Paul Collins - Not Even Wrong: A Father's Journey into the Lost History of Autism

  • Als ihr Sohn Morgan zwei Jahre alt ist, können Paul und seine Frau Jennifer nicht mehr die Augen vor der Tatsache verschließen, dass er anders als die meisten anderen Kinder ist: er kann buchstabieren und Kopfrechnen, aber er erkennt seinen eigenen Namen nicht. Viele kleine Beobachtungen fügen sich zu einem Ganzen zusammen und Untersuchungen bestätigen es: Morgan ist ein Autist. Was für die Eltern nur eine Diagnose bedeutet, ist für andere ein Stigma. Den Grund dafür sucht Paul in der Geschichte des Autismus und findet viel Interessantes, aber auch Vieles, was ihn nachdenklich macht.


    Die Eltern erkannten schon früh, dass Morgan in seiner eigenen Welt lebte, aber sie fanden es nicht schlimm. Morgan war in seiner Welt glücklich. allerdings fiel ihnen auch auf, dass der Umgang mit anderen Kindern ihm nicht nur schwerfiel, sondern mehr und mehr zu einer Qual wurde. Aber genau diesen Umgang muss er lernen, als er alt genug für die Vorschule wird. Für die Eltern beginnt ein Irrweg zwischen Kinderpsychologen, verschiedenen Schulformen, gut gemeinten Ratschlägen und Verzweiflung.


    Paul erzählt seine Geschichte sehr ehrlich. Seine ersten Gedanken waren, ob man "das" heilen kann, oder wie Morgen in unserer leistungsorientierten Gesellschaft bestehen kann. Mahr als einmal waren seine Frau und er am Ende ihrer Kräfte, wenn ihr Sohn sich so verhielt, wie er eben war und nicht so, wie sie es nach zahlreichen Therapiestunden erwarteten.


    In dieser Zeit begann Paul, sich mit der Geschichte des Autismus auseinander zu setzen, von den ersten Studien bis zum Film Rainman. Aber er setzt sich auch mit seiner eigenen Vergangenheit auseinander und erkennt Parallelen zwischen seinem Sohn und sich selbst. Und die Eltern stellen sich die ehrliche Frage: wollen wir wirklich noch ein zweites Kind und das noch einmal durchmachen?


    Irgendwann wird alles einfacher. Paul und Jennifer haben eine Schule für Morgan gefunden, in der man auf ihn eingeht und er glücklich zu sein scheint. Für Paul ist es eine bittersüße Erkenntnis: sein Sohn mag anders sein, aber in seinem Anderssein ist er glücklich. Sein Anderssein ist nicht falsch, auch wenn das die herrschenden Normen vielleicht suggerieren.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Eine deutsche Ausgabe ist noch nicht erschienen.