Dianne K. Salerni - Der achte Tag

  • Was wäre, wenn es zusätzlich zu unseren sieben Wochentag einen weiteren Tag mitten in der Woche gäbe, den nur ganz wenige Menschen erleben könnten? Und was wäre, wenn dieser Tag mit einem uralten Pakt zwischen König Artus, Nimue und Merlin zu tun hätte?
    Klingt erst einmal ziemlich abgehoben und skuril? Ja, das tut es. Es eignet sich aber auch zu einer sehr spannend erzählten Geschichte, die mit "Der Achte Tag" hier von der Autorin Dianne K. Salerni vorliegt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht der dreizehnjährige Jax, der nach seinem Geburtstag auf einmal einen zusätzlichen Tag erlebt, an dem der Großteil der Menschen schläft und nur ganz wenige wach sind. Während er als Wechsler zwischen der "normalen" Zeit und dem zusätzlichen Tag wechseln kann, gibt es andere, wie die junge Evangeline, die nur am zusätzlichen Tag lebt und in großer Gefahr ist, da es Kräfte gibt, die die "normalen" Tage ausrotten wollen. Gemeinsam erleben sie beide und viele mehr einiges an Abenteuern und mensch kann als Leser*in gespannt dabei bleiben und sich gut unterhalten fühlen. Gerne mehr davon, ich freue mich schon auf Band zwei.

  • Interessante Jugendfantasy mit gelungener Verknüpfung der Gegenwart zu einer alten Legende



    Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters musste der 12-jährige Jax zu einem von seinem Vater bestimmten, erst 18-jährigen Vormund ziehen, der als Solcher überhaupt nicht geeignet scheint. Nun lebt er der Junge bereits seit 4 Monaten dort und versorgt sich größtenteils selbst. Gleichzeitig macht er regelmäßig Besorgungen für eine, schon etwas verwirrt scheinende, ältere Nachbarin, die der festen Überzeugung ist, dass sie ihr Haus mit einem Geist teilt. Seinem Vormund Riley ist er in dieser Zeit kein Stück nähergekommen und dieser hat noch nicht mal seinen 13. Geburtstag auf dem Schirm.



    Als Jax am Morgen nach diesem Geburtstag erwacht, ist die Stadt wie leergefegt. Menschen und Tiere sind verschwunden und der Himmel sieht eigenartig aus. Es gibt auch keinen Strom, keine funktionierenden Uhren und alles ist totenstill. Jax scheint völlig allein zu sein, sucht verzweifelt nach anderen Lebewesen und malt sich dabei verschiedenste, ihm aus Filmen bekannte Horrorszenarien aus. Um sein Überleben zu sichern, tut er sogar etwas, was er normaler Weise verabscheuen würde. Als er nach einem langen einsamen Tag erschöpft ins Bett fällt, befürchtet er noch, der letzte Mensch auf Erden zu sein.



    Diese Befürchtung wird zwar am nächsten Tag zerstreut, denn es geht normal weiter und er könnte fast glauben, dass er das alles nur geträumt hat. Doch in seinem Zimmer gibt es Beweise für das Geschehene und als es dann eine Woche später erneut geschieht, muss Jax feststellen, dass er doch nicht alleine ist. Ausgerechnet sein bescheuerter Vormund ist ebenfalls anwesend und eröffnet ihm, dass er ein Wechsler mit magischem Talent ist. Riley versucht auch, ihm die Bedeutung des achten Tages zu erklären. Da Jax sich jedoch überrumpelt fühlt und mit diesen Erklärungen nicht zufrieden ist, forscht er selbst im Internet nach.



