Brandon Q. Morris - Die Waffe

  • Kurzmeinung

    Emili
    Ein sehr gut gelungener Auftakt einer Hart Science Fiction Saga. Komplex und fantasiereich. Tolle Bilder.
  • Die Geschichte von Tsai Yini war umfangreicher als gedacht und erzählte mir noch so viel mehr. Was ich damit meine, verrate ich dir im Text.

    Zitat

    Inhaltsangabe:

    Ein faszinierendes Space-Epos vom erfolgreichen Autor harter Science Fiction

    Erdmond, Großes Archiv: Die Chronistin Tsai Yini ist dafür zuständig, die Tachyonen-Kommunikation zu überwachen, mit der auch Reisen in Überlichtgeschwindigkeit möglich sind. Als ihr die Forschungsdaten eines Astrobiologen zugespielt werden, kann sie kaum glauben, was sie liest. Aus dem Bericht geht hervor, dass auf einem Tropenplaneten im Gliese-System intelligente Lebensformen existieren. Ihre Kultur steckt noch in den Anfängen, kreist aber offenbar um ein Artefakt ungeklärten Ursprungs, das ihre Körperchemie zu beeinflussen scheint. Auch der Astrobiologe selbst scheint sich auf unheimliche Weise weiterentwickelt zu haben – und er ist auf dem Weg zur Erde! Yini ist davon überzeugt, das von ihm große Gefahr ausgeht und beschließt, ihn aufzuhalten. Dafür muss sie Entscheidungen treffen, von denen nicht nur ihr Leben, sondern die Fortexistenz des ganzen Universums abhängen könnte.

    (Quelle: https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/brandon-q-morris-tachyon-978

    Meine Meinung zur Geschichte:

    Ich stieß rein zufällig auf das Hörbuch, weil ich wegen dem Autorenname darauf aufmerksam wurde. Wo Brandon Q. Morris drauf steht, kann nur eine gute Geschichte dahinter sein. Mein letztes Buch von ihm (Die dunkle Quelle) hatte ich vor einigen Jahren gehört. Da der Klappentext mein Interesse weckte, wollte ich in diese Geschichte eintauchen.


    Brandon Q. Morris Schreibstil ist klar und ausführlich. Er besitzt die Fähigkeit komplexe Physik einem Laien wie mir verständlich näher zu bringen und das obwohl mein Gehirn zu Schulzeiten nicht wirklich physik-kompatibel war. Dem Genre Hard Science-Fiction entsprechend, gab es sehr viele wissenschaftliche Informationen und Ausführungen, die der Autor gekonnt mit seiner Geschichte verwoben hatte. Im Zentrum standen die Tachyonen. Zwischendurch war dennoch kurz Zeit für Gefühle.


    Das Geschehen wurde über mehrere Handlungsstränge erzählt. Die Hauptprotagonistin war Tsai Yini, was ich anfangs noch nicht wusste. Das Buch begann mit Kapitel aus der Sicht von Mark Decker, der sich mit seinen Kollegen auf einer Forschungsmission im Gliese-System befand. Die Kapitel waren faszinierend und mit guter Spannung versehen. Parallel dazu begleitete ich Monte (hoffentlich schreibst man seinen Namen so) auf seiner eigenen Mission. Die Beschreibungen bei ihm waren für mich besonders eindrücklich, weil ich damit die Welt durch einen anderen Blick wahrnahm.


    Später kamen Kapitel aus der Sicht von Tsai Yini hinzu. Die verschiedenen Handlungen liefen aufeinander zu, trafen sich und trennten sich wieder. Nach und nach entstand ein Bild, das mich die Zusammenhänge erkennen ließ. Ich verstand immer besser warum ich so viel von Mark zu hören bekommen hatte. Gleichzeitig erkannte ich, dass das Geschehen einen weit größeren Umfang hatte, als gedacht. Dank Tsai Yini wusste ich um die Verbindungen zueinander, denn sie brachte durch ihre Nachforschungen Licht ins Dunkel.


    Die Tachyonen waren ein wichtiger Teil der Handlung. Durch sie konnte die Menschheit wichtige technische Fortschritte erlangen. Im ersten Drittel hatte sich die Geschichte etwas gezogen, im Zweiten nahm die Spannung zu und im Dritten war sie enorm hoch. Ich wollte unbedingt wissen, ob es Tsai schaffen würde. Zeitgleich verstand ich nicht, warum sie derart vehement und überstürzt aufbrach. Am Ende wäre das Ganze fast schief gegangen, wäre da nicht eine unerwartete Wendung gewesen. Ich hatte zwar Vermutungen in diese Richtung, doch gab es einen Aspekt, mit dem ich nicht gerechnet hatte.


    Nach dem Beenden des Hörbuches dachte ich über das Erlebte nach. Mein Wissensfundus war nun größer und ich überlegte, was wohl durch die letzten Geschehnisse aus den Protagonisten werden würde. Das Ende gefiel mir, weil es die Neugier auf den nächsten Band anfachen konnte.


    Direkt danach gab es eine wissenschaftliche Abhandlung über die Tachyonen. Bis zu einem gewissen Grad fand ich sie interessant. Doch irgendwann schweiften meine Gedanken ab, weil mir der Text zu trocken war. Nichts desto trotz war er aufschlussreich.


    Meine Meinung zum Sprecher:

    Mark Bremer gehört zu den besten Sprechern. Gerade bei Science-Fiction Büchern ist er für mich ein bester Bestandteil. Sein Vorlesen war wieder einmal große Klasse und ließ mich in die Geschichte des Autors eintauchen. In seiner Stimme fand sich eine breite Palette an Gefühlen. So bekam sie bei liebevollen Szenen einen weichen Klang oder in ernsten Szenen einen harten Ausdruck. Ich konnte durch ihn mehr mitfiebern, als wenn ich selbst gelesen hätte.


    Mein Fazit:

    Der erste Band der Tachyonen-Reihe war spannend und aufschlussreich zugleich. Die wissenschaftliche Seite der Hard Science-Fiction wurde vom Autor gekonnt mit seiner Geschichte verwoben. Selbst als Laie konnte ich den Inhalt verstehen und mir ungefähr vorstellen. Die Handlung selbst irritierte mich in der ersten Zeit ein wenig, bis ich die Zusammenhänge erkannte. Es gab mehrere parallele Handlungsstränge mit unterschiedlichen Personen. Am besten fand ich die Geschehnisse mit Monte. Je weiter die Geschichte voranschritt, umso stärker wurde die Spannung. Gerade das letzte Drittel hatte es in sich und brachte das Geschehen ein großes Stück voran. Mit dem Ende war ich sehr zufrieden. Dank Mark Bremer konnte ich mehr mitfiebern, als wenn ich selbst gelesen hätte. Sein Vorlesen war grandios.


    Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!


    Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!