Elena Fischer - Paradise Garden

  • Kurzmeinung

    Sarange
    Bis auf einige spannendere Momente leider insgesamt recht langweilig und oft unglaubwürdig.
  • Kurzmeinung

    Marie
    Auch als Jugendroman zu lesen. Handlung unglaubwürdig. Warum ein englischer Titel ohne Bezug zum Inhalt? (PG = Eisbecher
  • Bereits nach dem ersten Kapitel wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. Elena Fischers Art zu schreiben berührte mich auf Anhieb, und Billie, die 14jährige Protagonistin, wurde sofort lebendig. Ihr Blick auf die Welt, ihr trockener Humor und ihre teils lakonischen Bemerkungen machten sie mir sehr sympathisch. Obwohl Billie und ihre Mutter Marika in einer trostlosen Hochhaussiedlung leben und trotz zweier Jobs der Mutter das Geld kaum ausreicht, um über die Runden zu kommen, gelingt es ihnen, sich immer wieder Augenblicke des Glücks zu schaffen und kleine Freuden zu genießen. Marika ist eine energiegeladene Frau, die im Moment lebt und eine sehr innige und liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter hat. Auch wenn die beiden nicht viel haben, so haben sie sich, und sie sind sich dessen bewusst. Als plötzlich die ungarische Großmutter vor der Tür steht und Marikas und Billies Sommerpläne durchkreuzt, ist bald nichts mehr, wie es einmal war. Und Billie stellt sich mehr denn je die Frage nach ihrer Identität. Sie macht sich allein im Nissan der Mutter auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater und entdeckt dadurch sich selbst und ihre Mutter neu.



    Billie ist eine mutiges, intelligentes junges Mädchen, und ihr Geschichte, die trotz vieler trauriger Momente nie bitter wird, sondern durch feinsinnigen Humor und eine hoffnungsvolle Grundnote getragen wird, hat mich sehr bewegt. Ich möchte dieses warmherzige Buch unbedingt allen, insbesondere auch jüngeren Lesern ab ca. 14 Jahren, ans Herz legen!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Entwurzelt und auf der Suche


    Es ist ein sprachlich ebenso gewaltiges wie filigranes Buch. Es ist ein Buch, das man atemlos liest und nicht weglegen kann, das aber auch Längen hat und nicht mit nüchterner Logik analysiert werden sollte.

    Es ist ein Buch über Liebe, das Leben über das, was menschliches Miteinander ausmacht, über Vertrauen.


    Die Katastrophe, die die 14-jährige Billie ereilen wird, ist von Anfang an klar, und die Autorin spart während des gesamten Buches nicht mit kleinen Spoilern. Das passt oft, wird aber mit der Zeit ein bisschen unoriginell.

    Für mich besonders inspirierend war es, den ersten Teil zu lesen, der die Anbahnung der Katastrophe beschreibt. Sprachlich ist dies auf einem grandiosen Niveau gelungen, kleinste Details sind fein beobachtet, empathisch wiedergegeben. Der Plot strotzt von der Liebe zwischen Mutter und Tochter, einer Einigkeit, die jäh beendet wird. Und die Leser:in stürzt mit ihr.


    Der zweite Teil - Billies Reise und deren Umstände - war mir ein wenig zu "abgefahren". Mir waren das ein paar zu viele glückliche Umstände und Menschen, die sich nicht drum scherten, dass eine 14-Jährige allein unterwegs ist und auch die komplette Untätigkeit der Zurückgebliebenen schien mir nicht schlüssig.


    Ohne zu viel verraten zu wollen, wurde es zum Ende hin wieder besser, versöhnlicher. Dass es ein gutes Ende gibt, kann ich hoffentlich getrost spoilern, es bleibt spannend, wie es dazu kommt.

    Nicht immer waren für mich alle von Billies Reaktionen nachvollziehbar, dennoch ist das Buch in seiner Gesamtheit eine schöne Metapher auf das Nichtaufgeben, auf Zusammenhalt, Vertrauen und Liebe.