    Dabei ist er jedoch extrem unvorsichtig und auf einmal wird es gefährlich. Aber nicht nur für ihn. Auch das Mädchen Evangeline, eine der letzten Nachfahren des sagenumwobenen Zauberers Merlin, die nur an diesem 8. Tag der Woche, versteckt und bislang ohne Kontakte zur Außenwelt im Haus der Nachbarin lebt und mit der er sich, trotz Rileys Bitte, sie in Ruhe zu lassen, anfreundete, sein Vormund und eigentlich die gesamte Menschheit, schweben plötzlich in großer Gefahr…



    Von Anfang an konnte ich diesen Auftakt einer neuen Fantasy Reihe, der aus meiner Sicht sehr gelungen die Gegenwart mit einer alten Legende verknüpft, leicht und flüssig lesen. In einfacher aber trotzdem sehr bildhafter Sprache wird in der dritten Person erzählt. Meistens aus der Perspektive von Jax, gelegentlich aber auch aus der von Evangeline. Längen empfand ich beim Lesen zu keiner Zeit.



    Es machte mir großen Spaß, mich in dieses temporeiche und spannende Abenteuer zu vertiefen, dabei die verschiedenen Charaktere kennenzulernen und die Gründe zu erfahren, warum und von wem dieser zusätzliche Wochentag vor so vielen Jahrhunderten mittels eines starken Zaubers erschaffen wurde. Ein bisschen komplizierter wurde es, als die Erklärungen zu den Sippen und den verschiedenen Bündnissen innerhalb dieser magischen Zeitebene gegeben wurden. Aber auch hier konnte ich den Ausführungen letztendlich problemlos folgen.



    Sehr gut gefiel mir, dass bei den Sympathieträgern die Begriffe Anstand und Ehre auch in der heutigen Zeit noch hochgehalten werden. Und natürlich fieberte ich mit ihnen, in den für sie brenzligen oder sogar hochgefährlichen Situationen. Es gab die eine oder andere unvorhergesehene Wendung, Widersacher, von denen ich sofort wusste, dass sie gefährlich sind und auch Charaktere, von denen ich mich bis zum Schluss fragte, was ich denn von ihnen halten soll. Insgesamt bin ich begeistert.



    Obwohl die Geschichte in sich erst einmal abgeschlossen ist und auch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, bietet sie definitiv genügend Potential für eine Fortsetzung. In den Verlagsinformationen ist sogar von einer Trilogie die Rede. Der zweite Teil, mit dem Untertitel „Im Zeichen des Inquisitors“, ist bereits angekündigt und soll am 2. Mai 2024 erscheinen. Auf meiner Merkliste steht er und ich freue mich schon jetzt auf ein weiteres Leseabenteuer mit den mir im Laufe des ersten Teils lieb gewordenen Protagonisten.

  • Was würdest du mit einem weiteren Tag machen?


    Der 13-jährige Jax wacht eines Tages auf und muss feststellen, dass er alleine auf der Welt ist. Verzweifelt versucht er die Ursache des Problems zu finden, doch am nächsten Tag ist alles wieder beim Alten und er muss sich wieder mit seinem 18-jährigen Vormund Riley Pendare rumschlagen. Doch von Riley erfährt er, dass Jax die Fähigkeit hat, einen achten Tag zu erleben und dass es in dieser Welt Menschen gibt, die nur an diesem besonderen Tag existieren. Jaxs Nachbarin Evangeline ist eines dieser besonderen Mädchen, die schon bald darauf von anderen gejagt wird, um die Welt zu verändern.

    Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt und Jax gibt alles, um seine Freundschaft und die Welt zu retten.


    Der Achte Tag ist der Beginn einer Trilogie, dessen Folgebände bereits für 2024 angekündigt wurden. Dianne K. Salerni hat eine fesselnde Welt erschaffen, deren Idee magisch, mystisch und wahnsinnig interessant ist.


    Der Protagonist Jax Aubrey ist ein absoluter Sympathieträger. Sein Wesen ist so unglaublich positiv, loyal und hilfsbereit, dass man ihn nur ins Herz schließen kann. Generell sind die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und nehmen eine tolle Entwicklung. Die Freundschaft zwischen Jax und Evangeline ist absolut bezaubernd und zeigt, dass kleine Gesten eine Freundschaft zu etwas besonderem machen können.


