Stefan Müller - der kleine metternich

  • Eine etwas andere Biografie Metternichs - Metternich, „ein warmherziger, großzügiger Menschenfreund“?


    Am 15. Mai 2023 jährt sich der Geburtstag des früheren Staatskanzlers Clemens Wenzeslaus Nepomuk Lothar Graf von Metternich-Winneburg und Beilstein zum 250. Mal. Anlass genug, um den Menschen Metternich ein wenig zu beleuchten. Die meisten von uns kenne ihn nur als Frauenheld, als Strippenzieher während des Wiener Kongresses und Unterdrücker der Pressefreiheit. Aber, war da nicht noch mehr?


    Journalist Stefan Müller findet nach ausführlichem Quellenstudium auch die eine oder andere bislang unbekannte Seite, des auch als „Kutscher Europas“ bezeichneten Staatsmannes.


    Diese Biografie enthüllt einen etwas anderen Metternich: einen interessierten, kultivierten Menschen, der gerne musizierte, Satire mochte und als Intellektueller, der mit den Geistesgrößen seiner Zeit wie Goethe oder Alexander von Humboldt korrespondiert hat. Mancher wird vielleicht fragen, wann hat er neben seinen Intrigen, Liebschaften und Politik noch Zeit für Schnurren und Pointen gefunden hat? Naja, dazwischen vielleicht? Mit irgendwas müssen ja die langweiligen Löcher zwischen zwei Intrigen oder Liebschaften gefüllt worden sein.


    Wenn stimmt, was Müller schreibt – dass nämlich Metternich sehr viel für Schnurren und Pointen übrig hatte – darf man getrost annehmen: Er hätte Vergnügen an dieser Biografie gefunden. Denn Metternich war - wie Müller herausgefunden hat „ein warmherziger, großzügiger Menschenfreund“, auch wenn ihm das keiner abzunehmen scheint.


    Fazit:


    Ich habe mich über diese kleine Biografie sehr amüsiert und werden demnächst wieder zu einer der zahlreichen Metternich-Biografen greifen.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)