Welche Bücher habt ihr im Oktober 2023 gelesen?

  • Mein Oktober


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    Gerhart Hauptmann - Bahnwärter Thiel


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    Gerhart Hauptmann - Fasching


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    Alessandro Manzoni - Die Verlobten Band 1

    Alessandro Manzoni - Die Verlobten Band 2

    Das Nibelungenlied


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    Nathaniel Hawthorne - Der graue Streiter


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    Das Rolandslied

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    Candice Millard - Der Fluss der Götter

    Eine eingängig zu lesende Darstellung der Nil-Expeditionen, die Mitte des 19. Jahrhunderts Richard Francis Burton und John Hanning Speke unternommen haben, um die Quelle des längsten Flusses der Welt zu finden. Ebenfalls porträtiert wird der Afrikaner Sidi Mubarak Bombay, der den beiden als Karawanenführer unentbehrliche Dienste leistete. Der Stoff, aus dem man sonst Romane macht, aber den kolonialen Gestus der beiden Entdecker kritisch einordnend.


    Kerstin Ehmer - "Diese Freiheit bedeutet mir alles". Das Leben der Kathleen Scott

    Eine eindrückliche Biographie über eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die ihren eigenen Weg gegangen ist, so abgedroschen das nun auch klingen mag. Die Widersprüchlichkeiten in der Person (zum Beispiel ihre kritische Haltung gegenüber dem Frauenwahlrecht) haben mich am meisten fasziniert.


    Zadie Smith - Betrug

    Der mit Abstand beste Roman dieses Monats. Näheres dazu liest an besser in meiner Rezension (Die Scott-Biographie habe ich auch rezensiert, "Der Fluss der Götter" werde ich bei Gelegenheit noch rezensieren, denke ich).


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    Ursula K. Le Guin - Der Magier der Erdsee

    Ich habe da mal reingeschnuppert, weil ich die Ghibli-Adaption so sehr mag. Dieser erste Band ist durchaus interessant und bei Gelegenheit werde ich auch weiter fortfahren in der Reihe. Besonders hat mir gefallen, dass ein Großteil des "Abenteuers" spiritueller Natur war und dass Protagonist Sperber die meiste Zeit auf sich allein gestellt ist, obgleich schon einige Schauplätze besucht werden.


    Charles Lewinsky - Rauch und Schall

    Ein pfiffiger Roman über Goethe, der an einer Schreibblockade verzweifelt und den entscheidenden Rat ausgerechnet von seinem verhassten Schwager Christian August Vulpius erhält. Alles sehr edel und vornehm, wie man es von Lewinsky erwarten kann, aber durchaus witzig und hier und da auch etwas frech. Da muss Goethe gar nicht kotzen.


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    Martin Walker - Troubadour

    Neuester Titel der Bruno, chef de police-Reihe. Ein netter, beschaulicher Krimi, der gutes Essen und das "gute Leben" zelebriert und nebenher einen betulichen Kriminalfall erzählt. Die kulinarischen Exkurse waren in der Tat appetitmachend, der eigentliche Kriminalfall war angenehm mit einer kleinen Geschichtsstunde verbunden und ansonsten sehr authentisch gestaltet, Zuständigkeitsdiskussionen und Videoschalten inklusive.


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    Nicole Cushing - A Sick Gray Laugh

    Der für mich schwächste Titel des Monats. Die Erzählfigur behauptet, seit einiger Zeit Medikante gegen Depressionen zu nehmen und seitdem "The Greyness" wahrzunehmen, eine alles durchdringende Substanz, die Leute irgendwie plump macht oder so. Es folgt ein (weitestgehend fabulierter) Exkurs in die lokale Stadtgeschichte, deren Anfänge in der Pionierzeit voller Sektierer und Spinner gewesen zu sein scheint. Zurück in der Gegenwart schlägt die Autorin zwei, drei groteske Volten, stellt die Zuverlässigkeit der (ohnehin bizarren) Erzählfigur zur Disposition und lässt mich ratlos zurück.

  • Charles Lewinsky - Rauch und Schall

    Ein pfiffiger Roman über Goethe, der an einer Schreibblockade verzweifelt und den entscheidenden Rat ausgerechnet von seinem verhassten Schwager Christian August Vulpius erhält.