    Die Story um den achten Tag der Woche hat mir sehr gut gefallen und ich bin absolut gespannt, welche Entwicklung in den folgenden Bänden genommen wird. Fasziniert habe ich das Buch begonnen, voller Vorfreude auf die nächsten Teile habe ich das Buch geschlossen.


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  • Der Auftaktband las sich geschwind und überraschte mich am meisten mit dem Worldbuilding im Hintergrund. Genaueres schildere ich dir spoilerfrei im Text.


    Meine Meinung zum Cover:

    Das Cover war der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde. Es wirkt als würde der Junge tatsächlich durch ein Portal in Form einer Acht gehen. Die Motive sind scharf geschnitten und wurden gekonnt kombiniert. Wenn man genau hinsieht, fallen viele Details auf. Im Grunde sieht man darauf Elemente aus der Geschichte.


    Meine Meinung zum Inhalt:

    Ich muss gestehen, dass es mir sehr schwerfiel, eine Rezension für dieses Buch zu schreiben. Es hat mir richtig gut gefallen, doch irgendwie fand ich zuerst nicht die richigen Worte dafür. Der modere Schreibstil der Autorin holte mich relativ schnell in das Geschehen hinein. Nach dem Beginn fand ich mich mitten in einer Szene mit Jax wieder, der gerade nach Hause kam. Gleichzeitig wurden mir dessen neue Lebensumstände geschildert.


    Zu diesem Zeitpunkt hatte Jax noch keine Ahnung, dass er einer der wenigen Menschen ist, die den achten Tag erleben. Verständlicherweise reagierte er mit Schock und Angst. Im weiteren Verlauf erfuhr Jax mehr darüber, wenngleich man ihm die Informationen nur Scheibchenweise gab. Durch den Sichtwechsel zwischen Jax und Evangeline bekam ich einen breiten Eindruck über das Geschehen. Die Kapitel mit Evangeline waren sehr aufschlussreich, gleichzeitig wollte ich wissen, warum sich das Mädchen in dem Haus befand. Den Klappentext hatte ich zu diesem, Zeitpunkt vollkommen vergessen und war dementsprechend neugierig. Das Mädchen wirkte stets ängstlich und eingeschüchtert. Dennoch sah ich eine kämpferische Seite in ihr, die lange verschüttet schien.


    Jax war trotz der Umstände ein aufgeschlossener Junge, den ich auf Anhieb mochte. Riley wirkte einerseits reif und erwachsen, anderseits verschlossen und seltsam, dennoch mochte ich ihn. Auf die Nerven ging mir hingegen Billy. Es hab natürlich noch weitere Protagonisten, auf die ich aus Spoilergründen nicht weiter eingehen möchte.


    Im weiteren Verlauf begleitete ich Jax beim Entdecken seiner Fähigkeiten. Sie waren zwar sehr nützlich, doch musste er sie erst kontrollieren lernen. Durch die vielen Geheimnisse um ihn herum geriet er in eine gefährliche Situation. Im selben Moment war sie für mich sehr aufschlussreich. Das Ganze löste eine Lawine von Geschehnissen aus, in der die Welt in der die „normalen“ Menschen lebten, auf der Kippe stand. An diesem Punkt begriff ich, wie umfangreich der Weltenbau der Autorin ist. Sie nahm die Artussage und machte aus ihr etwas komplett Neues. Dabei arbeitete sie ihre eigenen Ideen akribisch aus und schuf eine aussagekräftige Hintergrundgeschichte. Je mehr ich erfuhr, umso besser verstand ich die Zusammenhänge. Die Magie war vielseitig und bot erstaunliche Möglichkeiten – im positiven und negativen Sinne.


