Christian Kraus - Tiefer als der Abgrund

  • Elias hat mit 16 Jahren seine Schwester brutal ermordet. Nach zehn Jahren Haft wird er nun entlassen und psychologisch betreut, denn Elias, der sich immer noch nicht an die Tatnacht erinnern kann, hat Angst, dass ein Monster in ihm lauert, das wieder zuschlagen könnte. Außerdem hat er keine Zukunftsperspektive – wer sollte einem Mörder eine Chance geben? Ganz egal, ob beruflicher oder privater Natur. Daher versucht der Psychologe Malte Fischer Elias Halt zu geben und die Tat aufzuarbeiten. Doch dabei kommen ihm Zweifel: Ist Elias tatsächlich ein Mörder oder wurde damals der Falsche verurteilt? Kommissarin Freya Svensson verwirft seine Theorie sofort, doch als weitere Tote in Hamburg auftauchen, kommt auch sie ins Grübeln.


    Christian Kraus hat bereits einige Psychothriller beim Droemer Verlag veröffentlicht (u.a. „Tief wirst du schlafen“ und „Nichts wird dir bleiben“. Ich bin allerdings erst durch seinen neuen Roman auf ihn aufmerksam geworden. Das Buch wird vom Verlag als „wendungsreicher Psychothriller um einen verurteilten Mörder und einen Psychotherapeuten im Gewissenskonflikt“ angepriesen, aber so richtig gefühlt habe ich das nicht.


    Elias ist eine spannende Romanfigur. Er ist hochintelligent und hochsensibel und erschien mir sehr authentisch. Vor allem seine Zweifel, seine Gewissenskonflikte und das Problem wieder in die normale Welt einzufügen fand ich glaubhaft. Ich mochte auch die anderen Charaktere, wie die Kommissarin, sein Anwalt oder seine Psychologen. Mir hat jedoch Spannung gefehlt. Es gibt in der Geschichte zwar Tote, Einblicke in organisiertes Verbrechen und bedrohliche Situationen, aber für mich hätte der Roman gerne noch mehr (psychologische) Spannung und Nervenkitzel beinhalten können.


    𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Tolle Charaktere und eine interessante Handlung, aber für mich zu wenig Spannung und auch der psychologische Aspekt hätte gerne noch stärker ausgearbeitet werden können, um als Psychothriller überzeugen zu können. Daher vergebe ich 3 – 3,5 Sterne.


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  • Elias ist frisch aus der Haft entlassen. Er soll seine Schwester vor 10 Jahren brutal ermordet haben. An die Tat hat Elias allerdings keine Erinnerung mehr. Der Psychologe Malte Fischer nimmt sich Elias an und versucht ihm zu helfen sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Doch Elias hat Angst vor seinem wahren Ich, dem Mörder in ihm. Plötzlich verschwindet Elias. Was ist damals tatsächlich geschehen?


    "Tiefer als der Abgrund" ist ein mitreißender Thriller, der die emotionale Reise von Elias durch Verlust, Hoffnung und Selbstfindung beschreibt. Der Leser wird auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen.


    Man kann sich leicht in die Gefühlswelt von Elias hineinversetzen und seine Verzweiflung nachempfinden.


    Der Autor findet die richtigen Worte, um die Tiefe der Emotionen und die Dunkelheit der Situationen, mit denen die Charaktere konfrontiert sind, auszudrücken. Die Geschichte ist gut strukturiert und die Handlung fließt geschickt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, wodurch die Geschichte an Spannung gewinnt.


    Durch die verschiedenen Erzählperspektiven lernt man die Hauptfiguren gut kennen. Die Geschichte beginnt ruhig und die Spannung baut sich langsam auf. Die verschiedenen Handlungsstränge nähern sich nach und nach an.


    Das Ende ist spannend. Auch wenn ich schon teilweise erahnt habe in welche Richtung es geht.


    Für mich hätte es schlussendlich doch etwas mehr Psychothriller sein können.