    Den habe ich seit heute Mittag hier liegen, weil ich Lewinsky seit "Melnitz" als Erzähler sehr gerne lese.

    Christian August Vulpius? Der mit dieser Räuberpistole?

    Ist das ein Buch ein Schwank????

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Charles Lewinsky - Rauch und Schall

    Ein pfiffiger Roman über Goethe, der an einer Schreibblockade verzweifelt und den entscheidenden Rat ausgerechnet von seinem verhassten Schwager Christian August Vulpius erhält.

    Den habe ich seit heute Mittag hier liegen, weil ich Lewinsky seit "Melnitz" als Erzähler sehr gerne lese.

    Christian August Vulpius? Der mit dieser Räuberpistole?

    Ist das ein Buch ein Schwank????

    Ja, genau der. Der Räuber-Text spielt in "Rauch und Schall" auch eine wichtige Rolle. Insofern ist das Buch durchaus ein Schwank, der mit dem Nimbus, der den Dichterfürsten sonst immer umgibt, spielt.

  • Der Räuber-Text spielt in "Rauch und Schall" auch eine wichtige Rolle.

    Oh je ... das wird aber jetzt spannend.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Für mich war das ein sehr guter Lesemonat Oktober, mit einer Enttäuschung, die aber auch meiner hohen Erwartungshaltung zu verdanken war:


    56 Si Rezuo, Peng Wenlan – Chine 286 S **** Nun, dieser prächtige Bildband mit ebenfalls reichlich Text lag lange Zeit auf meinem Lesepult, bzw “Ambo”. Ich las das Buch nicht, sondern schaute mir die wunderbaren, oft grossformatigen, Photos an, die einen Querschitt durch ganz China geben. Mit einer Herausgabe jedoch vor etlichen Jahren kam sicherlich das moderne, urbane China zu kurz.


    57 Hugo Lindenberg – Un jour ce sera vide/Eines Tages wird es leer sein, 213 S **** Die ungleich-gleiche Freundschaft zwischen zwei Jungs während eines Urlaubs in der Normandie. Vieles trennt sie, und der Ich-Erzähler steht “neidisch” vor seinem Freund. Sehr gut geschrieben und irgendwie “anders”.


    58 Miku Sophie Kühmel – Kintsugi 295 S **/* Die Anspielungen auf japanische Künste und kaum übersetzbare, wunderbare Begriffe liessen mich Bestes hoffen. Es stand dann, zumindest im von mir gelesenen Teil, krass dem Ficken und Vögeln entgegen. Muss das sein? Nu, vielleicht…


    59 Elisa Shua Dusapin – Le vieil incendie 140 S ***/* Zur Haushaltsauflösung der Elternwohnung in einem schönen Waldflecken treffen zwei Schwestern nach langer Zeit aufeinander. Die eine NY-gestresste Vielschreiberin, die Daheimgebliebene eher ein Naturtyp und mit Stummheit geschlagen. Wie nähern sie sich erneut an? Vielleicht nicht ganz so überzeugend wie “Winter in Sokcho”?


    60 Christoph Poschenrieder – Ein Leben lang 295 S ***** Ausgehend von einer wahren Begebenheit in München erzählt Poschenrieder das fast unglaublich(e), sture Beharren von fünf Freunden auf die Unschuld ihres des Mordes angeklagten Freundes. Wer von uns kann sich einen guten Freund schon als Mörder vorstellen? Stark erzählt, perspektivisch mit sieben Stimmen.


    61 François Beaune – Omar et Greg 147 S ***** Dieses Buch von zwei fast Aussenseiterfiguren will uns doch irgendwie näherbringen, wie Menschen in den Bannkreis von Extremisten geraten können. Diese eigentlich lieben Kerle kommen früher oder später mit der “Front National” in Berührung. Radikalisierung? Ein wichtiges Thema, eine gute Annäherung!


    62 Erich Kästner – Emil und die Detektive 171 S **** Na, das war ein Reread nach wohl fünfzig Jahren! Oder auch ein erneutes erstes Lesen, den irgendwie war wieder alles neu! Heute vergab ich allerdings “nur” vier Sterne.