    Sprachlich glänzend in großen Teilen, der Plot bisweilen Geschmackssache, spreche ich dennoch eine klare Leseempfehlung aus. Und danke an dieser Stelle dem Verlag und vorablesen.de für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

  • Elena Fischers Debüt-Roman "Paradise Garden" beginnt bereits ab der ersten Zeile mit solch einer emotionalen Wucht, dass ich direkt mitgerissen wurde. Die Sprache der Autorin ist sowohl unglaublich poetisch als auch angepasst an das Alter unserer 14-jährigen Erzählerin Billie; das ist meiner Meinung nach wirklich gut gelungen.

    Wir verfolgen Billie nach dem Tod ihrer Mutter auf ihrer Suche nach ihrem Vater, ihrer Herkunft und letztlich ihrer Geschichte. Durch den Schicksalsschlag wird sie gezwungen ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Obwohl die Geschichte unfassbar traurig ist, beweist das Mädchen einen riesigen Mut und Charakterstärke, die ihr nicht zuletzt vor allem durch ihre Mutter mitgegeben wurden.

    Neben einer wirklich schönen Mutter-Tochter-Beziehung gibt es in der Geschichte tolle Charaktere, die Billie auf ihrem Weg begleiten, was es zu einer echt tollen Leseerfahrung für mich gemacht hat!

    Nur zu empfehlen.

  • emotional - 4 Sterne


    Worum geht es?

    Gerade noch war alles okay und der Sommer samt möglichem Urlaub stand bevor, als Billies Mutter stirbt und die Jugendliche plötzlich halt- und planlos alleine zurecht finden muss


    Worum geht es wirklich?

    Herkunft, Neugierde und Armut.


    Lesenswert?

    Ja, war eine bewegende, aber doch irgendwie tröstliche und schöne Geschichte.

    Auch wenn man beim Lesen von Anfang an weiß, dass der Tod von Billies Mutter geschehen wird, so ist man dennoch überrascht wenn es dazu kommt. Dadurch ist man als Leser*in genau so fassungslos wie Billie. Fand ich super gut gemacht.

    Generell hat mir die Sprache gut gefallen und der Aufbau der Geschichte. Zeitgleich finde ich, dass der Klappentext schon (zu viel) verrät. Dennoch war die Richtung, in die das ganze geht, für mich ein wenig überraschend aber irgendwie schön und stimmig und mit einem passenden Ende.

    Das Cover gefällt mir sehr und auch die Qualität des gebundenen Buches ist richtig toll - vielleicht habe ich zu lange kein Buch von Diogenes mehr in den Händen gehalten. Hat mich auf jeden Fall positiv überrascht.

    An einigen Stellen sind die Nebenfiguren wirklich nicht leicht zu ertragen, aber durchweg realistisch und (leider) gut vorstellbar.

    Billie als Protagonistin mochte ich sehr, weil sie wild und aufbrausend und emotional war und trotzdem an einigen Stellen so zart und verletzlich. Finde sie hat alles, was man mit einem Teenager so verbinden kann.

    Irgendwann habe ich auch angefangen mit ihr mitzufiebern, war genau so neugierig auf das was kommen wird.

    Mir hat unglaublich gut gefallen, wie die Autorin es schafft durch ihre Art des Erzählers die lesende Person mitzunehmen in Billies verschiedenen Gefühle. Ebenfalls toll waren so viele andere Themen wie Familie und Herkunft, die noch eingeflochten wurden und eine Situation zwischen Kulturen und Generationen aufgezeigt haben.

  • Billie ist 14, als sie und ihre alleinerziehende Mutter Marika etwas Geld gewinnen. Davon wollen sie eine kleine Reise unternehmen, so dass Billie zum ersten Mal das Meer sehen kann. Doch alles kommt anders als Billies ungarische Großmutter krank wird, der Trip ins Wasser fällt und sie auf tragische Weise ihre Mutter verliert. So macht Billie sich allein auf die Suche nach ihrem Vater.


