Udo Wieczorek - Flieg, mein roter Adler I

  • Wie aus Josef Giuseppe wurde ...


    Dieses Buch ist der erste Teil einer packenden dreiteiligen Geschichte, in der es um Freundschaft, Vaterlandsliebe und dem Verlust derselben geht. Zeitrahmen sind vorab einmal die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. Schauplatz ist einerseits ein enges, armes Tal (Welsch)Tirols andererseits der Besitz der di Montis.

    Der Roman ist sehr interessant aufgebaut.


    Dem Leser werden die Protagonisten in mehreren Abschnitten vorgestellt. Da ist zum einen Vinzenz, den wir sowohl als Kind als auch als alten Mann kennenlernen.


    Dann Josef, später nur mehr Giuseppe genannt, dessen Mutter Maria von der geschmähten Dienstmagd zur Gräfin di Monti aufsteigt.

    Wir lernen nebenbei Manuell Graf di Monti und dessen besten Freund General Flavio Visarelli kennen. Der General wird im Leben der di Montis noch eine gewichtige Rolle spielen. Die Figuren sind lebendig und voller Ecken und Kanten gezeichnet.


    Eine genaue Kenntnis der damaligen Lebensumstände lassen diese Jahre dreidimensional im Kopf der Leser entstehen. Die Enge des Tals, die Borniertheit der Menschen, das soziale Gefälle, krumme Machenschaften und ein gefährliches Verständnis von „Ehre“ und „Treue“.


    Allein, der Klappentext ist ein wenig irreführend, suggeriert er doch dem Leser eine komplette Geschichte in Händen zu halten. Zu Beginn scheint der Herkunftsgeschichte von Maria und Josef, zu viel Raum gewidmet zu sein. Doch dann erkennt man, dass das vorliegende Buch nur das erste Drittel einer sehr spannenden Trilogie ist.


    Fazit:


    Der Beginn einer faszinierenden Geschichte einer Freundschaft, die durch das Schicksal verändert wird. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)