnern erfahren wir, wie es ihr in ihrem Leben ergangen ist. Nicht immer lief alles glücklich, doch Florrie ließ sich nie unterkriegen. Ihre Mitbewohner im Seniorenheim interessieren sich nicht für Florries Geschichte und sie erzählt auch nicht ungefragt.


    Die Ermittlungen gehen nicht leicht voran, nehmen oft Umwege, kommen aber dann doch ans Ziel, das wirklich fürchterlich ist.


    Mir hat diese Geschichte gut gefallen, auch wenn sie ruhig etwas straffer erzählt werden könnte.


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