    63 Hartmut Rosa – Demokratie braucht Religion 75 S ***** Ich fand diesen essayartigen Vortrag während einer Würzburger Tagung sehr interessant, vielschichtig und stimulierend zum eigenen Nachdenken. In einer Zeit der Beschleunigung äusserer (Gesellschaft, Entwicklung, Konsum, Wirtschaft) und innerer (Burn-Out, Überforderung, das Gefühl, nicht mehr hinterherzukommen…) Art braucht es eine Form der Gegenkraft, der Resonanz, die – so Rosa – eben auch besonders durch religiöse Antworten gegeben ist. Interessant, dass Gregor Gysi in seinem Vorwort dieser Bestimmung zustimmt.

  • Na, das war ein Reread nach wohl fünfzig Jahren!

    Wie kam es denn dazu?

    Ich hatte einfach Lust, ein paar alte Schmöker wiederzulesen. So dann später im November "Der Fänger im Roggen" von Salinger. Ich möchte auch noch etwas von Astrid Lindgren wiederlesen... Ich mache wohl zu wenig rereads...

  • Ich hatte einfach Lust, ein paar alte Schmöker wiederzulesen.

    Geht mir derzeit auch so. Obwohl ich mit dem Reread eigentlich warten wollte, bis ich 70 bin. Doch wer weiß, was bis dahin ist.

    Yep! Manchmal sage ich mir: och, es gibt noch soo viel zu entdecken, da brauchst Du nicht mit rereads anzufangen. Doch desletzt war ich auch einige Male enttäuscht von Empfehlungen. Also doch auf sichere Werte zurückgreifen???

  • Yep! Manchmal sage ich mir: och, es gibt noch soo viel zu entdecken, da brauchst Du nicht mit rereads anzufangen.

    Und ich habe eh sooo viele Bücher, die ich nicht schaffe zu lesen. Aber mittlerweile sehe ich das anders und vergleiche das mit den Gesprächen mit meiner Freundin.

    Wir sind beide Leseratten und handarbeiten gerne. Und wenn wir uns nicht sehen können, telefonieren wir abends viel und unterhalten uns drüber. Und es ist so schön, jemanden zu haben, mit dem man sich über gleiche Hobbys unterhalten kann. Auch wenn wir uns dabei oft wiederholen.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • Doch desletzt war ich auch einige Male enttäuscht von Empfehlungen.

    Hoffentlich nicht von einer von meinen :uups: Wobei ich ja manchmal Bücher nenne, die ich noch nicht gelesen habe - dies zu meiner Entschuldigung :-,

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • Doch desletzt war ich auch einige Male enttäuscht von Empfehlungen.

    Hoffentlich nicht von einer von meinen :uups: Wobei ich ja manchmal Bücher nenne, die ich noch nicht gelesen habe - dies zu meiner Entschuldigung :-,

    Nein. Ich dachte nicht an Deine Empfehlungen. Eher an Hypes, die hier und da gemacht werden.

  • Mein Lesemonat Oktober 2023. :D


    Bücher:


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    1. Die Tausend Leben des Ardor Benn (Die Abenteuer des Meisters von List und Tücke, Band 1) - Tyler Whitesides

    2. Das Schicksal der Zwerge (Die Zwerge, Band 4) - Markus Heitz


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    3. Im Kopf des Bösen: Der Sandmann - Petra Mattfeldt und Axel Petermann

    4. Schwarze Akte: Die spannendsten Kriminalfälle aus aller Welt - Anne Luckmann und Christopher Bücklein


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    5. Der zerstreute Zeitreisende - Terry Pratchett

    6. Der Hof der Finsternis ( Vamoyria, Band 1) - Victor Dixen


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    7. ZEIT Verbrechen 2: Die spannendsten Kriminalfälle aus Deutschland - Sabine Rückert

    8. Swipe. Meet. Repeat.: Von skurrilen Dates, gebrochenen Herzen und Schmetterlingen im Bauch - Ivonne Ludwig

    9. Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen - Ella Carina Werner


    Manga:


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    1. Choujin X 4 - Sui Ishida

    2. #DRCL: Midnight Children 1 - Shin'ichi Sakamoto


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    3. Dorohedoro 2 - Q Hayashida


    Comics:


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    1. Something is killing the Children 2 - James Tynion IV.