    Auf Elena Fischers Debüt „Paradise Garden“ bin ich durch die Longlist des Deutschen Buchpreises gestoßen. Es war das erste Buch von der Liste, das mich sofort angesprochen hat. Die Handlung wird aus Billies Sicht in der Ich- und Vergangenheitsform erzählt. Mit solchen Perspektiven habe ich oft Schwierigkeiten, weil Kinder und Teenager wie Erwachsene sprechen bzw. schreiben. Auch hier ist das nicht anders. Billie will zwar Schriftstellerin werden, aber dennoch klangen einige Gedanken und Aussagen von ihr nicht unbedingt authentisch.


    Im Zentrum des Romans steht die Beziehung zwischen Billie und ihrer Mutter. Die ist als Teenager aus Ungarn fortgegangen und hat sich in Deutschland ein neues, freies Leben aufgebaut. Diese Freiheit bedeutet jedoch auch, dass Mutter und Tochter jeden Cent umdrehen und auf vieles verzichten müssen. Das fällt Billie umso deutlicher auf, da die Familie ihrer besten Freundin Lea reich ist. Ihren Vater hat sie nie gekannt, die Mutter weigert sich standhaft, seine Identität zu verraten. Nach deren Tod muss Billie außerdem feststellen, dass Marika ihr in vielen Dingen nicht die Wahrheit gesagt hat.


    Mit „Paradise Garden“ habe ich zwei große Probleme: 1. Die Handlung ist völlig unplausibel. Hier unternimmt eine 14-Jährige eine wochenlange Flucht in einem Auto und niemand wundert sich, dass da eine Minderjährige unbegleitet am Steuer sitzt. (Von anderen zahlreichen glücklichen Zufällen und Begegnungen nicht zu sprechen.) 2. Die Beziehung zur Mutter wird geradezu verklärt. Ja, sie hat Billie allein großgezogen, dennoch hat sie das Mädchen mit ihrem übergroßen Drang, sich bloß an niemanden zu binden, im Prinzip in die Armut gebracht und ihr die Chance auf einen Vater genommen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich kann die Eindrücke von Naraya nur bestätigen. In den Figuren und ihren Beziehungen untereinander, zweimal Mutter-Tochter und einmal Großmutter-Tochter, steckt viel Tragik, aber ich fand einen zu großen Teil der Entwicklungen einfach unplausibel. Sei es, dass mir die Geschehnisse und Reflexionen nicht altersgemäß vorkamen, sei es, dass die zum Ende hin ausufernde Versöhnlichkeit für mich nicht zu den vorherigen krassen Ereignissen passte.

    Für einige doch schöne und spannende Momente vergebe ich gerade noch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , frage mich aber, wie dieses Buch es auf die Longlist geschafft hat. :-k Es sticht für mich in keinster Weise als besonders hervor.

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • Fantasievolles Roadmovie in Romanform


    Worum geht es in dem Buch?


    Billie, die Ich-Erzählerin, ist 14 Jahre alt und hat eigentlich den ungarischen Namen Erzsébet. Sie wächst bei ihrer Mutter Marika auf. Sie haben nicht viel Geld, die Mutter ist als Kellnerin und als Raumpflegerin tätig. Dennoch hat Billie eine schöne Kindheit, voller Liebe, voller Träume, voller Fantasie, die den Gedanken der Mutter entspringen.

    Eines Tages kommt die Großmutter aus Ungarn zu Besuch, weil sie ärztliche Hilfe in Deutschland braucht. Das bringt den Alltag von Billie und ihrer Mutter durcheinander.

    Während eines Streits zwischen der Großmutter und Marika passiert ein tragischer Unfall und Billie muss über ihre Zukunft nachdenken. Sie verspürt den Wunsch, ihren Vater zu suchen. Alleine mit dem Nissan fährt sie in Richtung Nordsee.


    Meine Meinung zu diesem Buch:


    Durch das Fernsehen und einige Internetseiten wurde ich auf das Buch aufmerksam und habe es gelesen. Die Sprache in dem Buch gefällt mir, die Hauptcharaktere Billie und ihre Mutter sind sympathisch.

