Rüdiger Schäfer - Hundert Millionen Jahre

  • Inhalt:


    Während des Gefechts im Concorr-System wird das Generationsraumschiff SOL von eine Hyperstrudel, der durch den Einsatz der Waffe der Perlians und dem Libraschirm der SOL verursacht wurde, eingesagt. Als die Crew zu sich kommt, ist sie an einem anderen Ort transitiert. Anhand der Messungen des vor zweihundert Jahren entstandenen Jetstreams des nahen Schwarzen Loches wird ihnen klar, dass sie in M 87 befinden und damit 55 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt sind. Aber nicht nur das. Sie sind auch durch ungeheure einwirkende Kräfte rund hundert Millionen Jahre in die Vergangenheit geschleudert worden. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als sich in der Gegend umzusehen. Und darauf zu hoffen, eine Möglichkeit zurück zu finden, irgendwie zurück zur Milchstraße zu reisen. Was aber unmöglich zu sein erscheint…


    Hier mehr dazu: https://forum.perry-rhodan.net…opic.php?p=850006#p850006



    Beurteilung:


    Die eigentliche Staffelhandlung ist mit dem letzten Roman eigentlich beendet worden. Dieser Roman beschäftigt sich mit dem Schicksal der am Ende des Bandes 302 verschwundenen Raumschiffes SOL. Die SOL wurde als Generationsschiff gebaut. Wieso eigentlich, wurde bisher nicht offenbart. Das ändert sich in diesem Roman. Denn die SOL verschlägt es durch einen „Hyperstrudel“, eine Art hyperenergetisches Phänomen (könnte man auch als 5-Dimensionales-Phänomen bezeichnen), in die 55 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie Messier 87, in der sich bereits die Staffel „Odyssee“ abgespielt hatte. Und dazu noch in die Vergangenheit einer Zeit von vor 100 Millionen Jahren. Vom technischen Standpunkt gibt es für die SOL keine Möglichkeit, zurück zu reisen. Weder schafft das Raumschiff diese Strecke, noch könnte es per Zeitdilatationsflug die Zeit überbrücken. Muss also mehr oder weniger in der Umgebung rumdümpeln und nach einer anderen Möglichkeit suchen. Und das kostet Zeit. Insgesamt vergehen hier im Roman ca. 150 Jahre. Am Ende des Romans besteht der Hauptteil der Besatzung aus einer anderen Generation als noch am Anfang. Und der Autor hüpft hier in recht schneller Abfolge in ungefähr 30 oder 40 Jahre Abschnitten umher. Und erzählt dabei welche Veränderungen bzw. Problemen sich die Crew stellen musste. Dingen wie der Degeneration der Crew, das Einsammeln und Integrieren von Flüchtligen aus dem Zentrum. Ja, es gibt dort eine große Flüchtlingswelle. Nach einigen Jahrzehnten leben zwar die meisten Leute auf dem Generationsschiff (hauptsächlich in den Habitaten), haben aber kaum eine Ahnung, wie man es richtig bedient oder wartet. Dazu kommt noch ein Aufstand der Posbis und der KI SENECA. Die dann für lange Zeit ausgeschaltet wird, ohne die aber kaum etwas läuft. Zwischenzeitlich herrscht Anarchie, auf die eine diktatorische Herrschaft folgt. Bis irgendwann die „Großen Alten“, die im Laufe des Romans eine Kryomethode entwickelt haben, wieder das Kommando übernehmen. Und zum Schluss gibt es eine „kosmische Begegnung“. Oder vielleicht auch zwei! Denn der Roman endet mit einem Cliffhanger.

    Der Roman unterteilt sich für mich in zwei Hälften. Die erste Hälfte war eine Orientierungsphase. Recht interessant, gut beschrieben, aber auch etwas dahinschleppend. Ganz anders die zweite Hälfte. Recht kompakt wird hier die Geschichte eines Generationsraumschiffes geschildert. Ich empfand es als recht glaubhaft und faszinierend. Noch faszinierender fand ich die „kosmische Begegnung“ am Ende, die an die übergeordneten Großerzählung anknüpft, die bereits seit ca. Band 200 (und deutlich verstärkt seit Band 250) ab und zu auftaucht, und die irgendwann als „kosmisches Verwirrspiel“ bezeichnet wurde.

    Insgesamt brauchte der Roman einige Zeit um mich so richtig zu faszinieren, aber spätestens ab der Mitte war ich voll dabei. Es ist für mich der beste Roman dieser Staffel, auch wenn er abseits der eigentlichen Staffel spielt. Von mir gibt es gute 4,5 Sterne. Recht nah an der Grenze zu 5 Sternen. Die Story der zweite Hälfte war für mich sogar volle 5 Sterne.