Mina Albich - Wiener Todesmelodie

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Eine gelungene Fortsetzung der Reihe
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    War mir vielzuviel Österreichisch. Weder Handlung noch Protagonisten konnten mich mitreißen.
  • Fatale Akkorde



    "Wiener Todesmelodie“ ist der zweite Kriminalroman von Autorin Mina Albich mit dem Bezirksinspektor Felix Grohsman. Näher beschrieben als ein psychologischer Wien-Krimi mit Wortwitz und Schmäh. Gerade hat Grohsman noch ein Klavierkonzert besucht, als er wieder zurückgerufen wird, da sich im Kofferraum der Pianistin die Leiche ihres Freundes befindet. Gemeinsam mit Kriminalpsychologin Nicky Witt nimmt er die Ermittlungen auf. Mit jeder neuen Spur beginnt die Fassade der glitzernde Wiener Kulturszene immer weiter zu bröckeln. Die 320 Seiten sind in 13 Kapitel aufgeteilt, die jeweils mit der Datumsangabe versehen sind, sodass der Leser einen guten zeitlichen Überblick behält. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und äußerst bildhaft. Mit viel Lokalkolorit beschreibt sie den Flair, die Gebäude, Gassen und Plätze der österreichischen Metropole. Darüber hinaus gibt es zahlreiche mögliche Motive und Verdächtige, sowie einige Fakten über die klassische Musik. Erst am Ende wird alles plausibel aufgeklärt und eine logische Auflösung präsentiert. Man darf gespannt auf den dritten Band der Reihe warten.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Wiener Todesmelodie“ zu „Mina Albich - Wiener Todesmelodie“ geändert.
  • ISBN nachgetragen und Titelzeile angepasst :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Mord und Klassische Musik


    Dieser zweite Kriminalfall für Felix Grohsmann und sein Team beginnt, wie es sich für einen Musik-Krimi gehört, mit einem Paukenschlag.


    Grohsmann besucht ein Klavierkonzert im Stadtpalais der Kunstmäzenin Marie Rettenbach. Kaum hat er das Konzert verlassen, wird er auch schon wieder zurückgerufen. Im Kofferraum der jungen Konzertpianistin Dorothea Zauner, deren Klavierspiel noch eben gelauscht wurde, wird eine Leiche entdeckt. Schnell wird sie als ihr Freund Mariusz Lión identifiziert. Der junge Mann ist ein besonders begabter Pianist, dem eine große Karriere vorgesagt worden ist. Er sei auch, vor allem bei der Damenwelt, sehr beliebt und ein virtuoser und begnadeter Franz-Liszt-Interpret gewesen.


    Felix Grohsmann und sein Team, zu dem mit Ursula Manz eine neue Kollegin stößt, ermitteln fieberhaft in alle Richtungen. Mit der angehenden Kriminalpsychologin Nicky Witt hat Grohsmann ein weiteres Atout im Ärmel. Doch die Ermittlungen gestalten sich als schwierig. Nicht nur weil Dorothea Zauner eine eigenwillige Persönlichkeit ist, sondern vor allem deswegen, weil ihre Mutter die Tochter von der Welt abschottet. Daher beginnt Joe Kettler, Felix‘ Mitarbeiterin, wie schon im ersten Fall („Mexikoplatz“) auf eigene Faust zu recherchieren.

    Meine Meinung:


    Auch dieser Krimi beginnt rasant, doch bald nimmt die Autorin etwas Tempo heraus, um den Lesern die Charaktere vorzustellen. Alle jene, die „Mexikoplatz“ gelesen haben, sind Felix Grohsmann, Johanna „Joe“ Kettler, Nicky Witt und der ewig maulende Gregor Kienzle sowie Felix‘ Hund Sally geläufig. Das Team der Ermittler erhält mit Ursula Manz eine neue Kollegin, die sich nach anfänglicher Zurückhaltung recht gut einfügt. Ob sie für weitere Ermittlungen im Team bleiben wird? Felix Grohsmann ist ein guter Vorgesetzter, der seine Mitarbeiter dem Vorgesetzten gegenüber in Schutz nimmt, wenn dieser die Kollegen ungerechtfertigt zusammenstaucht. Dabei erinnert er sich immer wieder an seine Anfänge bei der Polizei, wo er ebenso wie Joe den einen oder anderen nicht ganz ungefährlichen Alleingang unternommen hat.


    Neben den Ermittlungen, bei denen wenig zusammenpasst und immer wieder neue Verdächtige auftauchen, muss sich Felix noch um seinen Neffen Lukas kümmern, der aufgrund der Ehekrise seiner Eltern, kurz entschlossen bei ihm einzieht. Auch Joes und Nickys Privatleben darf eine wohl dosierte Rolle spielen.


    Mina Albichs Schreibstil ist fesselnd und lebendig. Dafür sorgen wienerische Ausdrücke und einige Szenen, die zum Schmunzeln einladen. Zahlreiche, vermeintlich viel versprechende Spuren erweisen sich als Sackgassen. Ein Hinweis auf ein mögliches Mordmotiv findet sich gleich zu Beginn des Krimis. Die Leser haben hier einen kleinen Wissensvorsprung. Doch wie das manchmal mit Prologen ist, wird er erst einmal ignoriert. So auch bei mir. Allerdings hat es dann doch recht bald geklingelt.


    Als Wienerin gefällt es mir natürlich besonders, wenn Straßen und Plätze, die ich kenne, in Büchern eine Rolle spielen. Geschickt wird den Lesern der Unterschied zwischen modernen und alten Klavieren erklärt. Dies völlig unaufgeregt als interessanter Dialog, um den Ermittlern einen Einblick in die Welt der Klassik zu geben.


    Fazit:


    Gerne gebe ich diesem komplexen Krimi, der zahlreiche Verdächtige und mögliche Motive enthält, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)