Rüdiger Schäfer - Amtraniks Zorn

  • Inhalt:


    Nachdem Protektor Reginald („Bully“) Bull und seine Ehefrau Stella Michelson, die Administratorin der Terranischen Union, einen Attentatsversuch bei einem Rugbyspiel miterlebt hatten, beschließen sie sich erstmal eine Auszeit zu gönnen. Aber statt Urlaub zu machen, ist Reginald Bull Feuer und Flamme, als er hört, dass es ein Lebenszeichen von einem der Raumschiffe gibt, die seit der missglückten Operation Laurin, die dazu führte, dass die Erde und der Mond in ein anderes System versetzt wurden, verschollen sind. Nachdem auch noch zu ein Schwerer Kreuzer, der dorthin entsandt wurde, jeglichen Kontakt abgebrochen ist, beschließt Bully zusammen mit Stella in einem Maxi-Disk in das zweihundert Lichtjahre entferntes Gebiet zu reisen, um der Sache auf den Grund zu gehen …

    Mehr dazu hier: https://forum.perry-rhodan.net…opic.php?p=842787#p842787


    Meinung:


    In diesem Roman hüpft man von der Magellanschen Straße rüber ins heimische Sol-System. Und zwar mitten in ein Attentat, der die politische Elite zum Ziel hatte. Fing also recht interessant an. Vor allem beim Prolog, wo ein gewisser Amtranik, der Perry Rhodan Kennern aus der Hauptserie als der Anführer der Horden von Garbesch bekannt sein dürfte, aus der Ich-Erzählperspektive dem Leser seinen Auftrag verkündet und damit „den Mund wässrig macht“. Den man aber wegen der kryptischen Worte und Formulierungen erst am Ende des Romans verstehen dürfte. Auch der Prolog ist aus Amtraniks Perspektive geschrieben.

    Der Rest wird wechselseitig aus den Perspektiven von Bully und Stella erzählt. Dabei zeichnet der Autor recht gut die beiden Charaktere. Wobei es sich bei Bully um einen Charakter handelt, der schon seit Band 1 in der Serie mit dabei ist. Sowohl bei Neo als auch bei der Hauptserie. Und der spaßige, zweite Mann hinter Rhodan hat sich ganz schön gemausert. Und auch reichlich viel erlebt. Was der Autor in diesem Roman recht gut rüberbringt. Besser als das in der Hauptserie oft der Fall war. Aber das Thema Beziehungskiste war mir dann etwas zu dominant in diesem Roman. Vor allem die Thematiken: „Wie soll sich ein Mann heute gegenüber einer Frau verhalten“ und „Wie reagiert heute eine Frau von Welt“ habe nach einiger Zeit angefangen etwas zu nerven. Wirkten zu aufgesetzt.

    Denn eigentlich lautet der Titel „Amtraniks Zorn“. Leider war Amtranik eher Gast in diesem Roman. Abgesehen vom Prolog und dem Epilog beehrt er den Leser erst am Schluss des Romans. Amtranik und sein Verhalten erinnern mich hier sehr stark an diese Aliens aus den Predator-Filmen. So kann man ihn sich auch ungefähr vorstellen.

    Was mich am Roman störte, war, dass es leider ziemlich hanebüchen ist, dass zwei der führenden Politiker sich „Indiana Jones“-mäßig in ein Abenteuer stürzen. Das tatsächlich ziemlich nach Indiana Jones aussah. Der Roman war zwar richtig gut verfasst, mit guten Charakterdarstellungen und ein tolles Duell als Finale, aber ich hatte das Gefühl, dass der Autor hier einiges an Potential verschenkt hatte, in dem er Bully zu sehr in den Vordergrund rückte. Daher verpasst auch dieser Roman knapp die 4,5 Sterne und bekommt von nur 4 Sterne.