Unterschied 5-Sterne Bewertung und Highlight

  • Ich berücksichtige bei der Bewertung von Büchern, was sie mit mir gemacht haben, wie ich mich dabei gefühlt habe. Wurde ich mitgerissen, hat mich der Plottwist völlig überrascht, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, war der Schreibstil so gut, dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin, konnte mich das Buch so sehr begeistern, dass ich alles um mich herum vergessen habe, habe ich mich danach einfach toll gefühlt oder hat es mich sehr bewegt, so dass ich Tage danach noch über das Gelesene nachdenke?

    Deshalb erhält ein gutes Jugendbuch oder "Trivialliteratur" von mir auch fünf Sterne obwohl es gesellschaftlich vielleicht nicht so annerkannt ist, wie das mit Preisen überschüttete Buch des letzten Nobelpreisträgers, das gerade in jeder Literatursendung hochgelobt wird.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Die "Shades of Grey"-Bücher etwa hatten und haben ja eine große Fangemeinde, aber stilistisch sind sie eine Katastrophe.

    Die Bücher von Meyer habe ich gelesen, und meiner Meinung nach sind die sehr gut geschrieben. Bei "Shades of Grey" gibt es tatsächlich ein großer Kritikpunkt, das sind die Wiederholungen. Die waren phänomenal, da muss ich dir natürlich zustimmen. O:-) Es ist aber im Allgemeinen so üblich, Bücher dieser Art als schlechtere Qualität zu sehen, so erlebe ich das, und es gibt die schlecht geschriebene Bücher auch tatsächlich ganz viele, aber ich würde es nicht verallgemeinern. Für mich persönlich kann ich dies erst dann sagen, wenn ich das Buch gelesen habe oder wenigstens angelesen, da bekommt man schon das Gefühl für das Buch. :D

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

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  • Damit, dass man ein Buch nicht aufgrund des Genres von vornherein abwerten sollte, hast Du natürlich völlig recht.

  • Da bin ich ganz bei dir. Hast du sehr gut auf den Punkt gebracht. :thumleft: Auch wenn ich mein Leben lang versuche die Meinung zu vertreten, dass jedes Buch genial sein kann, auch wenn es in Augen der Allgemeinheit "niederem" Niveau gehört, :-, dennoch kommt es manchmal vor, dass ich auch das dazu schreibe: richtig gut für einen Thriller, oder für die Thrillerleser sehr gut. :uups: Dabei ist das Buch qualitativ auf einem hohen Niveau, dennoch ist es irgendwie verpönt dies so zu nennen. Ich meine jetzt mehr in den Medien und allen möglichen Literatursendungen. Finde ich grundsätzlich falsch.

    Um mich nicht falsch verstanden zu wissen: Ich halte es auch nicht damit, zwischen "niederen" und "höheren" Büchern zu unterscheiden. Nicht in diesem Sinne, genauer genommen. Aber ich sehe, dass ein Roman einerseits, der mit großer schriftstellerischer Geste sich (so als Beispiel) an die Vermesserung einer Nation und ihrer letzten 50 Jahre zum Gegenstand hat, und ein Roman andererseits, dessen Zweck es ist, unfassbar spannend und rasant zu sein, unterschiedliche Arten des Genialseins verfolgen. Ich finde also, dass ein Thriller auch dann genial (und mit fünf Sternen zu bewerten) sein kann, wenn er null gesellschaftliche Relevanz hat, sofern er letztlich im Kern überzeugen kann. Es gibt dafür andere Hürden, die ein Gesellschaftsroman nicht zu nehmen hat.


    Ich bestreite also lediglich die uneingeschränkte Vergleichbarkeit von Büchern allzu unterschiedlicher Genres.


    Diese Unterscheidung ist lediglich analytisch, denn die Übergänge sind fließend und oft gibt es genügend Genre-Romane mit literarischem Anspruch (der eingelöst wird) und nicht jeder "belletristische Titel" kommt ohne Tropes aus. Dessen muss man sich schon klar sein. Aber ich glaube, dass es auch extreme Beispiele auf beiden Seiten gibt, die dennoch genial sind oder wenigstens plausibel als solche diskutiert werden können.

  • Ich finde also, dass ein Thriller auch dann genial (und mit fünf Sternen zu bewerten) sein kann, wenn er null gesellschaftliche Relevanz hat, sofern er letztlich im Kern überzeugen kann. Es gibt dafür andere Hürden, die ein Gesellschaftsroman nicht zu nehmen hat.

    Keine Sorge, ich habe dich schon richtig verstanden und kann es nur wiederholen, dass ich es genauso sehe. :friends:

    Ich bestreite also lediglich die uneingeschränkte Vergleichbarkeit von Büchern allzu unterschiedlicher Genres.

    Und dies finde ich ebenfalls richtig. :thumleft:

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