    „Paradise Garden“ ist ein lesenswerter Erstlingsroman über das Erwachsenwerden, über ein Abenteuer und über die Suche nach Herkunft.

    Nie wurde das Buch langweilig. Sicherlich kommt es selten vor, dass eine 14-Jährige mit einem Auto herumfährt, aber ich halte das auch nicht für unmöglich.

    Der Schluss ist unerwartet – aber auch gut und nachvollziehbar.


    Ich vergebe fünf Sterne und empfehle das Buch weiter.

  • Roadtrip in den Norden

    Die vierzehnjährige Billie lebt mit ihrer Mutter Marika in einer kleinen Wohnung in einem Hochhaus neben der Autobahn. Die beiden haben ein gutes Verhältnis, sie kommen mir eher wie Freundinnen vor, was sicher auch daran liegt, dass Marika eine junge Mutter ist. Die Verhältnisse, in denen sie leben, sind prekär. Trotz Marikas zwei Jobs ist nie genug Geld da, doch die beiden machen das Beste draus. Als sie durch Glück an etwas Geld kommen, planen sie einen Urlaub am Meer, doch dann sagt sich Billies kranke Großmutter aus Ungarn an. Natürlich fällt der Urlaub damit ins Wasser, doch das ist nicht das Schlimmste. Die Mutter stirbt unerwartet, mit der Großmutter kommt Billie nicht klar, ihren Vater kennt sie nicht. So beschließt sie, ihren Vater suchen zu gehen. Dabei helfen ihr alte Unterlagen ihrer Mutter. Ein abenteuerlicher Roadtrip in den Norden Deutschlands beginnt.


    Ich habe Paradise Garden, das mit Billie als Ich-Erzählerin geschrieben ist, sehr gern gelesen. Die Personen sind authentisch. Wenig realistisch fand ich allerdings Billies Fahrt auf der Suche nach ihrem Vater. Eine Vierzehnjährige mit blauer Perücke fährt hunderte von Kilometer quer durch Deutschland und keinen kümmert’s? Aber sei’s drum, die Geschichte ist berührend und spricht viele Themen an: prekäre Lebensumstände, Suche nach Identität, Klassenunterschiede und damit einhergehende Dünkel, um nur ein paar zu nennen. Ein eindrucksvoller Debütroman, den ich empfehlen kann. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Dieser Roman wurde für Deutschen Buchpreis 2023 nominiert, das machte mich neugierig. Erzählt wird Geschichte eines vierzehnjährigen Mädchens Billie, das allein mit Mutter Marika lebt. Die Charaktere dieses Buchs sind wohl das, was zu Diskussionen führen könnte. Mit der Mutter des Mädchens hatte ich als Leserin so meine Schwierigkeiten. Eine energiegeladene Frau, die ihr Leben durch die unbändige Fantasie verschönert, doch meiner Meinung nach nicht ausreichend Verantwortung eines Erwachsenes gegenüber einem Kind trägt. Doch das Leben mit Marika ist für Billie schön, sie wächst glücklich auf. Die Mutter sorgt dafür, dass auch ein dunkler Tag für das Kind besonders ist. Was nicht so einfach ist, denn den Beiden fehlt an Geld. Sie können sich nichts leisten, auch wenn die Mutter zwei Jobs hat, und müssen vom Träumen allein leben. Das Leben ändert sich für Billie schlagartig, als es zu einem tragischen Vorfall in der Geschichte kommt. Hier endet das erste Teil des Romans und beginnt die Road Movie Story. Die war bedauerlicherweise alles andere, als glaubwürdig und hat mir wenig gefallen. Da ich nicht so einen großen Wert auf die Realitätsbezogenheit in der Literatur lege, hat mir der Roman alles in allem gut gefallen. Allerdings Unglaubwürdigkeit des Geschehens gehört zu meinem Kritikpunkt. Sehr gut fand ich die erste Hälfte des Romans. Glaubwürdig oder nicht interessante Charaktere dominieren die Geschichte und es macht Spaß diese zu beobachten. Ich fand "Pardise Garden" durchaus lesenswert.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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