Lesemonat für Bücher von Autor/innen, die ihre Wurzeln in Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung haben.

  • Ich hatte mir zwar einige passende Titel für diese Challenge zurechtgelegt, werde aber diesen Monat leider nicht mehr dazu kommen, sie zu lesen. :( War und bin thematisch noch zu sehr mit meinem Urlaubslektürestapel beschäftigt, was ja auch schön ist. :D

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Rita Mae Brown - Für eine Handvoll Mäuse (Mrs. Murphy Bd. 21)





  • Und gestern konnte ich auch das Hörbuch der Jesidin Nadia Murad beenden, deren Heimatdorf Kocho in der hauptsächlich von Jesiden bewohnten Sindschar-Region im Norden des Irak liegt. Die jesidische Religion ist keine 'Unterreligion' des Islam (wie ich vermutete) und da habe ich wieder etwas dazugelernt.

    Es fällt mir sehr schwer, das Buch 'gerecht' zu bewerten und es ist teilweise sehr schwere Kost. War ich anfangs noch voll dabei, ertappte ich mich, wie ich nach einem Drittel langsam aber sicher ermüdete, trotz Hörpausen. Ich empfand vieles als Wiederholung, wenn auch an anderen Orten oder mit anderen Männern. Befremdlich fand ich auch die Vehemenz der Anklagen und Vorwürfe, die Nadia gegenüber unbeteiligten Menschen (z.B. den noch verbliebenen Bewohnern Mossuls) gemacht hat, dass sie den entführten Mädchen nicht zu Hilfe kamen. Nun ja, ich gebe zu, dass ich als unbewaffnete, kampfunerfahrene Privatfrau es auch nicht mit dem ISS hätte aufnehmen wollen. Aber voll mit ihr einverstanden bin ich, wenn sie erzählt, dass sie der Mutter ihres Hauptpeinigers Vorwürfe macht, die hasserfüllt war und keinerlei Hilfe bot. DAS hätte ich meinem Sohn nicht durchgehen lassen!

    Nadia hat das Buch nicht selbständig geschrieben, sondern hatte mit Jenna Krajeski als Coautorin einen Profi an ihrer Seite. Ich finde, Krajeski hätte das Ganze nicht so gleichförnig dahinplätschernd schreiben sollen (oder war es die deutsche Übersetzerin, die die Langatmigkeit reinbrachte?).

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , mehr kann ich nicht geben

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Und noch einmal Irak - diesmal aus männlicher Sicht. Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren und ist seit 2007 deutscher Staatsbürger; er schreibt seine Werke auch auf deutsch. Er packt viel Autobiographisches in seine Romane.
    ‚Der Erinnerungsfälscher‘ Said Al-Wahid ist (2014?) auf dem Weg nach Bagdad, weil seine Mutter im Sterben liegt. Vor und während des Flugs reflektiert er sein Leben, aber er will Erinnerungen verdrängen/vergessen oder auch ‚verfälschen‘.
    Mir hätte es besser gefallen, wenn die Erinnerungen Saids linearer erzählt worden wären – so war es mühsam, die berichteten Geschehnisse zeitlich einzuordnen: Said war einige Jahre in den arabischen Ländern als Flüchtling unterwegs, bis er über Griechenland nach Deutschland (Bayern) kam und nach vielen Schwierigkeiten ein Aufenthaltsrecht und später die deutsche Staatsbürgerschaft erkämpfte. Aber der Schreibstil und der Inhalt des Romans gefielen mir sehr (auch die Schlussbemerkung) und es wird mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Khider sein. Wie junge männliche Araber ihr Leben als Flüchtling in Deutschland empfinden, interessiert mich sehr. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Bridgeelke Bist du mit deinem Monatsschwerpunkt zufrieden? :winken:


    Ich bin immer noch ein bisschen traurig, dass es bei mir überhaupt nicht geklappt hat, weil ich so stark mit anderen Themen beschäftigt war und es im Urlaub auch einfach nicht so gepasst hat. Aber vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt --> nächstes Jahr im August? :lol:

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Rita Mae Brown - Für eine Handvoll Mäuse (Mrs. Murphy Bd. 21)





  • Ich habe diesen Thread hier auch interessiert verfolgt. Leider ist August bei mir immer viel los, die Kinder und ich haben Ferien und da will und kann ich mich nicht mit anspruchsvoller / gehaltvoller Literatur beschäftigen, sondern abends einfach nur bei entspannter Literatur abschalten. :lol:


    Vielleicht könnte man einen Monat etwas später im Jahr ins Auge fassen, um gemeinsam zu lesen (Oktober / November)? Interesse von meiner Seite wäre nämlich auf jeden Fall da. :winken:

  • Vielleicht könnte man einen Monat etwas später im Jahr ins Auge fassen, um gemeinsam zu lesen (Oktober / November)? Interesse von meiner Seite wäre nämlich auf jeden Fall da. :winken:

    Der August war von mir fast willkürlich gewählt (nach meiner dreiwöchigen USA-Reise im Juli). Es gibt bei mir einige feststehende Monate im Jahr, die belegt sind:

    - Februar = US-amerikanischer BHM

    - April = Asienmonat von Sarange

    - Oktober = britischer BHM

    alle anderen Monate sind frei. Mal sehen, wann sich im nächsten Jahr Zeit für die Autoren aus muslimischen Ländern ergibt - Ihr könnt dann gerne Vorschläge machen. Vielleicht kann man den November ja ins Auge fassen.


    Bridgeelke Bist du mit deinem Monatsschwerpunkt zufrieden? :winken:

    Ja, ich bin zufrieden, denn ich hatte doch Einblicke in Welten, die mir fremd sind. Mit der Anzahl der Bücher bin ich nicht ganz zufrieden; es hätten mehr sein können - aber beim Lesen bin ich halt sehr langsam.


    Gehört habe ich:

    Fatma Aydemi - Dschinns (Türkei/Deutschland) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Enaiatollah Akbari - Im Winter Schnee, nachts Sterne (Afghanistan/Italien) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Raja Asanea - Die Girls von Riad (Saudi Arabien) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Abdulrazak Gurnah - Das verlorene Paradies (Sansibar/Ostafrika) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Wäis Kiani - Hinter dem Mond (Iran) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Marjan Kamali - Tausendundein Granatapfelkern (Iran/USA) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Tahar Ben Jelloun - Yemma: meine Mutter, mein Kind (Marokko) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Nadia Murad - Ich bin Eure Stimme (Irak) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Abbas Khider - Der Erinnerungsfälscher (Irak/Deutschland) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    Angefangen habe ich drei Bücher, eins davon musste ich wieder in die Bibliothek zurückbringen, will es aber zeitnah nochmal ausleihen. Die möchte ich noch in diesem Jahr beenden.

    Kamel Daoud - Der Fall Meursault (Algerien)

    Hala Alyan - Häuser aus Sand (Palästina)

    Siba Shakib - Eskander (Iran)


    und demnächst bekomme ich das Hörbuch von Gurnah - Nachleben aus der Onleihe. Ich hatte mir die Anschaffung gewünscht, aber war nach dem Zugang in die Onleihe nicht schnell genug und so war es wochenlang vorbestellt.


    Leider habe ich Drachenläufer von Hosseini wieder nicht geschafft - Hosseini hatte ich ja schon im Asienmonat auf der Liste, aber irgendwie hatte ich dann nur Bücher von "richtigen" Asiaten (ich hoffe, Ihr wisst, was ich meine und es kommt nicht rassistisch rüber). Hosseini gab mir den Anstoß, einen Monat lang Autoren aus muslimischen Staaten zu hören/lesen.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).