    2. Something is killing the Children 3 - James Tynion IV.

    3. Solo Leveling 8 - Chugong

    Someday you will be old enough to start reading fairy tales again. C.S. Lewis :love:


    Logic will get you from A to B. Imagination will take you everywhere. Albert Einstein :love:

  • Mein Oktober:


    abgebrochen:

    13. Adriana Altares – Besser allein als in schlechter Gesellschaft

    Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien, und sie behalten engen Kontakt. Den 100-jährigen Geburtstag können sie wg der Pandemie nicht gemeinsam feiern, telefonieren aber häufig.

    Geht es der Autorin wirklich um die Tante? Oder nicht eher darum, dem Leser ihren Liebeskummer zu vermitteln, weil ihr Mann sie nach 30 Ehejahren verlassen hat? Auch die Erzählperspektive ist nicht gut gewählt: Antares schlüpft in die Rolle ihrer Tante und betrachtet ihr – Antares‘ - Leben quasi von einem künstlichen Außenpunkt. Finde ich unredlich und langweilig obendrein.


    14. Philipp Oehmke – Schönwald

    Den Schönwalds konnte ich von Anfang an nichts abgewinnen, also habe ich nach 50 Seiten das Handtuch geworfen.



    gelesen:

    112. Natalie Haynes – Die Heldinnen von Troja :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ---> Buch des Monats

    Konsequent durchgehaltene feministische Sicht auf den trojanischen Krieg aus den Augen verschiedener Frauen aus Troja und Griechenland.

    Begeisterung pur! Ich habe jede Seite des Buches genossen, weil ich es liebe, wenn Autoren einen bekannten Stoff bearbeiten, ihn dabei so drehen, dass der Leser ihn aus einem neuen Blickwinkel betrachtet.


    113. Andrea Camilleri – Jagd nach einem Schatten :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Samuel Ben Nissim Abul Farag, Sohn eines Rabbi, landet unter kuriosen Umständen in einem Konvent, wechselt vom Judentum zum Katholizismus, heißt dann Guglielmo Raimondo Moncada, wird Liebling von Kardinälen und Päpsten. Wg eines Verbrechens auf der Flucht taucht er als Flavio Mitridate wieder auf.

    Das Leben einer unsympathischen historischen Figur, von dem nur wenig detailliert überliefert ist, hat Camilleri zum Inhalt der kurzen Romanbiographie gemacht. Schade, dass der Autor die Lücken nicht mit seiner Phantasie gefüllt (und am Ende beides kenntlich gemacht) hat.


    114. Anika Landsteiner – So wie du mich kennst :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Karla fliegt nach New York, um die Wohnung ihrer verstorbenen Schwester Marie aufzulösen. Als sie verstörende Fotos findet, verändert sich ihr Bild der Schwester und ihres eigenen Lebens.

    Aus der Perspektive beider Schwestern erzählte Handlung, gut lesbar, aber leider ein moralisches Postulat am Ende übergestülpt.


    115. Wolf Haas – Eigentum :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Biographische Erzählung des Autors über seine Mutter. Schmerzlich und dennoch mit trockenem Humor geschildert, der Liebe, Distanz und Ärger ausdrückt – alles, was er am Totenbett der Mutter empfindet.


    116. Joachim Zelter – Wiedersehen :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Thorsten Korthausen, der Deutschlehrer, und sein ehemaliger Schüler Arnold Litten wollen sich nach Jahrzehnten nochmal treffen. Beide betrachteten einander als Meilensteine ihres Lebens. Doch dann wird aus seinem Abend zu zweit eine Party, die ausufert und peinlich verläuft.

    Sprachlich sehr gelungen, inhaltlich belanglos.


    117. Riley Sager – Schwarzer See :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Emma Davis, Malerin, arbeitet ständig in ihren Bildern das Trauma ab von drei Freundinnen, die aus einer gemeinsamen Hütte im Sommercamp vor 15 Jahren verschwanden. Jetzt kehrt sie zurück, und das Ereignis scheint sich zu wiederholen.

