Durch die Seite Vorablesen.de durfte ich dieses Buch bereits lange vor Erscheinen lesen und bewerten.
Bei dem Buch "Hashtag#DDR" von Holger Kreymeier handelt es sich um einen satirischen Politthriller, welcher das Szenario durchspielt: was wäre wenn die Mauer zwischen Ost und West nie gefallen wäre. Die DDR im heutigen digitalen Zeitalter - ein interessantes Gedankenspiel.
Das Cover mit seiner dunklen, düsteren Erscheinung fand ich von Anfang an einladend dieses Buch zu lesen. In Kombination mit dem Klappentext versprach es eine interessante, etwas düstere Lektüre zu werden. Die gesamte Aufmachung des Buches erscheint schön und professionell - die des Öfteren eingefügten Twitter-Nachrichten geben dem ganzen einen digitalen Touch.
Ende der 80er Jahre stürzt Gorbatschow mit einem Flugzeug ab, daher kommt es nie zum Fall der Mauer zwischen Ost und West und die DDR überlebt. Der Autor versucht den Alltag und das Leben in der DDR auf die heutige Zeit zu übertragen - wie entwickelt sich das Leben weiter? Teilweise gelang es ihm, aber einige Dinge kommen auch völlig übertrieben und unlogisch rüber - wie kann es zum Beispiel sein, dass eine DDR - pleite und völlig heruntergewirtschaftet - einen Covid-Impfstoff haben kann, welchen sogar der Westen abkauft (und sollte der große Bruder Sowjetunion dabei geholfen haben, warum dann nicht mit Geld)?
Wir lernen einige Protagonisten auf beiden Seiten der Mauer kennen - da ist auf der einen Seite Perry, der Oppositionelle aus der DDR und auf der anderen Seite Lonzo, der YouTuber aus dem Westen, der mit seinem Video "Die Zerstörung der DDR" beide Seiten in helle Aufruhr stürzt. Ich hätte mir allerdings ein wenig mehr Umschreibung zu den Protagonisten gewünscht - sie sind für mich doch sehr im Verborgenen (blass und unklar) geblieben. Es gibt im ganzen Buch keinen Protagonisten mit dem ich mich identifizieren könnte.
Aber trotzdem fand ich dieses Buch als kurzweilige Lektüre sehr gut gelungen und spannend zu lesen.