    Ich fieberte von nun an richtig mit und wollte das Erzähltempo am liebsten anschieben. Alles sollte schneller geschehen, dabei ging es doch schon Schlag auf Schlag. Hoffentlich würden die Verbündeten zusammenarbeiten und diese Wahnsinnigen aufhalten. Dann kam der finale Showdown und während ich ihn Zuhause las, nahm ich nichts mehr um mich herum. Gedanklich war ich vollkommen auf die Story fokussiert. Wie weit ging der Verrat? Wer würde siegen? Wie würde es enden? Die Spannung war wirklich immens hoch. Es gelang der Autorin mich in diesem Abschnitt mehrmals zu überraschen. Mit einer meiner Vermutungen lag ich vollkommen falsch.


    Das Ende kam und ich konnte aufatmen. Meine Erleichterung war groß, ich musste wegen Jax und Riley kurz lachen. Die letzte Entscheidung von Jax konnte ich sehr gut verstehen.


    Mein Fazit:

    Der erste Band der Trilogie hat mir durch den Weltenbau und das authentische Verhalten der Protagonisten richtig gut gefallen. Die Autorin setzte ihre Ideen rund um die Artussage in grandioser Form um und entwickelte daraus eine spannungsreiche Geschichte. Ich begleitet Jax bei der Entdeckung seiner Fähigkeiten und fieberte vor allem ab der Hälfte mit. Das Geschehen nahm durch eine bestimmte Tat richtig an Fahrt auf und offenbarte mir nach und nach die wahren Hintergründe. Schließlich führte das Ganze zu einem nervenaufreibenden Showdown, bei dem viele Leben in Gefahr waren. Das Ende erleichterte mich sehr und weckte gleichzeitig meine Neugier auf die Folgebände. Das Buch gehört auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights von 2023.


    Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!


    Das eBook wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

  • Der 12-jährige Jax kommt nach dem Unfalltod seines Vaters in die Obhut seiner Tante Naomi. Doch plötzlich holt ihn der 18-jährige Riley Pendare ab um laut dem Willen seines Vaters bei ihm zu leben. Der Widerstand der anderen bricht, nur Jax selbst ist unzufrieden und will zu seiner Tante zurück. Doch an deinem 13. Geburtstag taucht Jax in eine neue Welt ein, denn nun hat die Woche einen Extra-Tag und daran sind König Artus und Merlin schuld. Riley und Jax sind Nachfahren von Artus und seiner Tafelrunde und sie haben spezielle Fähigkeiten. Evangeline, eine Nachfahrin von Merlin, die nur am achten Tag lebt wird von Riley beschützt und gefangen gehalten, denn andere wollen sie unbedingt in die Finger bekommen um den 8. Tag Geschichte werden zu lassen und dabei alle "normalen" Menschen zu töten.

    Das Cover des Buches ist nicht nur absolut passend, sondern auch ein echter Hingucker der neugierig macht. Die haptische Prägung der Schrift und das hochwertige Buch inkl. Lesebändchen runden das perfekte Bild ab. Zusätzlich kommen noch tolle Grafiken im Buch vor, die auch wichtig für die Handlung sind.

    Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

    Das Buch beginnt langsam, als typischer Coming-of-Age-Roman, der Jugendliche ansprechen soll. Schon bald wird man allerdings in eine Welt voller Magie hineingezogen. Und auch in die Vergangenheit inklusive der Artussage. Wer diese nicht kennt, sollte dies entweder vorher nachholen oder wird es nachher wollen.

    Dies ist der Auftakt einer Trilogie, die aber mit keinem Cliffhanger endet, sodass das Buch auch alleine für sich gelesen werden kann. Was mich betrifft, will ich die restlichen Teile, die 2024 in Deutsch erscheinen werden, definitiv lesen.

    Über manche Figuren möchte man auch gerne noch etwas mehr erfahren (v.a. ihre Vergangenheit), was vielleicht in den nächsten Teilen geschehen wird.

    Obwohl das Buch Jugendliche ansprechen soll, hat es auch mir als "Ü40" sehr gut gefallen, sodass ich es auch älteren Semestern gerne ans Herz legen möchte.

    Fazit: Fantasy meets Coming-of-Age in einem tollen Trilogie-Auftakt. 5 von 5 Sternen