    Spannend geschrieben. Weit hergeholtes Ende.


    118. Bernardine Evaristo – Mr. Loverman :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Barry Walker führte mit seiner Frau Carmel jahrzehntelang eine alltägliche Ehe mit Kindern, Haus und Freunden. Und doch gehört seine Liebe seit Kindertagen seinem Freund Morris, der wie er als junger Mann von Antigua nach England auswanderte. Carmel ahnt, dass ihr Mann sie betrügt, allerdings nicht, mit wem. Während sich ihre Ehe auf den Abgrund zubewegt, entscheidet Barry, dass er sich endlich zu Morris bekennen will. Aber ist das möglich, nach all den Jahren im Verborgenen?

    Lebendig erzählt, emotional fesselnd und spannend. Auch wenn man einige Wendungen vorhersieht, bleibt das Interesse an der Handlung und den sympathischen Figuren groß.


    119. Hervé Le Tellier – All die glücklichen Familien :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Muss man seine Familie lieben? Die intrigante Mutter, die ihren Sohn bei ihren Eltern abgibt, um im Ausland das Scheitern ihrer Ehe zu verwinden; den geizigen Stiefvater mit einem geheimen Konto in der Schweiz; einen nur »Erzeuger« genannten biologischer Vater und dessen osteuropäische Geliebte; eine Tante mit legendärem Männerverschleiß; einen verkappt homosexueller Onkel; einen patriarchaler Großvater. Mittendrin Hervé Le Tellier, der sich erstaunlich gelassen, wenn auch bisweilen sehr verzweifelt, durch sämtliche Anhöhen und Abgründe müht.


    120. Rafik Schami – Wenn du erzählst, blüht die Wüste :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    In einem fiktiven arabischen Land herrscht der weise König Salih. Als die Königin ums Leben kommt, versinkt die einzige Tochter in tiefe Melancholie. Als Kaffeehauserzähler Karam davon erfährt, beschließt er, die Prinzessin zu heilen. Allabendlich versammelt er erzählfreudige Menschen im Palast, um die junge Frau durch die schönsten Geschichten ins Leben zurückzuholen.

    Schami bringt auch hier wieder, was er am besten kann: Einen Rahmen schaffen für Märchen und Geschichten, die er erzählt. Im Vergleich zu früheren Büchern übertreibt er hier, und die explizite Präsentation gleichberechtigter Frauen wirkt larmoyant und gewollt.


    121. Louise Penny – Tief eingeschneit :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Einsatz für Gamache in der Weihnachtszeit: In Three Pines ist ein Mord passiert, mitten auf dem zugefrorenen See während eines Curling-Wettbewerbs. Obwohl alle Dorfbewohner anwesend waren, will niemand etwas gesehen haben.

    Wieder das ruhige Setting vom ersten Band, doch die Mordmethode versteht nur, wer Elektrotechnik studiert hat.


    122. Maren Uthaug – Hannahs Lied :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Man schreibt die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Um seine Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten, muss Johan Marie heiraten, obwohl er Hannah liebt. Sie lassen sich auf dem Leuchtturm von Kjeungskjær nieder. Hier stürmt es so sehr, dass die Wellen manchmal bis zur Dachspitze reichen. Oben sitzt Johan und fühlt sich vom Leben betrogen. Doch im Laufe der Geschichte wird es immer fraglicher, wer wen wirklich täuscht.

    Eine depressiv-graue Geschichte, in der Inzest gedeiht, sich verdoppelt und multipliziert. Nicht eine Figur, zu der man sich als Leser hingezogen fühlt.


    123. Maria Borrély – Mistral :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Die junge schöne Marie lebt in ihrem malerischen Heimatdorf in der Haute-Provence wohlbehütet mit ihrer Familie zusammen. Als sie den attraktiven Olivier küsst, stürzt sie in nie gekannte Gefühle. Aber Olivier zieht weiter, Maries Welt stürzt ein, und sie zerbricht an ihrer Sehnsucht.

    Ein poetischer Roman, in dem der Wind im selben Rhythmus durch die Natur stürmt, in dem die Gefühle Marie durchdringen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)